Ærzte
Steiermark
 || 04|2014
15
serie
Arzt im besonderen Dienst
Fotos: Pribitzer
Die Zeit in Sotschi war ein
Traum. Die Abschlussfeier
und die Medaillenübergabe
werde ich nicht so schnell
vergessen.
Klaus Pribitzer
zugezogen hat. „Abgesehen
davon, war ich für alle in un-
serem Quartier Anlaufstelle,
wenn es physische Probleme
gab, aber auch wenn es darum
ging, abseits vom Sportlichen
ein wenig zu plaudern. Im
Laufe der Zeit hat sich auch
ein hartnäckiger Virus im
olympischen Dorf festgesetzt.“
Während der Bewerbe war
Pribitzer im Startbereich po-
sitioniert. Dort kümmerte
er sich mit den restlichen
BetreuerInnen um die Start-
vorbereitungen und war je-
derzeit bereit, auf die Piste
zu fahren, falls die Traine-
rInnen ihn nach einem Sturz
anfordern sollten. Auch des
Themas Doping musste sich
Pribitzer vor und während der
Spiele annehmen. „Im Vor-
feld bekommt man eine Liste
mit erlaubten Medikamenten.
Danach stellt der Arzt seine
Apotheke zusammen. Wäh-
rend der Spiele darf – ohne
ein Protokoll zu führen – kei-
ne Nadel gesetzt werden. Es
gilt eine ‚No Needle Policy‘
und die Protokolle müssen
dem IOC übergeben werden.“
Gold und Bronze
Um aktiv an einer Medaillen-
feier teilzunehmen, musste
Pribitzer mit seinen Schützlin-
gen Geduld aufwenden. Erst
am vorletzten Tag konnten
sich die Snowboarder­Innen
mit Gold und Bronze am
Medaillenspiegel ver­ewigen.
„Die Medaillenübergabe am
‚Medal Placa‘ war unglaublich.
Auch die Feier danach werde
ich so schnell nicht vergessen“,
schmunzelt Pribitzer. So auch
die Abschlussfeier: „Dort mit
allen Österreichern einzu-
marschieren, war ein Traum.
Genau wie die gesamte Zeit in
Sotschi.“
Zu Hause angekommen, setzt
Pribitzer seine Kraft wieder in
den Aufbau seiner Privatordi-
nation in den Räumlichkeiten
von Dr. Peter Wasler in Graz.
„Ich werde die Ordination in
Kürze übernehmen und dort
vor allem Sport- und Allge-
meinmedizin sowie Ortho-
molekulare Medizin anbie-
ten.“ Auch seine SportlerInnen
müssen in der kommenden
Saison nicht auf den 35-Jäh-
rigen verzichten: Schon im
Mai findet die Einteilung für
die Trainingslager und die
Rennen der kommenden Sai-
son statt. Wenn es am Berg zu
langsam wird, macht Pribitzer
wieder einen Abstecher zur
Formel 1. Dort kümmerte er
sich bereits in der Vergangen-
heit um die MitarbeiterInnen
des Caterers Do&Co. Rund
800 Personen umfasst dieser
Stab pro Rennen – in Indien
und Abu Dhabi war Pribitzer
im Vorjahr für den Caterer tä-
tig. „Das Rennen in Spielberg
würde ich in diesem Jahr auch
gerne machen. Der Aufbau
meiner Ordination darf in
den nächsten Monaten jedoch
nicht zu kurz kommen.“
Klaus Pribitzer mit der vergoldeten Snowboarderin Julia Dujmovits.
Alessandro Hämmerle brauchte vor Ort medizinische Unterstützung.
Das Olympiagelände in Sotschi war zwei Wochen Pribitzers Arbeitsplatz.
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