AERZTE Steiermark | Juni 2022

Das Magazin der Ärztekammer Steiermark Juni 2022 Bewegung. Allgemeinmedizinerin Katharina Dunst findet Heilung auch im Tanz. Beachtung. Arzt-Kabarettist Omar Sarsam sorgt für Run auf die KulturSommerNacht. Beatmung. HNO-Primar Mihael Rudes holte sich ärztliche Verstärkung aus der Ukraine. Österreichische Post AG MZ 02Z033098 M Ärztekammer für Steiermark, Kaiserfeldgasse 29, 8010 Graz, Retouren an PF555, 1008 Wien STEIERMARK Foto: Adobe Stock Fot : Schiffer Neues Präsidium der Ärztekammer Steiermark Peter Schmidt Vizepräsident Doris Kriegl Finanzreferentin Michael Sacherer Präsident Gerhard Posch Angestellte Dietmar Bayer Niedergelassene Die großen Aufgaben

32. GRAZER FORTBILDUNGSTAGE D E R Ä R Z T E K A MM E R F Ü R S T E I E R M A R K 10. bis 15. Oktober 2022 I Graz I in Präsenz Kurse, Seminare und Vorträge für Ärztinnen und Ärzte www.grazerfortbildungstage.at Ärztekammer für Steiermark, Fortbildungsreferat, 8010 Graz, Kaiserfeldgasse 29, Telefon: 0316/80 44 37, Fax: 0316/80 44 132, E-Mail: fortbildung@aekstmk.or.at

Bereich themen Ærzte Steiermark || 06|2022 3 BUCHTIPP Kindergesundheit von A bis Z Von: Peter Voitl Verlagshaus der Ärzte ISBN 978-3-99052-248-6 EUR 27,90 Auf 432 Seiten gibt der Gründer des Kindergesundheitszentrums Donaustadt in Wien und Bundesfachgruppenobmann für Kinder- und Jugendheilkunde der ÖÄK, Peter Voitl, einen Überblick über typische Kinderkrankheiten, aber auch andere Schwierigkeiten, die zwischen Geburt und jungem Erwachsenenalter auftreten können. Von aggressivem Verhalten und Allergien über Drogenkonsum und Schnuller-Entwöhnung bis hin zu Zahngesundheit und Zungenbändchen reicht der Themenbogen. Ziel des Ratgebers ist es, Eltern mit verlässlichen Informationen zu Hausmitteln zu versorgen und sie bei der Entscheidung zu unterstützen, ab wann eine gesundheitliche Auffälligkeit ärztlicher Behandlung bedarf. DATUM 8. Juli 2022 An diesem Tag findet österreichweit der MedAT-Aufnahmetest für das Medizinstudium statt. Mit 15.788 Bewerber*innen ist die Zahl gegenüber dem Vorjahr um mehr als 2.000 gesunken – das bedeutet ein Minus von über 11 Prozent. LINK: www.brainmee.com Für Menschen mit Demenz hat DigitAAL Life bereits eine Trainings-App zur Aktivierung der kognitiven Leistungsfähigkeit entwickelt. Die kostenlose Testversion ist unter diesem Link zu finden. Zur kognitiven Rehabilitation für Patient*innen mit Long COVID wird die App nun in Kooperation mit der Med Uni Graz adaptiert. Mehr auf Seite 15. Zahl 30.400.000.000 US-Dollar Gesundheitskosteneinsparung soll lt. einer von Pfizer beauftragten Studie der COVID-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer allein in den USA gebracht haben. Verhindert wurden demnach 8,7 Millionen symptomatischer Fälle. Foto: Verlagshaus der Ärzte Fortbildungstipp Vom 3. bis 10. Juli findet an der portugiesischen Algarve in Vila Real de Santo Antonio der internationale Kongress für Sportmedizin statt. Gleichzeitig werden auch die „Medigames“, die Sportweltspiele der Medizin und Gesundheit, ausgetragen – mit Bewerben von Gewichtheben bis Schach. Mehr Informationen unter: www.sportweltspiele.de oder www.medigames.com IMPRESSUM: Medieninhaber (Verleger): Ärztekammer für Steiermark, Körperschaft öffentlichen Rechts | Redak- tionsadresse: 8010 Graz, Kaiserfeldgasse 29, Tel. 0316 / 8044-0, Fax: 0316 / 81 56 71, E-Mail: presse@aekstmk. or.at | Chefredaktion: Martin Novak | Koordination: Mag. Ursula Scholz | Redaktionelle Betreuung und Produktion: CONCLUSIO PR Beratungs Gesellschaft mbH, Schmiedgasse 38, 8010 Graz | Gestaltung: Konrad Lindner | Anzeigen: Gernot Zerza, Tel.+43 664 2472673, E-Mail: Zerzagernot@gmail.com; Mit „Promotion“ gekennzeichnete Texte sind entgeltliche Veröffentlichungen im Sinne § 26, Mediengesetz. | Druck: Stmk. Landesdruckerei GmbH, 8020 Graz | Abonnements: Eva Gutmann, Ärztekammer Steiermark, Tel. 0316 / 804440, Fax: 0316 / 81 56 71. Jahresabonnement (11 Ausgaben) EUR 25,–. Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Medienfabrik Graz, UW-Nr. 812 Klimakompensierte Produktion www.climate-austria.at Ident-Nr. A Klimakompensierte Produ www.climate-austria.a Kennzeichnung für vorbildliche Waldwirtschaf HCA-COC-1002 Förderung nachhaltiger Waldwirtschaft PEFC/06-39-22 PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus r ckt nach der Richtlin e „Druckerzeugnisse“ ster eichischen Umweltzeichens, ienfabrik Graz, UW-Nr. 812 Klimakompensierte Produktion www.climate-austria.at Ident-Nr. A-1 Klimakomp nsierte Produkti www.climate-austria.at Kennzeichnung für vorbildliche Waldwirtschaft HCA-COC-10029 Förderung c lti er l i ft - PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus update im Juni Schlagzeile „Bei Ärzten muss die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einfach besser werden: Es geht nicht bloß ums Geld, sondern um Arbeitszeiten und Kinderbetreuung. Viele wollen nicht mehr bis zu 72 Stunden in einer Einzelwoche arbeiten“, betont der neue steirische Ärztekammerpräsident Michael Sacherer. Kleine Zeitung, 20. Mai 2022

Bereich themen 4 Ærzte Steiermark || 06|2022 Fotos: beigestellt, Stieber/KAGes Themen Cover. Die großen Aufgaben 8 Ärztin im besonderen Dienst. Katharina Dunst: „Den Körper richtig bewohnen“ 12 Forschung. Den Gehirnnebel per App lichten 15 KulturSommerNacht. Eine Nacht mit Omar Sarsam 17 Fortbildung. „Mehr personalisierte Hygiene!“ 19 Ärztekammer-Wahl. Wahlen in die Fachgruppen-, die Bezirksärzte- und die Spitalsärztevertretungen 2022 20 Gesunder Genuss. Bitte zu Fisch 22 Forschung. Himmlische Antworten auf irdische Gesundheitsfragen 24 Recht. Der umfangreiche Begriff der ärztlichen Tätigkeit 26 Wirtschaft&Erfolg. Unterstützung im Krankheitsfall – die Krankenbeihilfe des Wohlfahrtsfonds 27 Wirtschaft&Erfolg. Gamification in der Medizin 28 Rat&Daten. Einige Tipps zur Sicherheit von Fernwartungssoftware 29 Expertinnentipp. Bewerbung für ausgeschriebene Planstellen als Nachfolgepraxen zur Berufsausübung 31 CIRS. MR-Untersuchung trotz Herzschrittmachers 31 Forschung. Made in Styria: Kontinuierliche Temperaturmessung mittels Pflaster 32 Angestellte Ärztinnen und Ärzte Ukraine-Ärztin konnte am LKH Hochsteiermark rasch starten 34 Gem.Einsam. „Help“ 36 Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte Von ELIAS profitieren 37 Schneller und maßvoller Kollektivvertrag 2022 38 Serie. Praktisch Täglich. Husten ist das neue Furzen 39 Debatte 6 News 33 Planstellenausschreibungen 40 Referate 42 Kleinanzeigen 43 Personalia 46 Karikatur 49 Ad Personam 50 Spielerisch & lehrreich Kluge medizinische Computerspiele können Patientinnen und Patienten helfen. Die Einsatzgebiete für die „Gamification“ in der Medizin sind vielfältig. Seite 28 Schnell & Massvoll Einen Tag nach konstituierender Vollversammlung wurde der Kollektivvertrag für Ordinationshilfen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte ausverhandelt. Seite 38

