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Ærzte
Steiermark
 || 04|2014
Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
Die Wahlärzte
setzen die Segel
Wahlärztinnen und Wahlärzte
kämpfen
gegen einen „eisigen Wind“ an und ar-
beiten an Problemlösungen.
2.160
Ärztinnen und Ärzte waren 2013
in der Niederlassung gemeldet.
27 %
davon hauptberufliche
Wahlärztinnen und -ärzte
26 %
davon als nebenberufliche
Wahlärztinnen und -ärzte
44 %
als §2-Kassenärztinnen
und -ärzte
3 %
davon als Wohnsitz­
ärztinnen und -ärzte
„Im Sinne einer freien
Arztwahl arbeiten wir
daran, dem Patienten
die Inanspruchnahme
von wahlärztlichen
Leistungen, und damit
Leistungen von 53% der
steirischen Ärzteschaft
in Niederlassung, ohne
unnötige Hürden zu
ermöglichen.“
Vizepräsident Martin Millauer
2.160 Ärztinnen und Ärzte
waren im Jahr 2013 in der
Niederlassung gemeldet. 53
Prozent davon waren als
haupt- bzw. nebenberufliche
Wahlärztinnen und Wahl-
ärzte tätig. Diese Zahlen zei-
gen für Vizepräsident Martin
Millauer, „dass ohne Wahl-
ärzte die Patientenversorgung
im niedergelassenen Bereich
nicht mehr möglich wäre“.
Zahlreiche Themenkomplexe
hat das Wahlärztereferat der
Ärztekammer Steiermark in
den letzten beiden Jahren be-
arbeitet und teilweise zum
Abschluss gebracht.
„In vielen Fällen weht der
Wahlärzteschaft aber ein ei-
siger Wind entgegen“, so Refe-
ratsleiter Clemens Stanek, der
„eine zunehmende Einschrän-
kung der Rechte des freien
Berufs als Ärztin oder Arzt“
ortet: „Aufgrund der Bestre-
bungen der Krankenkassen
und des Gesundheitsmini-
steriums, in Form von ELGA,
ABS-System, Limitierungen
und Degressionen sowie den
Zielsteuerungsverträgen die
ärztliche Freiheit zu beschnei-
den, ist es oberstes Ziel des
Wahlärztereferates, das Ar-
beitsumfeld des Wahlarztes
von alten Schikanen zu befrei-
en und neue berufliche Ein-
schränkungen abzuwehren.“
Neben dem bereits erreichten,
wie der 8,1%igen Erhöhung
der Erstordination im Ko-
stenrückersatz der STGKK ab
dem 1. 4. 2014, arbeitet Stanek
mit seinen Mitstreitern unter
anderem an folgenden Pro-
blemlösungen:
y
Wahlärzte können noch im-
mer am DMP-Therapie-AK-
TIV in Direktverrechnung
teilnehmen. „Die STGKK
versucht in Allianz mit der
Gesundheitsplattform Stei-
ermark seit zwei Jahren alle
Wahlärzte und ihre bisher
behandelten Patienten aus
der Direktverrechnung zu
drängen und dem DMP-
Patienten somit einen Selbst-
behalt von 20 Euro pro Jahr
für sein engagiertes Gesund-
heitsverhalten aufzubrum-
men.“
y
Rezeptgebührenbefreiung
nach REGO – sobald die
gesamten Rezeptgebühren
des Jahres 2 % des Jahresein-
kommens übersteigen. Sta-
nek: „Leider kann der Wahl-
arzt nur einmal pro Jahr
beim Verbuchen des Falles
‚Vorsorgeuntersuchung‘ di-
ese Daten abfragen, in allen
anderen Behandlungsfällen
ist die REGO-Abfrage ge-
sperrt. Damit wird dem
Wahlarzt mit Rezepturbe-
fugnis und voller E-Card-
Ausstattung die Möglichkeit
genommen, Rezepte kassen-
konform auszustellen.“
y
Weitere Themenkomplexe
für Problemlösungen sind
für Stanek die Bereiche
„ABS-Bewilligungen“ und
die „jährliche Inflationsan-
passung der Kostenrücker-
sätze der STGKK“.
All diese Punkte werden laut
1...,36,37,38,39,40,41,42,43,44,45 47,48,49,50,51,52,53,54,55,56,...68