AERZTE Steiermark | Juni 2022

Ærzte Steiermark || 06|2022 9 Cover laut BundesrechnungshofBericht fast vier von zehn Medizinabsolvent*innen nie im österreichischen Gesundheitssystem an. Entweder sie starten ihre ärztliche Ausbildung nach dem Studium gleich im Ausland oder gehen überhaupt in einen anderen Beruf. Das sind keine guten Optionen. Weiters gibt es den Mangel in allererster Linie im öffentlichen Gesundheitswesen, in Spitälern genauso wie in der Kassenmedizin. Und er ist in einigen Fächern deutlich ausgeprägter als in anderen. Man denke nur an Kinder- und Jugendheilkunde, Gynäkologie oder auch Anästhesie oder Kinder- und Jugendpsychiatrie. Erste Herausforderung also: die Rahmenbedingungen für die ärztliche Ausbildung nach dem Medizinstudium verbessern. Gezielte Maßnahmen setzen, um die Fächer, in denen der Mangel besonders augenfäl lig ist, überdurchschnittlich zu forcieren. 42 der 43 neu gewählten Mandatarinnen und Mandatare waren zur konstituierenden Vollversammlung der Ärztekammer Steiermark gekommen. Nur eine der Gewählten war verhindert. Allein das zeigt schon die hohe Bereitschaft, sich den Herausforderungen der kommenden fünf Jahre entschlossen zu stellen. Die Bewältigung – so die breite Überzeugung – wird aber auch nur gemeinsam und mit den anderen Partner*innen im Gesundheitssystem gelingen können. Die „Neuen“ in den Ländern In sieben von neun Bundesländern gibt es nach den letzten Ärztekammerwahlen neue Präsidenten. Dass mit Michael Sacherer die Steiermark einen neuen Ärztekammerpräsidenten (und mit Peter Schmidt sowie den Kurienobleuten Dietmar Bayer und Gerhard Posch auch neue Vizepräsidenten) bekommen hat, wissen wir. Aber auch in sechs weiteren Bundesländern gab es Veränderungen an der Spitze. Burgenland: Neuer Präsident ist Christian Toth. Der 42-Jährige ist Internist am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Kärnten: Zum neuen Präsidenten wählte die konstituierende Vollversammlung den in Brückl (Bezirk St. Veit an der Glan) niedergelassenen Kassen-Allgemeinmediziner Markus Opriessnig. Niederöster reich: Neuer Präsident ist der Mödlinger Kassen-Facharzt für HNO, Harald Schlögel (61). Schlögel war bereits von 1997 bis 2003 Vizepräsident der Ärztekammer Niederösterreich. Tirol: Neuer Präsident ist der Innsbrucker Chirurg Stefan Kastner (51). Vorarlberg: Im west l ichsten Bundesland Österreichs wählte die konstituierende Vollversammlung den 56-jährigen Internisten und Kassenvertragsarzt Burkhard Walla zum neuen Präsidenten der Ärztekammer Vorarlberg. Wien: In Wien ist Johannes Steinhart (67), niedergelassener Kassefacharzt für Urologie und bis 2015 auch Ärztlicher Leiter des Göttlichen Heiland Krankenhauses, Präsident der Ärztekammer. In zwei Bundesländern gibt es keine Veränderungen an der unmittelbaren Spitze der jeweiligen Landesärztekammer. In Oberösterreich bleibt der Oberarzt für Klinische Pathologie und Molekularpathologie, Peter Niedermoser, Präsident. In Salzburg wurde der Angiologe Karl Forstner (65) als Präsident wiedergewählt. Die Wahl der ÖÄK-Spitzen findet übrigens in der Steiermark statt, und zwar beim Österreichischen Kammertag am 23. und 24. Juni in Bad Radkersburg. Johannes Steinhart, Kassenfacharzt in Wien-Simmering und ehemaliger Krankenhausmanager, ist einer der sieben neuen Landesärztekammerpräsidenten (hier nach seiner Angelobung im Wiener Rathaus). Foto: ÄK Wien/Seelig

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