Ærzte Steiermark || 06|2022 5 Bereich themen Eine viel klarere Absage für Vorstöße, Ärztinnen und Ärzte zur Arbeit im öffentliche Gesundheitssystem zu zwingen, als in der aktuellen „Frage des Monats“ ist kaum vorstellbar: Fast neun von zehn Antwortenden lehnen das grundsätzlich ab. „Alles, was man zwingt, verdirbt man“, brachte es ein*e Respondent*in auf den Punkt. Rund neun Prozent finden rechtlichen Zwang zumutbar, 3,3 Prozent sind sich unsicher. Statt Zwangsverpflichtung müsse das öffentliche Gesundheitssystem so attraktiv gestaltet werden, dass Ärztinnen und Ärzte gerne in ihm arbeiten, ist der Grundtenor der ärztlichen Meinung. Dieser scheinen sich auch Politik und Gesundheitsverwaltung zunehmend anzuschließen. Maßnahmen zur Attraktivierung des Arztberufes sind aber nur eine der aktuellen und gesundheitspolitischen Herausforderungen. epikrise Kurze Nachrichten aus der Redaktion Soziale Medien: Twitter: www.twitter.com/ AERZTE_NEWS Facebook: www.facebook. com/aerztekammer.stmk/ und Facebook-Gruppe für steirische Ärztinnen und Ärzte Youtube: AERZTE_NEWS Ärztliche Arbeit: „Alles was man zwingt, verdirbt man“ Foto: Schiffer bild des monats. „Ich gelobe …“, hieß es am 18. Mai im neu gestalteten Minoritensaal für die neue Vollversammlung der Ärztekammer Steiermark. Zwei Wochen vor seiner Rücktrittsankündigung bekräftigte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (links im Bild) mit seiner Unterschrift, dass der mit breitester Mehrheit gewählte neue Präsident Michael Sacherer (rechts) sowie die neuen Vizepräsidenten der Ärztekammer Steiermark das Gelöbnis abgelegt haben. Schützenhöfer sprach auch dem scheidenden Präsidenten Herwig Lindner seinen Dank für die intensive Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten aus. „Ich habe immer auf die Ärzte gehört“, betonte der steirische Landeshauptmann in seiner spontanen Rede. n=389 AERZTE Steiermark Frage des Monats: Sollen Ärzt*innen rechtlich gezwungen werden, im öffentlichen Gesundheitssystem zu arbeiten? Nein. Ja. Weiß nicht/Anderes. 3,3 % 9,3 % 87,4 %

6 Ærzte Steiermark || 06|2022 Bereich Bi Gerhard Posch Veränderung bietet Möglichkeiten Eine neu gewählte Kurienführung hat nach der Ärztekammerwahl in der Steiermark die Vertretung in der Kammer übernommen. Ein Assistenzarzt als Kurienobmann, noch dazu aus einem peripheren Haus, ist ein klares Signal für die Zukunft der angestellten ÄrztInnen in der Steiermark. Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind enorm. Die Corona-Pandemie hat als Brandbeschleuniger vorhandene strukturelle Schwächen des Systems schonungslos aufgezeigt und verstärkt. Auf Probleme lediglich hinzuweisen, ist definitiv zu wenig. Die neue Kurienführung steht den Herausforderungen lösungsorientiert gegenüber. Es wird essenziell sein, die Systempartner im Land ins Boot zu holen um gemeinsam Gesundheit zu gestalten. Eine fundierte Ausbildung ist der Schlüssel für eine bestmögliche Versorgung unserer PatientInnen. Das Wissen und das Können der erfahrenen KollegInnen ist unschätzbar. Wir müssen diese KollegInnen im Arbeitsprozess halten und brauchen Arbeitsbedingungen, welche ausreichend Zeit für die Ausbildung schaffen. Flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit Beruf und Familie zu vereinen sind Voraussetzung für die jungen KollegInnen, den Arztberuf in allen seinen Facetten auszuüben. Mütter und Väter brauchen entsprechende Möglichkeiten im System. Krise ist immer auch Chance und Veränderung bietet Möglichkeiten. Eine faire Entlohnung für die Gesundheitsberufe und entsprechend attraktive Arbeitsbedingungen in den Ordinationen und Spitälern sind die beste Investition für eine gute PatientInnenversorgung. Vizepräsident Dr. Gerhard Posch ist Obmann der Kurie Angestellte Ärzte. intra kont a Wo liegt der Grund für den deutschen Ärzteschwund? Emigration, Generation Y, Zulassung über Numerus Clausus? Alle diese Theorien tragen durchaus valide Argumente, geben aber nur Bruchteile des eigentlichen Geschehnis wieder. Der deutsche Ärztemangel ist ein Mythos. Ich möchte sicherlich nicht bestreiten, dass uns eine Vielzahl an Ärzten fehlen, um ein gesundes Gesundheitssystem zu ermöglichen. Dennoch treffen sowohl die Termini „Ärztemangel“, wie „Ärzteschwund“ schlichtweg nicht zu - denn sie implizieren, dass unsere Ärzte ähnlich wie ökonomische Ware in Herstellung und Nutzung quantifiziert werden können. Ich möchte diesen Artikel und Ihre Aufmerksamkeit nicht damit verschwenden zu schildern, dass der Arztberuf nicht in entferntestem Sinne von einer „Ware“ ausgeführt werden kann. Stattdessen möchte ich den wohl oder übel fundamentalsten Grund für den Notstand an Ärzten nennen: Akademisierung. In Deutschland wurde die Akademisierung des ärztlichen Berufes viel früher als in anderen Ländern begonnen. Bereits im 18. Jahrhundert wurde die Zahnheilkunde und Chirurgie den Badern entzogen und professionalisiert. Vor dieser Akademisierung gab es überall im Lande Heilkräfte, wenn auch martialisch und unaufgeklärt. Durch die Einführung von heute selbstverständlichen Konventionen – medizinische Fakultäten in einer Vorreiterrolle nach Humboldtschem Bildungsideal – wurde irgendwann der Einstieg in den ärztlichen Stand rationiert. Die allermeisten Studien zum heutigen „Ärztemangel“ nennen nicht den Kern des Problems: wir können gar nicht so viele Ärzte ausbilden, wie wir benötigen, selbst wenn man Faktoren wie Auswanderung und Berufswechsel herausrechnet. Wir durchleben keinen „Ärzte-Mangel“, sondern einen „Ärzte-Defizit“. Denn das rechnerische Problem in dieser Gleichung obliegt keiner Minderung in der Variable „Schicksal“ (Emigration, Berufswechsel, etc.), sondern in der Konstante „Studienplätze“. Um jedoch mehr Studienplätze anzubieten, wäre eine Entakademisierung kein valider Lösungsansatz im 21. Jahrhundert. Stattdessen kann ich der Deutschen Hochschulmedizin in ihrer aktuellen Sorgenstunde nur beipflichten: eine Maschinerie funktioniert nur so gut, wie sie geölt wird. Dr. Hormos S. Dafsari ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsklinik Köln. Dieser Text ist 2014 im Deutschen Ärzteblatt erschienen. 2 d batte Hormos S. Dafsari Wo liegt der Grund für den Ärzteschwund?

