AERZTE Steiermark | Dezember - page 33

Ærzte
Steiermark
 || 12|2014
33
news
Fotos: Lunghamer
Spende statt Kalender
Aufruf: Bewerbung für Ebola-Einsatz
AKUT
1.000-Dollar-Pille
Seit Dezember 2013 in den
USA – und seit Jänner 2014 in
der EU – ist Sofosbuvir (Mar-
kenname Sovaldi) zugelassen.
Es verspricht einen medizi-
nischen Durchbruch bei der
Behandlung von Hepatitis C,
sorgt aber gleichzeitig für ein
medizinethisches Dilemma.
Denn es ist als „1.000-Dollar-
Pille“, es gilt als das teuerste
oral zu verabreichende Medi-
kament der Welt.
Eine Behandlung kostet bis zu
120.000 Euro, alle Betroffenen
damit zu behandeln, würde
die Budgets der Krankenkas-
sen sprengen. Daher wird ra-
tioniert: In Österreich – einem
von nur 5 EU-Ländern in
denen Krankenkassen diese
Behandlung überhaupt be-
zahlen, erhalten es nur jene,
die bereits an schweren Leber-
schäden leiden und Interfe-
ron/Ribavirin nicht vertragen.
Der Hepatologe Peter Ferenci
wird in „Die Presse“ mit der
entscheidenden Frage zitiert:
„Ist das fair? Ist es ethisch ver-
tretbar, einem Patienten ohne
Leberzirrhose die Behandlung
vorzuenthalten?“ Kassenver-
treter und Gesundheitspoliti-
ker fühlen sich unter Druck
gesetzt: „Wenn ich schon ein
neues und wirksames Mittel
auf den Markt bringe, dann ist
es legitim, daran zu verdienen,
aber nicht in einem Ausmaß,
dass selbst in leistungsfähigen
Gesundheitssystemen die
Grenzen der Finanzierbarkeit
erreicht werden“, so Gesund-
heitsministerin Sabine Ober-
hauser, ebenfalls in der Presse.
Die Debatte tobt weltweit.
Eindeutige Antworten gibt es
nicht. Nur die Hoffnung, dass
durch bald auf den Markt
kommende Mitbewerber die
Preise sinken.
Zitat
Wir möchten nicht die Profis für den Tod sein.
Wir sind die Profis für das Leben.
Frank Ulrich Montmomery, Präsident der deutschen Bundesärztekammer
im Evangelischen Pressedienst, 11.08.2014
12 Diplome wurde überreicht
Aus den Händen von Präsi-
dent Herwig Lindner haben
5 AllgemeinmedizinerInnen
und 7 FachärztInnen ihre Di-
plome erhalten.
Folgende Ärztinnen/
Ärzte für Allgemein-
medizin erhielten das
Diplom:
Dr. Alice Brunner, Dr.
Manuela Charlotte Hil-
ler, Dr. Martin Mün-
nich, Dr. Christoph
Schrautzer, Dr. Martin
Rupert Wolf. Folgende
Fachärztinnen/ärzte er-
hielten ihr Diplom: Dr.
Georg Hammer (HNO), Dr.
Hildegard Jasser-Nitsche (Kin-
der- und Jugendheilkunde), Dr.
Peter Noggler (Chirurgie), Dr.
Erika Puchwein (Urologie), Dr.
Angelika Schröttner (Innere
Medizin), Dr. Karin Anna Stri-
ni (Urologie) und Dr. Martin
Wagner (Innere Medizin).
Seit dem Frühjahr 2014 brei-
tet sich Ebola in Westafrika
rapide aus. Die Epidemie hat
ihren Höhepunkt noch nicht
erreicht. Um eine weitere Aus-
breitung zu verhindern, muss
die Gesundheitsversorgung
in den betroffenen Ländern
in Westafrika stabilisiert und
unterstützt werden. Aus die-
sem Grund ruft das Bundes-
ministerium für Gesundheit
Ärztinnen und Ärzte, wie
Pflegerinnen und Pfleger auf,
Bewerbungen inkl. Motiva-
tionsschreiben und Lebens-
lauf sowie einen Nachweis
der aufrechten Arbeitserlaub-
nis in der EU für Nicht-EU-
Bürgerinnen/-Bürger an ebo-
zu senden, um
in den betroffenen Gebieten
(Guinea, Liberia, Sierra Leone)
mitzuwirken.
Weitere Voraussetzungen, so-
wie die offizielle Benachrichti-
gung des BM Gesundheit sind
auf der Webseite der Ärzte-
kammer Steiermark zu finden:
.
Anstelle der Verteilung von
Kalendern an Kunden und
Geschäftspartner spendet die
Ärztebank als Standesbank
der Ärzte- und Zahnärzte-
schaft heuer einen Betrag von
EUR 5.000,- und initiiert eine
Spendenaktion für
Ärzte ohne
Grenzen
. Die Organisation
SPENDENKONTO
IBAN:
AT431813054536830000
BIC:
BWFBATW1
Verwendungszweck:
„Ebola/EIN14043“
hilft seit März 2014 in fünf
betroffenen Ländern und be-
treibt sechs Ebola-Behand-
lungszentren mit einer Kapa-
zität von insgesamt 600 Betten.
4.500 PatientInnen wurden
bereits aufgenommen, von de-
nen 2.700 mit Ebola infiziert
waren.
1...,23,24,25,26,27,28,29,30,31,32 34,35,36,37,38,39,40,41,42,43,...52
Powered by FlippingBook