AERZTE Steiermark | Februar - page 34-35

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Ærzte
Steiermark
 || 02|2015
Ærzte
Steiermark
 || 02|2015
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Rat und D@ten
:
Die EDV-Kolumne
Elektronische Verschrei­
bung von Suchtgift-Medi­
kamenten:
Rezepte für
Suchtgiftmedi-
kamente sowie jene aus der
Gruppe der psychotropen
Stoffe (PV) können ja bereits
seit einiger Zeit elektronisch
ausgestellt werden. Sollte der
Bedarf größer sein als der
Höchstbedarf laut Fachinfor-
mation, muss am Rezept „ne-
cesse est“ vermerkt sein.
Die meisten Arztprogramme
unterstützen eine Dokumen-
tationshilfe, wobei die Vignet-
tennummer bei den Patient­
Innen demMedikament direkt
zugeordnet werden können.
Somit besteht bei Bedarf die
Möglichkeit, eine Liste der
verabreichten Suchtgiftmedi-
kamente auszudrucken.
Therapie Aktiv
Abrechnung für Wahlärzte:
Seit 1. Jänner 2015 sind die
Therapie Aktiv Leistungen
auch für WahlärztInnen bei
den Kassen VAEB und SVG
elektronisch möglich. Nach
Rücksprache mit den zustän-
digen Kassen muss lediglich
eineMeldung erfolgen, dass die
Abrechnung dieser Leistungen
gem DVP (=Datenaustausch
mit Vertragspartnern) erfolgen
kann. Bei den Kassen GKST,
SVB und BVA müssen die
Leistungen bis auf weiteres
per Honorarnote abgerechnet
werden.
Genauere Informationen erhal-
ten Sie durch Ihren Software-
betreuer.
Alwin
Günzberg
wirtschaft
&
Erfolg
Fotos: Larisser, beigestellt; Illustration: Conclusio
über Ärztinnen und Ärzte
zu finden.
„Geschlossene
Gesellschaft“
Share & Care-
G e m e i n -
s c h a f t e n
sind „ge-
s c h l o s -
s e n e
Gruppen“
auf Fa-
c e b o ok .
Erst nach
e r f o l g -
r e i c h e r
B e s t ä t i -
gung wird
man in die
Commu n i t y
aufgenommen.
Es ist dort nicht
erlaubt, zu verkaufen
oder zu tauschen. „Das
Teilen und Geben basiert
auf reiner Nächstenliebe“,
heißt es in der „Netiquette“.
Meist sind diese Gruppen
regional organisiert.
Die Gruppe Share & Care
Graz zählt bereits über 15.700
aktive Mitglieder. In einer
solchen Vertrauensgemein-
schaft kann es auch vorkom-
men, dass Postings abgegeben
werden, um Ärzteempfeh-
lungen aus der Community
zu erhalten. In der Antwort
stehen Erfahrungsberichte
zur Untersuchung, zum Bei-
spiel dass sich die Ärztin/der
Arzt ausreichend Zeit genom-
men hat, um Fragen zu beant-
worten. Aber auch negative
Eindrücke werden vermittelt:
„Dr. Z. ist spitze! Die Emp-
fangsdamen weniger, weil un-
freundlich, aber ich geh ja eh
zum Herrn Doktor…“
Heiß diskutiert
auf Facebook
(gereiht nach Häufigkeit):
y
Verträge: „Geht es um ei-
nen Wahlarzt oder Kassen-
arzt? Wie funktioniert die
Rückerstattung?“
y
Nähe und Erreichbarkeit:
„Ist die Praxis mit öffent-
lichen Verkehrsmitteln zu
erreichen?“
y
Barrierefreiheit:
„Gibt es einen Aufzug?“
y
(Telefonische) Terminver-
einbarungen: „Wie schnell
erhalte ich einen Termin?“
y
Wartezeiten: „Wie viel Zeit
muss ich vor Ort einrech-
nen?“
y
Beratungsqualität: „Hat
sich der Arzt/die Ärztin
genügend Zeit genommen
und aktiv zugehört?“
y
Freundlichkeit und Respekt
Die Vorteile sehen
Für ÄrztInnen ist das Internet
– ebenso wie für Unternehmen
– unüberschaubar. Es ist nicht
möglich, alle Social Media-
Plattformen und Einträge im
Internet zu beobachten.
Die Information, ob ein po-
sitiver oder negativer Kom-
mentar abgegeben wurde, er-
reicht die Ärztin/den Arzt
meist gar nicht. In diesem
Fall kann kein Einfluss auf
den weiteren Verlauf der Dis-
kussion genommen werden.
Ärztinnen und Ärzte werden nicht
nur auf
offiziellen Internetportalen wie docfinder.at
oder gesund.at bewertet. Patientinnen und
Patienten stellen Anfragen in Chaträumen, Fo-
ren, Blogs oder auf Facebook – virtuelle Orte,
zu denen Be- oder Verurteilte oft gar keine Zu-
griffsberechtigung haben.
Ärzte-Empfehlungen
auf Facebook
Aktive Face-
book-User kennen
sie: „Share & Care“-Grup-
pen, in denen alltägliche
Dinge wie Waschmaschinen
verschenkt oder Umzugskar-
tons geliehen werden. Neben
dem Angebot von kosten-
losen Kinderspielsachen
sind hier auch immer
wieder Empfehlungen
oder Wa rnungen
Erfährt die Ärztin/der Arzt-
von der Diskussion über die
eigene Person im Internet,
kann dies mehrere Vorteile
bringen: Einzelfälle können
beispielsweise in Sekunden-
schnelle richtiggestellt werden.
Die Social Media-Guidelines
der Ärztekammer Steiermark
bilden hier eine gute Basis mit
wertvollen Tipps und Tricks
im Umgang mit Menschen
in den sozialen Medien. Ein
weiterer Vorteil besteht in der
eigenen Reputation: Mit Pati-
entinnen und Patienten einen
Online-Dialog zu beginnen,
kann viele Sympathiepunkte
– auch bei anderen UserInnen/
künftigen PatientInnen – ein-
bringen. Außerdem erfahren
Ärztinnen und Ärzte die Sicht
der Patientinnen und Pati-
enten über die eigene Praxis,
können die Verbesserungs-
vorschläge dieser „kosten-
losen Marktumfrage“ anneh-
men und gegebenenfalls im
täglichen Betrieb umsetzen.
Fotolia; Montage: Conclusio
„Die Information, ob ein
positiver oder negativer
Kommentar abgegeben
wurde, erreicht die
Ärztin/den Arzt meist
gar nicht. In diesem
Fall kann kein Einfluss
auf den weiteren
Verlauf der Diskussion
genommen werden.“
In der
geschlossennen
Facebook-
Gruppe wird
(nicht nur)
negativ über
Ärzte gechattet.
Als Nichtmit-
glieder erfahren
Sie es aber
nicht.
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