Bereich Ærzte Steiermark || 06|2022 7 „Die Gesundheitsversorgung braucht ein breites Miteinander, kein Gegeneinander. Das ist auch unser Angebot – vor allem an das Land Steiermark, die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft, die Medizinische Universität Graz und die Österreichische Gesundheitskasse. Nur wenn wir unsere Stärken bündeln, wird die Gesundheitsversorgung in der Steiermark gut bleiben und besser werden. Wir haben eine gemeinsame Verantwortung, wir können alle unsere spezifischen Stärken einbringen.“ Das habe ich öffentlich mehrfach erklärt und das ist meine tiefe Überzeugung. Streit und Zank bringt die Gesundheitsversorgung nicht weiter, sie schaden allen. Daher gibt es keine Fraktionen mehr. Wir alle wurden gewählt, um uns für die kommenden fünf Jahre mit aller Kraft für alle steirischen Ärztinnen und Ärzte einzusetzen und für sie zu arbeiten. Alle, das heißt Spitals- und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, jüngere und ältere Kolleginnen und Kollegen, Kassen- und Wahlärztinnen un d -ärzte. Natürlich gibt es unterschiedliche Zugänge. Aber es gibt noch viel mehr Gemeinsames – Gemeinsames auch mit unseren Partnern im Gesundheitssystem, die – das unterstelle ich jetzt einmal – alle grundsätzlich nichts Falsches wollen. Dieses Gemeinsame müssen wir in den Mittelpunkt unseres Tuns stellen, dann sind wir stark. Dann schaffen wir es, eine gute Gesundheitsversorgung noch besser zu machen. Und das braucht die Steiermark. Das brauchen die Menschen in der Steiermark. Das brauchen die Ärztinnen und Ärzte. Dr. Michael Sacherer ist Präsident der Ärztekammer Steiermark. Die neue Ärztekammerperiode beginnt in der Kurie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte gleich mit einer wirklich guten Nachricht: Es gibt eine Einigung bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die Ordinationshilfen. Bereits einen Tag nach der konstituierenden Vollversammlung hat unser Verhandlungsteam mit Michael Adomeit und Clemens Stanek (im Hintergrund auch Gudrun Zweiker und Alexander Moussa) mit der GPA eine für beide Seiten ordentliche Lösung gefunden – in sozialpartnerschaftlicher, gegenseitiger Wertschätzung und mit Augenmaß. Details dazu finden Sie auf den Seiten 46 und 47 in diesem AERZTE Steiermark. Das muss unser Stil sein: Probleme erkennen und benennen, aber vor allem lösen. Dafür stehe ich, dafür steht unser Team. Das gilt für alle Bereiche, vor allem für das Impfen. Das ist ganz klar Ärzt*innensache. Warum? Weil unsere Patientinnen und Patienten die bestmögliche medizinische Betreuung verdienen. Nicht „Husch-Pfusch“-Impfungen von schnell angelernten Personen, die weder Beratungs- noch Betreuungskompetenz haben. Übrigens: In diesem Jahr gab es allein bis April mehr als 287.000 COVID-19-Impfungen und Impfstoffbestellungen in der Steiermark. Mehr als die Hälfte kamen von den Ordinationen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte, etwas weniger als die Hälfte fand in Impfstraßen statt. Aber es geht nicht immer nur ums Impfen. Es geht aber immer um Dialog und Information. Deshalb wollen wir bei Bezirksärzteveranstaltungen erfahren, was Ihnen wichtig ist. Deswegen beginnt ab Herbst für alle wieder das Elektronische Leistungs-, Informations- und Analyseservice ELIAS – natürlich freiwillig und anonym. Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Bayer ist Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte. extra Dietmar Bayer Wir sind wieder da, wir Ärztinnen und Ärzte Standortbestimmung Michael Sacherer Das Gemeinsame in den Mittelpunkt stellen d batte Fotos: KK, Schiffer, Grafik: Konrad Lindner

8 Ærzte Steiermark || 06|2022 Cover Die großen Aufgaben Bereits einen Tag nachdem das neue Präsidium der Ärztekammer Steiermark gewählt worden war, gab es das erste echte Ergebnis: Es gelang etwas, das jahrelang nicht gelungen war, nämlich eine Einigung über die Bezahlung der Ordinationshilfen mit der Gewerkschaft der Privatangestellten zu erzielen. „Wenn wir uns um Lösungen bemühen und den Partnern im respektvollen Dialog begegnen – das muss natürlich auf Gegenseitigkeit beruhen –, geht etwas weiter“, freut sich der frisch gewählte steirische Ärztekammerpräsident Michael Sacherer. „Nach langem Stillstand ist es in einer sozialpartnerschaftlichen Atmosphäre gelungen, einvernehmlich ein respektables Ergebnis zu erzielen“, betont auch der ebenfalls neu gewählte Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Vizepräsident Prof. Dietmar Bayer. Aber der Kollektivvertrag für die Ordinationsassistenzen ist nur eine der Herausforderungen. Und noch dazu eine, die sich mit einem vernünftigen Verhandlungspartner rasch lösen lässt. Mangel als Kernthema Andere Herausforderungen haben längere Vorlaufzeiten. Und viele haben mit dem Ärzt*innenmangel zu tun. Wobei dieser nicht falsch verstanden werden darf. Er ist nämlich eines nicht: ein Mangel an Köpfen – obwohl die Lage in Österreich (und damit auch in der Steiermark) bei Weitem nicht so rosig ist, wie es die Statistik auf den ersten Blick suggeriert. Da liegt nämlich Österreich hinter Griechenland bei der Ärzt*innendichte ganz vorne in Europa – worauf Gegner *innen der Ärzt*innenschaft aber auch Medien immer wieder gerne hinweisen. Legt man jedoch die gleichen statistischen Maßstäbe an, wie es andere Länder tun, rutscht Österreich bei der Ärzt*innendichte ins europäische Mittelfeld ab, ist aber immer noch nicht Schlusslicht. Nur sind „die Köpfe“ nur ein (geringer) Teil des Problems: Es geht viel mehr um die ärztliche Arbeitszeit. Angesichts der Arbeitsverdichtung sind 70 oder noch mehr Arbeitsstunden pro Dienst, wie sie früher im Spital und in der Niederlassung üblich waren, ganz einfach nicht mehr durchzuhalten. Und eine neue Generation, die dem patriarchalen System entkommen will, akzeptiert auch nicht länger, kaum Zeit für die eigene Familie, für Partner*in und Kinder zu haben. Zeitfresser Verwaltung Dazu kommt, dass ein erklecklicher Teil der Arbeitszeit für Verwaltungsaufgaben aufgeht – und damit bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten abgeht. Das durch mehr Studierende zu lösen, ist eine sehr teure und wenig wirkungsvolle Variante. Bei einer langen Ausbildungsdauer (Studium und postpromotionelle Ausbildung von zehn bis 15 Jahren) kann sie auch keine sofortige Wirkung entfalten. Einfach gesagt: Das Problem gibt es 2022, die Lösung aber vielleicht erst 2037. Zudem kommen Die Ärztekammer Steiermark hat – so wie alle Landesärztekammern – eine neue Vollversammlung und gleich wie in sechs anderen Ärztekammern mit Michael Sacherer auch einen neuen Präsidenten. Wir haben uns angesehen, welche großen Aufgaben auf die Ärztevertretung und die Gesundheitspolitik insgesamt zukommen. Ganz sicher lassen sie sich nur miteinander bewältigen. Foto: Schiffer

