AERZTE Steiermark | Juni 2022

Ærzte Steiermark || 06|2022 15 Forschung Wie soll eine optimale Trainings-App für Long-COVIDPatient*innen aussehen, welche Wünsche zur Minderung welcher Beschwerden haben die Betroffenen? Im Projekt CogniReha werden die Betroffenen nach ihren Bedürfnissen gefragt. Zudem wird Grazer Expertise gebündelt, um eine evidenzbasierte Trainings-App gegen kognitive Störungen in Folge einer Corona-Erkrankung zu kreieren. Die Basis für die geplante App bildet das bereits im Vorjahr von DigitAAL Life am Markt eingeführte Trainingsprogramm für ältere Menschen – BRAINMEE –, das nun im Forschungsprojekt CogniReha speziell an die Bedürfnisse von LongCOVID-Pat ient*innen angepasst wird. Die auf zwei Jahre ausgelegten Arbeiten werden von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Rahmen des Programms „Fast Track Digital“ mitfinanziert; die restlichen Mittel bringen die Projektpartner ein. Das Konsortium besteht neben dem Joanneum-Research-Spin-off DigitAAL Life aus der Abteilung für Neurogeriatrie an der Universitätsklinik für Neurologie der Med Uni Graz, der Grazer Studien-Plattform Probando sowie aus dem Institut DIGITAL der Joannevon DigitAAL Life. Gefragt sind aber auch Erfahrungen von Ärzt*innen mit der Behandlung von Betroffenen. Daher besteht für ärztliches Fachpersonal noch bis 15. Juli 2022 die Möglichkeit, unter https://survey.digitaal. life/ an der Befragung teilzunehmen. „Von den Ärztinnen und Ärzten möchten wir gerne wissen, welcher Fachrichtung sie angehören, wie viele COVID-19-Patientinnen und -Patienten sie behandelt haben, ob auch Long-COVID-Patient*innen zu ihnen kommen und wenn ja, mit welchen Hauptsymptomen und ob nach einem leichten oder schweren Verlauf der akuten Erkrankung. Zudem bitten wir die Ärztinnen und Ärzte um ihre um Research Forschungsgesellschaft, an dem seit mehr als einem Jahrzehnt Expertise im Bereich des Active and Assisted Living (AAL) aufgebaut wird. Ärztliche Erfahrung erwünscht Um das Angebot bestmöglich an die Zielgruppe anzupassen, startete das Projekt CogniReha mit einer anonymen Umfrage unter Betroffenen, Angehörigen, aber auch jenen Berufsgruppen, bei denen Long-COVID-Patient*innen Hilfe suchen. „Der Zulauf war mit mehr als 500 Teilnehmenden groß, wobei mit Abstand die meisten Rückmeldungen von den Patientinnen und Patienten selbst kamen“, berichtet Projektleiterin Maria Fellner, Geschäftsführerin Einschätzung, welchen Effekt das Training daheim haben kann und in welcher Intensität und Frequenz sie mit den besten Ergebnissen rechnen“, erklärt Marisa Koini. Sie ist habilitierte Psychologin an der Neurogeriatrie des Grazer Universitätsklinikums und für die inhaltliche Konzeption und nachfolgende Evaluierung des Trainings zuständig. Randomisierte Feldstudie Neben der Online-Befragung (deren Bias bezüglich Bi ldungsstandard der Teilnehmenden den CogniRehaPartner*innen bewusst ist) dienen auch Expert*innenInterviews als Basis für die Gestaltung der TrainingsApp. Ab Herbst 2022 soll das Trainingsprogramm dann in einer Feldstudie erprobt werden. „Es wird eine Interventionsgruppe und eine Kontrol lgruppe geben“, so Koini. „Vor und nach einer dreimonatigen Trainingsphase führen wir mit den Probanden neuropsychologische Tests durch, danach erfolgt eine dreimonatige Pause, bevor wir nochmals testen, ob der erwartete Trainingseffekt auch nachhaltig ist.“ Anmeldungen zur Teilnahme an der Feldstudie sind unter cognireha.at möglich. Ärzt*innen sind dazu einDen Gehirnnebel per App lichten Ein Grazer Konsortium um das Joanneum-Research-Spinoff DigitAAL Life hat sich zum Ziel gesetzt, seine bereits am Markt befindliche Trainings-App zur Aktivierung der kognitiven Leistungsfähigkeit für Long-COVID-Patient*innen zu adaptieren. Ärzt*innen können ihre Behandlungserfahrungen mit LongCOVID-Patient*innen noch per Online-Umfrage einbringen. „Der Zulauf war mit mehr als 500 Teilnehmenden groß, wobei mit Abstand die meisten Rückmeldungen von den Patientinnen und Patienten selbst kamen.“ Maria Fellner, Geschäftsführerin von DigitAAL Life Foto: DIGITAAL life/Kubin

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