Ærzte Steiermark || 06|2022 9 Cover laut BundesrechnungshofBericht fast vier von zehn Medizinabsolvent*innen nie im österreichischen Gesundheitssystem an. Entweder sie starten ihre ärztliche Ausbildung nach dem Studium gleich im Ausland oder gehen überhaupt in einen anderen Beruf. Das sind keine guten Optionen. Weiters gibt es den Mangel in allererster Linie im öffentlichen Gesundheitswesen, in Spitälern genauso wie in der Kassenmedizin. Und er ist in einigen Fächern deutlich ausgeprägter als in anderen. Man denke nur an Kinder- und Jugendheilkunde, Gynäkologie oder auch Anästhesie oder Kinder- und Jugendpsychiatrie. Erste Herausforderung also: die Rahmenbedingungen für die ärztliche Ausbildung nach dem Medizinstudium verbessern. Gezielte Maßnahmen setzen, um die Fächer, in denen der Mangel besonders augenfäl lig ist, überdurchschnittlich zu forcieren. 42 der 43 neu gewählten Mandatarinnen und Mandatare waren zur konstituierenden Vollversammlung der Ärztekammer Steiermark gekommen. Nur eine der Gewählten war verhindert. Allein das zeigt schon die hohe Bereitschaft, sich den Herausforderungen der kommenden fünf Jahre entschlossen zu stellen. Die Bewältigung – so die breite Überzeugung – wird aber auch nur gemeinsam und mit den anderen Partner*innen im Gesundheitssystem gelingen können. Die „Neuen“ in den Ländern In sieben von neun Bundesländern gibt es nach den letzten Ärztekammerwahlen neue Präsidenten. Dass mit Michael Sacherer die Steiermark einen neuen Ärztekammerpräsidenten (und mit Peter Schmidt sowie den Kurienobleuten Dietmar Bayer und Gerhard Posch auch neue Vizepräsidenten) bekommen hat, wissen wir. Aber auch in sechs weiteren Bundesländern gab es Veränderungen an der Spitze. Burgenland: Neuer Präsident ist Christian Toth. Der 42-Jährige ist Internist am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Kärnten: Zum neuen Präsidenten wählte die konstituierende Vollversammlung den in Brückl (Bezirk St. Veit an der Glan) niedergelassenen Kassen-Allgemeinmediziner Markus Opriessnig. Niederöster reich: Neuer Präsident ist der Mödlinger Kassen-Facharzt für HNO, Harald Schlögel (61). Schlögel war bereits von 1997 bis 2003 Vizepräsident der Ärztekammer Niederösterreich. Tirol: Neuer Präsident ist der Innsbrucker Chirurg Stefan Kastner (51). Vorarlberg: Im west l ichsten Bundesland Österreichs wählte die konstituierende Vollversammlung den 56-jährigen Internisten und Kassenvertragsarzt Burkhard Walla zum neuen Präsidenten der Ärztekammer Vorarlberg. Wien: In Wien ist Johannes Steinhart (67), niedergelassener Kassefacharzt für Urologie und bis 2015 auch Ärztlicher Leiter des Göttlichen Heiland Krankenhauses, Präsident der Ärztekammer. In zwei Bundesländern gibt es keine Veränderungen an der unmittelbaren Spitze der jeweiligen Landesärztekammer. In Oberösterreich bleibt der Oberarzt für Klinische Pathologie und Molekularpathologie, Peter Niedermoser, Präsident. In Salzburg wurde der Angiologe Karl Forstner (65) als Präsident wiedergewählt. Die Wahl der ÖÄK-Spitzen findet übrigens in der Steiermark statt, und zwar beim Österreichischen Kammertag am 23. und 24. Juni in Bad Radkersburg. Johannes Steinhart, Kassenfacharzt in Wien-Simmering und ehemaliger Krankenhausmanager, ist einer der sieben neuen Landesärztekammerpräsidenten (hier nach seiner Angelobung im Wiener Rathaus). Foto: ÄK Wien/Seelig

10 Ærzte Steiermark || 06|2022 cover Zweite Herausforderung: Ressourcen freischaufeln. Für eine gute Ausbildung braucht es erfahrene Ärztinnen und Ärzte, die Zeit für die Ausbildung ihrer jungen Kolleginnen und Kollegen finden. Gleichzeitig dürfen die nicht im Hamsterrad der Abteilungsarbeit von der Ausbildung ferngehalten werden. Bessere Arbeitsbedingungen Ganz allgemein geht es darum, durch Schaffung besserer Arbeitsbedingungen dem Verlust von Ärztinnen und Ärzten in der Steiermark entgegenzuwirken. Ein BestPractice-Beispiel dafür gibt es an der Medizinischen Universität Graz: Nachtdienste sind hier für Ärztinnen und Ärzte ab dem 60. Lebensjahr nur mehr freiwillig. Das wirkt dem vorzeitigen Brain-Drain entgegen. Diese Freiwilligkeit auch auf alle Landeskrankenhäuser auszudehnen, ist daher ein mehr als lohnendes Ziel. Sowohl für die Betroffenen, die so geringerem Druck ausgesetzt sind, als auch für die jungen Ärztinnen und Ärzte, die so länger vom Wissen und dem Know-how ihrer erfahrenen Kolleginnen und Kollegen profitieren können. Aber genauso für den Dienstgeber, der die kompetentesten Arbeitskräfte so nicht (zu) frühzeitig in den Ruhestand verliert. Bei der ärztlichen Bezahlung, die ja nicht grundsätzlich schlecht ist, muss aber jedenfalls auf die durchgängige Wettbewerbsfähigkeit mit anderen Bundesländern, dem Ausland und anderen (potenziellen) Arbeitgebern geachtet werden. Der Ärzt*innenmangel hat übrigens eine Schwester – den Pflegemangel. Es ist im Interesse der Ärztinnen und Ärzte, dass ausreichend Pflegekräfte vorhanden sind, um den Stationsbetrieb zu gewährleisten. Die Krankenhäuser und die dort arbeitenden Ärztinnen und Ärzte sind auch deshalb überbeansprucht, weil viele Patientinnen und Patienten direkt ein Spital aufsuchen – statt Hausärztin bzw. Hausarzt zu kontaktieren. Trotz Beschränkungen der Kassenmedizin durch Limite, Degressionen und sonstige Einschränkungen sind Haus- und Fachärzt*innen die besten Anlaufstellen für medizinische Erstkontakte. Aber wenn Patientinnen und Patienten sich ungeordnet durch das Gesundheit ssystem bewegen, wird die nahe ärztliche Hilfe oft – leider zu oft – umgangen. Die „Lenkung der Patientenströme“ findet nicht statt; vielleicht auch, weil sie ein zu heißes politisches Eisen ist, an dem sich keine Politikerin, kein Politiker die Finger verbrennen will. „Harmonisierung“ voranbringen Dass im niedergelassenen Bereich alles paletti wäre, kann man natürlich auch nicht behaupten. Hier geht es bei den ÖGK-Honoraren (insbesondere bei den Fallwerten) darum, in der Steiermark zumindest den ÖsterreichSchnitt zu erreichen. Das gilt nicht für alle Fächer im gleichen Ausmaß. Aber wenn ein Fallwert (und das ohnehin schon nicht sehr hohe Gesamthonorar) wie z. B. bei den Fachärztinnen und Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde um fast zwölf Prozent unter dem Österreich wert liegt, darf man sich über den Mangel an Ärztinnen und Ärzten, die einen Kassenvertrag anstreben, nicht wundern. Die mit der Kassenreform versprochene Leistungs- und Honorarharmonisierung ist immer noch ausständig. Die Annäherung erfolgt nur in sehr kleinen Schritten. Und die Steiermark Foto: Schiffer

Ærzte Steiermark || 06|2022 11 cover ist in vielen Bereichen im Österreichvergleich weit hinten – oder überhaupt absolutes Schlusslicht. Wahlärztinnen und Wahlärzte wichtig Eine wichtige Ergänzung der Kassenvertragsärztinnen und -ärzte sind die Wahlärztinnen und Wahlärzte jedenfalls. Aktuell gibt es in der Steiermark 785 hauptberufliche Wahlärztinnen und Wahlärzte (zusätzlich zu 937 Ärztinnen und Ärzten mit ÖGK-Vertrag), die natürl ich versorgungsrelevant sind. Sein müssen, allein schon, um hauptberuflich tätig sein zu dürfen. Übrigens: An den VisitenBereitschaftsdiensten unter der Woche beteiligen sich laut den Zahlen aus dem Jahr 2021 Wahlärztinnen und Wahlärzte stärker als Kassenvertragsärztinnen und -ärzte. Wahlärztinnen und Wahlärzte sowie (begrenzte) Rückersätze für die Patientinnen und Patienten, die sie gerne aufsuchen, gibt es in Österreich auch deshalb, weil es hierzulande – anders als in Deutschland – große Pf lichtkrankenkassen, allen voran die ÖGK, gibt. Die Patientinnen und Patienten sollen nämlich trotzdem so etwas wie eine freie Arztwahl haben. Und die haben sie, weil es Wahlärztinnen und Wahlärzte gibt. Deren Abschaffung, wie sie manche Kassenvertreter*innen (und auch Politiker*innen) ins Spiel gebracht haben, wäre also mögl ich, wenn eine rechtliche Voraussetzung realisiert würde: eine Versicherungspflicht nach deutschem Vorbild anstelle des Systems der Pf lichtversicherungen. Aber das dürften jene, die Patientinnen und Patienten die im ASVG festgelegten Wahlarztrückersätze künftig verweigern wollen (die Rückersätze bekommen ja die Patientinnen und Patienten), nicht bedacht und ganz sicher nicht gemeint haben. Fazit: Eine fundierte Debatte darf jedenfalls nicht an der Oberfläche bleiben, sondern muss alle Faktoren miteinbeziehen. Ehrliche Digitalisierung Ein ehemaliges „OrchideenThema“, das zuletzt viel Dynamik bekommen hat, ist die Digitalisierung in der Medizin. Nicht zu Unrecht: Denn natürlich ist digital manches möglich, was ohne digitale Hilfsmittel nur unter großem Aufwand oder gar nicht funktionieren kann. Man denke nur an die kontinuierliche Kontrolle von Parametern, die Patientinnen und Patienten zwar messen können, aber zur richtigen Interpretation unbedingt Ärztin oder Arzt brauchen. Aber digital ist nicht alles möglich. Und vor allem: Auch eine digitale Leistung, die eine Ärztin oder ein Arzt erbringt, erfordert Fachwissen und zeitlichen Aufwand. Dass digital alles gratis und sofort geht, ist ein Mythos fern jeder Faktizität. Damit „digital“ funktionieren kann, braucht es eine neue Leis- tungskultur, die ärztliches Wissen und Können auch dann respektiert, wenn es nicht face-to-face zur Anwendung kommt. Es braucht auch Orientierungshilfen. Die Ärztekammer – und nicht nur sie – macht sich deshalb für eine Zertifizierung digitaler Anwendungen (vor allem auch Apps) stark, die Patientinnen und Patienten die Gewissheit gesicherter Qualität geben. Manche Entwickler und Hersteller – vor allem ärztliche – bemühen sich darum. Andere – vor allem nichtärztliche – begnügen sich mit unrealistischen Werbeversprechen ohne medizinischen Wert. Noch zwei Punkte sind wichtig: Nicht alles in der Medizin ist digital möglich. Auch darauf darf im digitalen Überschwang nicht vergessen werden. Und vieles, das unter Laborbedingungen digital funktioniert, wackelt im realen Einsatz ganz beträchtlich, weil die erforderlichen Bandbreiten fehlen, weil Sicherheitsstandards nicht berücksichtigt werden, oder weil einfach die Hard- und Software nicht die nötige standardisierte Qualität aufweist. Auch die Nutzerinnen und Nutzer, sprich: die Menschen, tun sich bisweilen schwer. Die telefoni sche Krankschreibung abzuschaffen und nur mehr eine Video-Krankschreibung zuzulassen, wie sie manche wünschen, ignoriert genau diese Einschränkungen – der Technik und der Menschen. Mehr Realitätssinn und weniger Überschwang tun der Medizin gut. Noch wichtiger sind sie aber für die Gesundheitspolitik und die Verwaltung. Partnerschaftliches Denken Dies erfolgreich zu deponieren und die sogenannten „Systempartner“ von der Notwendigkeit partnerschaftlichen Denkens und Handelns, von Langfristigkeit und ehrlichem Ideen- und Erfahrungsaustausch zu überzeugen, ist wahrscheinlich die größte Aufgabe, die es zu lösen gilt. Im Mai hat sich das steirische Ärzteparlament im neugestalteten Minoritensaal frisch konstituiert. Mächtige Aufgaben kommen auf die Ärzteschaft zu. Um sie zu lösen, braucht es Geduld und langen Atem. Die Grundvoraussetzung ist jedenfalls vorhanden: die Bereitschaft zum offenen und konstruktiven Dialog. Viele der offenen Themen haben direkt oder indirekt mit dem Ärzt*innenmangel zu tun.

Ärztin im besonderen dienst Ursula Scholz Musicaldarstellerin. So lautete der erste Berufswunsch der Oststeirerin Katharina Dunst. Schon im Alter von 15 Jahren bereitete sie sich mit Gesangs- und Tanzstunden auf diese Profession vor. Ihre Eltern bestanden allerdings darauf, dass sie zuvor maturieren sollte. In den letzten Schuljahren kristal l isierte sich dann eine zweite berufliche Neigung heraus: die Biologie – und mit ihr die Medizin im ursprünglichen Sinne der Heilkunst. „Nach der Matura war ich realistisch genug, um einzusehen, dass ein Bühnenberuf nicht nur brotlos ist, sondern auch bedeutet, keinen fixen Wohnsitz zu haben. Diese Aspekte sprachen dann doch gegen den Berufsweg als Musicaldarstellerin“, erzählt Katharina Dunst. Zugunsten der Medizin fuhr sie also ihre tänzerischen Aktivitäten gegen Null und konzentrierte sich auf das Studium. Gegen Mitte der Studienzeit jedoch begann sie, mit der Medizin zu hadern. Das hierarchische System und die starre Abgrenzung der Schulmedizin zu naturheilkundlichen Verfahren ließen sie an der eingeschlagenen Richtung zweifeln. Sie selbst wollte als Ärztin alles, was heilt, anwenden können und litt unter respektlosen Bemerkungen gegenüber ergänzenden Heilverfahren. Ihre innere Zerrissenheit heilte sie mit ihrer Rückkehr zum Tanz. Sie erweiterte ihr Repertoire in Richtung Ballett und absolvierte entsprechende Prüfungen. „Eine Zeit lang habe ich mehr getanzt als studiert. Aber da ich das, was ich begonnen habe, auch durchziehe, habe ich auch mein Medizinstudium durchgezogen und in fünfeinhalb Jahren beendet.“ „Vorau hat mich aufgefangen“ Um sich nach dem Studienabschluss den großen Traum eines Tanztrainings am Broadway Dance Center in New York City leisten zu können, jobbte Katharina Dunst in der Studienendphase als Putzfrau und als Befundschreiberin für einen Orthopäden. Wieder zurück in Österreich verdiente sie ihr Geld als Tanzlehrerin, im Rahmen eines Engagements bei Giuseppe Verdis „Il trovatore“ an der Grazer Oper – sowie als Mitarbeiterin eines Nat urkos t-Fachge schä f t s . „Den Körper richtig bewohnen“ Die Allgemeinmedizinerin Katharina Dunst findet im Tanz Freude und Heilung. Erst nach einigem Zögern und einer ganz der Kunst gewidmeten Lebensphase hat sie ihre ärztliche Berufung angenommen. Unter dem Pseudonym Kaya Lasika tanzt und choreografiert sie daneben weiter. Zweifel an dieser Lebensform wuchsen, als sie einem ehemaligen Lehrer in der Rolle der Verkäuferin begegnete. „Was tust du da? Hast du nicht Medizin studiert …?“, fragte er. Ein weiterer Impulsgeber für die Rückkehr zur Medizin war Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der CharitéUniversitätsmedizin Berlin. Als sie sein Buch Heilen mit der Kraft der Natur las, wurde ihr bewusst, dass jene Art von Medizin, die ihr vorschwebt, auch praktiziert wird. Den letzten Denkanstoß lieferte dann ihre Mutter mit dem Vorschlag, im Vorauer Marienkrankenhaus um einen Turnusplatz anzufragen. Vielleicht fühle sie sich ja in einem kleinen Landkrankenhaus wohler … „Mich dort zu bewerben war die beste Entscheidung meines Lebens!“, resümiert Dunst. „Ein t raumhaf tes Team“, streut sie ihren ehemaligen Arbeitskol leg*innen Rosen. Der Geist des Hauses und der herzliche Zugang zu den Patient*innen, gaben ihr die Freude an der Medizin zurück. „Vorau hat mich aufgefangen.“ Auf zwei Beinen Bewusst absolvierte Katharina Dunst möglichst viele Teile des Turnus in Ordenskrankenhäusern, deren speziellen Zugang zu den Patient*innen sie schätzt; den Rest im nahe gelegenen LKH Oberwart. Anschließend ging sie in die Lehrpraxis beim Pinggauer Hausarzt Winfried Koller – und blieb. Zunächst auf Honorarbasis und ab Jahresbeginn 2022 als seine Angestellte für zweieinhalb Tage pro Woche. Die zweite Hälfte der Woche widmet sie ihrer im Juni eröffneten naturheilkundlichen Wahlarztpraxis in Vorau, in der sie sich jene Zeit für die Patient*innen nehmen kann, die im Kassenarzt-Alltag fehlt. Somit steht die Tänzerin auch als Ärztin auf zwei Beinen: „Ich mag den niederschwelligen Zugang zur Kassenordination – aber auch die Freiheiten der wahlärztlichen Tätigkeit. Die Kombination passt gut.“ Zum Erwerb der nötigen Kompetenzen in komplementärer Medizin absolviert(e) sie 12 Ærzte Steiermark || 06|2022 Ärztin Katharina Dunst: „Tanzen ist eine Bewältigungsstrategie, eine Möglichkeit, Zugang zu Gefühlen zu schaffen.“

Fotos: Richard Dunst. Beigestellt Ärztin im besonderen dienst ich in Kroatien gelernt, ist dort die übliche Abkürzung für Katarina. Und der Name passt einfach zu mir. Da ich auch Bücher schreibe, habe ich für den Verlag noch einen Nachnamen gebraucht und einen gesucht, der mit Tanzen zusammenhängt.“ Fündig wurde sie im Sanskrit, wo „lasaka“ nicht nur tanzend, sondern auch sich hin- und herbewegend bedeutet. „Ich bewege mich als Ärztin und als Künst lerin schließlich in den vergangenen Jahren an der Universität DuisburgEssen, wo es einen Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin gibt, an dem traditionelle Verfahren auch wissenschaft lich überprüft werden, Zusatzausbildungen in Naturhei lkunde, Mind Body Medicine und derzeit in Autosystem-Hypnose. Freiheit in Tanz und Medizin Heilung liegt für Dunst aber auch im Tanz. „Tanzen ist eine Bewältigungsstrategie, eine Möglichkeit, Zugang zu Gefühlen zu schaffen. Auch im Bereich der Kunst habe ich mich von der TechnikOrientierung weg entwickelt und mit meiner Methode des SoulDance meine Freiheit als Künstlerin gefunden.“ Um nicht als Ärztin ihren seriösen Ruf zu schmälern, agiert Katharina Dunst als Tänzerin unter dem Künstlernamen Kaya Lasika. „Kaya, habe auch zwischen zwei Welten.“ Als Künst lerin drückt sie nicht nur sich selbst im Tanz aus, sondern gibt etwas von diesem Körpergefühl auch weiter. „Der Körper sagt uns so viel, wenn wir ihn richtig bewohnen.“ Derzeit finden ihre SoulDance-Kurse via zoom statt – oder als Retreat in Ägypten. Denn Kaya Lasikas Verständnis von Tanz umfasst auch spirituelle Aspekte sowie die Suche nach der Vielfalt der weiblichen Rollen, auch der wilden. „Ich möchte die Menschen begleiten und zu ihrem Kern führen.“ Innere Ruhe Die Freude am Musical, die den Beginn ihrer Tanzkarriere markiert hat, ist der ambitionierten Ärztin geblieben: Seit vielen Jahren ist sie Teil der Musical-Festspiele auf Schloss Hartberg, mittlerweile auch als Choreografin. Heuer wird in der zweiten Juli-Hälfte Andrew Lloyd Webbers Jesus Christ Superstar aufgeführt und die Tänzer*innen im Gefolge des Simon Zelotes werden nach ihren Ideen tanzen. Wie sie für al l diese Aktivitäten Zeit findet, kann Katharina Dunst nicht beantworten. „Ich weiß es nicht – ich mach´ einfach. Ich arbeite sehr strukturiert, verfüge aber auch über eine große innere Ruhe.“ Katharina Dunst aka Kaya Lasika: „Auch im Bereich der Kunst habe ich mich von der Technik-Orientierung wegentwickelt und mit meiner Methode des Soul-Dance meine Freiheit als Künstlerin gefunden.“ Ærzte Steiermark || 06|2022 13

Fortbildung 14 Ærzte Steiermark || 06|2022 FORTBILDUNG AKTUELL Kursort: Steiermarkhof Graz www.steiermarkhof.at 5 Termine immer FR/SA: 28./29. Okt., 11./12. Nov. 2022, 27./28.. Jänner, 3./4. März, 21./22. April 2023 jeweils FR (15.45-21.30 Uhr) & SA (08.30-13.45 Uhr) Anmeldung & Info www.med.or.at/forensik Auskünfte: Frau Michaela Hutter Telefon 0316/8044-37 Fax 0316/8044-132 E-Mail: fortbildung@aekstmk.or.at 7. ÖÄK-Diplomlehrgang Forensischpsychiatrische Gutachten 22/23 Zielgruppe: Fachärzte*innen für Psychiatrie..., die beabsichtigen als Gutachter*innen tätig zu werden Restplätze Kur Vort Ärzt Das P Öster 10. Ju www 10. Gra FOR Anm www Fortbi Fax 03 E-Mai 32 Fo ta UELL , .45 Uhr) ng he /23 für gen als den ze Kurse, Seminare und Vorträge für Ärztinnen und Ärzte aller Fächer Das Programm erscheint als Beilage zur Österr. Ärztezeitung sowie im Internet am 10. Juni 2022 unter: www.grazerfortbildungstage.at 10. – 15. Oktober 2022 Graz FORTBILDUNG AKTUELL Anmeldung & Info: www.grazerfortbildungstage.at Fortbildungsreferat Fax 0316/8044-132 E-Mail: fortbildung@aekstmk.or.at 32. Grazer Fortbildungstage in Präsenz

Ærzte Steiermark || 06|2022 15 Forschung Wie soll eine optimale Trainings-App für Long-COVIDPatient*innen aussehen, welche Wünsche zur Minderung welcher Beschwerden haben die Betroffenen? Im Projekt CogniReha werden die Betroffenen nach ihren Bedürfnissen gefragt. Zudem wird Grazer Expertise gebündelt, um eine evidenzbasierte Trainings-App gegen kognitive Störungen in Folge einer Corona-Erkrankung zu kreieren. Die Basis für die geplante App bildet das bereits im Vorjahr von DigitAAL Life am Markt eingeführte Trainingsprogramm für ältere Menschen – BRAINMEE –, das nun im Forschungsprojekt CogniReha speziell an die Bedürfnisse von LongCOVID-Pat ient*innen angepasst wird. Die auf zwei Jahre ausgelegten Arbeiten werden von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Rahmen des Programms „Fast Track Digital“ mitfinanziert; die restlichen Mittel bringen die Projektpartner ein. Das Konsortium besteht neben dem Joanneum-Research-Spin-off DigitAAL Life aus der Abteilung für Neurogeriatrie an der Universitätsklinik für Neurologie der Med Uni Graz, der Grazer Studien-Plattform Probando sowie aus dem Institut DIGITAL der Joannevon DigitAAL Life. Gefragt sind aber auch Erfahrungen von Ärzt*innen mit der Behandlung von Betroffenen. Daher besteht für ärztliches Fachpersonal noch bis 15. Juli 2022 die Möglichkeit, unter https://survey.digitaal. life/ an der Befragung teilzunehmen. „Von den Ärztinnen und Ärzten möchten wir gerne wissen, welcher Fachrichtung sie angehören, wie viele COVID-19-Patientinnen und -Patienten sie behandelt haben, ob auch Long-COVID-Patient*innen zu ihnen kommen und wenn ja, mit welchen Hauptsymptomen und ob nach einem leichten oder schweren Verlauf der akuten Erkrankung. Zudem bitten wir die Ärztinnen und Ärzte um ihre um Research Forschungsgesellschaft, an dem seit mehr als einem Jahrzehnt Expertise im Bereich des Active and Assisted Living (AAL) aufgebaut wird. Ärztliche Erfahrung erwünscht Um das Angebot bestmöglich an die Zielgruppe anzupassen, startete das Projekt CogniReha mit einer anonymen Umfrage unter Betroffenen, Angehörigen, aber auch jenen Berufsgruppen, bei denen Long-COVID-Patient*innen Hilfe suchen. „Der Zulauf war mit mehr als 500 Teilnehmenden groß, wobei mit Abstand die meisten Rückmeldungen von den Patientinnen und Patienten selbst kamen“, berichtet Projektleiterin Maria Fellner, Geschäftsführerin Einschätzung, welchen Effekt das Training daheim haben kann und in welcher Intensität und Frequenz sie mit den besten Ergebnissen rechnen“, erklärt Marisa Koini. Sie ist habilitierte Psychologin an der Neurogeriatrie des Grazer Universitätsklinikums und für die inhaltliche Konzeption und nachfolgende Evaluierung des Trainings zuständig. Randomisierte Feldstudie Neben der Online-Befragung (deren Bias bezüglich Bi ldungsstandard der Teilnehmenden den CogniRehaPartner*innen bewusst ist) dienen auch Expert*innenInterviews als Basis für die Gestaltung der TrainingsApp. Ab Herbst 2022 soll das Trainingsprogramm dann in einer Feldstudie erprobt werden. „Es wird eine Interventionsgruppe und eine Kontrol lgruppe geben“, so Koini. „Vor und nach einer dreimonatigen Trainingsphase führen wir mit den Probanden neuropsychologische Tests durch, danach erfolgt eine dreimonatige Pause, bevor wir nochmals testen, ob der erwartete Trainingseffekt auch nachhaltig ist.“ Anmeldungen zur Teilnahme an der Feldstudie sind unter cognireha.at möglich. Ärzt*innen sind dazu einDen Gehirnnebel per App lichten Ein Grazer Konsortium um das Joanneum-Research-Spinoff DigitAAL Life hat sich zum Ziel gesetzt, seine bereits am Markt befindliche Trainings-App zur Aktivierung der kognitiven Leistungsfähigkeit für Long-COVID-Patient*innen zu adaptieren. Ärzt*innen können ihre Behandlungserfahrungen mit LongCOVID-Patient*innen noch per Online-Umfrage einbringen. „Der Zulauf war mit mehr als 500 Teilnehmenden groß, wobei mit Abstand die meisten Rückmeldungen von den Patientinnen und Patienten selbst kamen.“ Maria Fellner, Geschäftsführerin von DigitAAL Life Foto: DIGITAAL life/Kubin

16 Ærzte Steiermark || 06|2022 geladen, ihre Long-COVIDPatient*innen auf die Möglichkeit einer Teilnahme aufmerksam zu machen. Modulares Training Einige notwendige Veränderungen an der aktuellen Trainings-App zeichnen sich bereits ab: Neu eingeführt werden Atem- und Entspannungsübungen; die Trainingsdauer pro Lerneinheit wird hingegen verkürzt. „Während das Aktivierungstraining für ältere Menschen für 50 Minuten Übungszeit konzipiert ist, soll die Zeitspanne bei Long-COVID-Patientinnen und -Patienten nur 20 Minuten betragen“, erklärt Projektleiterin Fellner. „Es ist eine Gratwanderung zwischen Fordern und Überforderung.“ Die CogniReha-App ist aufgrund der Diversität des Krankheitsbildes von Long COVID nicht für alle Betroffenen geeignet. Menschen mit dem Chronischen Fatigue Syndrom sind nicht die priErhebungsmethode als nur bedingt repräsentativ anzusehen sind. Von den 416 Rückmeldungen von Patient*innen kamen fast drei Viertel von Frauen. Das Durchschnittsalter lag bei 44 Jahren (Range 16 bis 80 Jahre), das Bildungsniveau war im Vergleich zur Gesamtbevölkerung hoch. Bei den Hauptsymptomen stand die Fatigue mit 63,5 Prozent an erster Stelle, vor der Abgeschlagenheit (54,6 %), der Gedächtnisschwäche (53,8 %) und dem Gehirnnebel (50,2 %). Mehr als die Hälfte der Befragten fühlte sich von ihrer Fatigue (sehr) stark betroffen, rund vier von zehn waren es in puncto Abgeschlagenheit. Im Median waren die Befragten in der Akutphase 16 Tage im Krankenstand gewesen und bei 41 Prozent hat sich die berufliche Situation seit der Infektion verändert; sei es durch reduziertes Stundenausmaß, veränderte Tätigkeit märe Zielgruppe, aber jene mit Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten sowie Sprachstörungen könnten davon profitieren. „Das Training ist modular aufgebaut“, erläutert Neuropsychologin Koini. „Neben den Übungen zur Verbesserung der Kognition, also der Gedächtnisleistung, Konzentrationsfähigkeit und des Sprachverständnisses, sind auch Entspannungsübungen vorgesehen. Atem- und Bewegungsübungen sind ein fakultatives Angebot, denn nicht jeder Betroffene hat pulmonale oder motorische Defizite.“ Nebeneffekt: LongCOVID-Daten Die Umfrage zur Adaption der Trainings-App hat quasi als Nebeneffekt einige Daten zur Lebenssituation von Long-COVID-Patient*innen geliefert, wobei klar ist, dass die Ergebnisse aufgrund der oder einen noch andauernden Krankenstand. Vier von zehn Befragten berichten von akuten f inanziellen Einbußen, fast neun von zehn von einer veränderten (fast immer verminderten) Stressbelastbarkeit und knapp drei Viertel von einer (überwiegend zum Negativen) veränderten Stimmungslage. Diese schwerwiegenden Folgen waren jedoch nur in den wenigsten Fällen einem dramatischen Krankheitsverlauf geschuldet: 74,2 Prozent gaben einen leichten Verlauf der akuten C-19-Erkrankung an, 6 Prozent gar einen asymptomatischen. Gut 45 Prozent waren vor der Infektion bereits gegen SARS-CoV-2 geimpft gewesen. Link für Ärzte zur Befragung (bis 15. Juli 2022): https://survey.digitaal.life/ Link zur Anmeldung für die Feldstudie und weitere Projektinfos: https://cognireha.at Forschung Foto: DIGITAAL life/Kubin

Die KulturSommerNacht startet mit einem exklusiven Kabarettprogramm von Omar Sarsam. Mit Live-Musik und erlesener Kochkunst aus dem AioLA lassen wir den Abend ausklingen. Programm: Freitag, 1. Juli 2022, 18.00 Uhr im AioLA im Schloss Sankt Veit, Graz Kultur Sommer Nacht der Medizin Ærzte Steiermark || 06|2022 17 Foto: Udo Leitner kultursommernacht Nacht mit Omar Sarsam war rasch ausgebucht Er ist wohl einer der bekanntesten Ärzte Österreichs: Der Facharzt für Kinder- und Jugendchirurgie Omar Sarsam verdankt seine Prominenz in Österreich aber nicht primär seinem Arztsein. Die meisten kennen ihn sogar nur als Kabarettisten. Bei der bereits ausgebuchten Kultursommernacht der Medizin am 1. Juli 2022 ist er live zu erleben. Das Programm, mit dem der Wiener Kinder- und Jugendchirurg Omar Sarsam seine steirischen Kolleginnen und Kollegen bei der Kultursommernacht 2022 erfreuen wird, ist sozusagen Programm. Es heißt „Sonderklasse“. Der Ehemann und Vater zweier Kinder startete 2021 mit diesem Soloprogramm. Bekannt ist er als Kabarettist sowohl aus dem ORF als auch dem Privatsender Puls 4. Seit 2019 moderiert er dort das Format Comedy Grenzgänger. Der Name Omar Sarsam mag nicht typisch österreichisch klingen. Aber Omar Sarsam ist ein waschechter Wiener. Bereits traditionell – und doch jedes Jahr neu Die bereits traditionelle Kultursommernacht findet heuer zum elften Mal – wieder – statt. Denn in den letzten beiden Jahren gab es aus bekannten Gründen eine Pause. Wenn das Wetter mitspielt, und darauf ist am 1. Juli wohl zu hoffen, können die Gäste den Großteil der Veranstaltung im Freien genießen – im wunderschönen Garten des Schlosses St. Veit. Die kulinarischen Köstlichkeiten kommen vom auch dort situierten Aiola. Also, auch wer auf ärztliches Kabarett großer Qualität verPrärieenzian (Eustoma). Ausgebucht – Tickets waren schnell weg Und das alles um günstige 45 Euro pro Ticket – all inclusive selbstverständlich. Dieser Preis ist seit Jahren gleichgeblieben – bei der Kultursommernacht gibt es keine Teuerungswelle. Das wird mit ein Grund (aber sicher nicht zichten könnte, kommt bei diesem Fest jedenfalls auf seine Rechnung. Denn nicht nur Ambiente und Kulinarik sind top. Es wird zusätzlich lateinmarikanische Klänge geben. Wie gewohnt steht die Kultursommernacht im Zeichen einer Blume. In diesem Jahr ist es der violett blühende der einzige) dafür sein, dass die Kultursommernacht 2022 sehr rasch ausgebucht war. Ticket-Bestellungen nicht mehr möglich! „Mein Programm ist vom Arztberuf inspiriert, doch es ist kein Ärzte-Kabarett. Es gibt bei mir auch klassische Stand-up Comedy und Musik mit Gitarre, Klavier und Loop Station. Und natürlich spielt auch meine Herkunft mit herein.“ Omar Sarsam in einem Interview mit der Tiroler Tageszeitung 2019 Die Kultursommernacht der Medizin findet 2022 wieder statt – mit dem Wiener Kabarettisten und Arzt Omar Sarsam. Der Run auf die Tickets war groß. Innerhalb kürzester Zeit hieß es „ausgebucht“.

Fortbildung 18 Ærzte Steiermark || 06|2022 Fr. 24. – So. 26. Juni 2022, Seggau Leitung: Univ.-Prof. Dr. Peter Schober Internistisch-physiologischer Grundkurs II + IV Praxis- & Theorieseminare, Workshop, Ärztesport Mi. 7. – So. 11. Dez. 2022, Ramsau Leitung: Prim.i.R. Dr. Engelbert Wallenböck Orthop.-Traumatolog.-Physk. Grundkurs I Praxis- & Theorieseminare, Ärztesport FORTBILDUNG AKTUELL Anmeldung & Info: www.med.or.at/sport Auskünfte: Michaela Hutter Telefon 0316/8044-37 E-Mail: fortbildung@aekstmk.or.at SportÄrztetage Ausbildung zum ÖÄKDiplom „Sportmedizin“ 22 Vortragender: Dr. Christoph Schrautzer Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, Medizinische Universität Graz Di. 21. Juni 2022, 19 Uhr, Ärztekammer Steiermark, Graz FORTBILDUNG AKTUELL Anmeldung & Info: www.med.or.at/rlb Die Teilnahme ist kostenfrei. UNTERSTÜTZT VON Raiffeisen-Landesbank Steiermark TurnusärztInnen-Weiterbildung: Blickdiagnose Haut Ein Streifzug durch die Dermatologie in Präsenz in Präsenz A8_06_22.indd 2 10.05.22 09:57 i i i i i l i i i i i i i l l l i i i : i l l il: il . . l i i i li i l i l i , i i i i i i il i i. .in . . :

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