AERZTE Steiermark | November - page 31

ÆRZTE
Steiermark
 || 11|2014
31
spricht in hohem Ausmaß dem inter-
disziplinären Charakter des Studiums
der Humanmedizin an der Med Uni
Graz. Dieser Mix aus konzentrierter
Verantwortlichkeit einzelner Fachbe-
reiche diente auch in weiterer Folge
als Grundlage für die Neugestaltung
der Modul- und Track-Struktur im
klinischen Abschnitt des Studiums
der Humanmedizin im Rahmen der
Curriculums-Überarbeitung.
Didaktisch schien es auch notwen-
dig, Studierende in zeitlicher Abfolge
der Module vom diagnosezentrierten
Lernen hin zum symptomzentrierten
Arbeitsansatz zu führen, um sie so
auf ihre Tätigkeit im klinischen Alltag
vorzubereiten. Daher wurden dem
klinischen Lernzielkatalog 61 klinische
Symptome hinzugefügt und den ein-
zelnen klinischen Fächern zugeordnet.
Abschließend wurde der Grazer LZK
durch die Ziele des Österreichischen
Kompetenz-Levelkatalogs ergänzt.
Dieser wurde von lokalen ExpertInnen
gesichtet und auf lokale Bedürfnisse
ergänzt und erweitert (60 Fertigkeiten
für die Famulaturreife, 120 für die
Absolvierung des klinisch-praktischen
Jahres, 58 weitere Lernziele für die Ap-
probationsreife). Der Grazer Klinische
Lernzielkatalog wurde 2014 unter der
ISBN Nummer 978-3-200-03422-8 pu-
bliziert und verlegt.
Gesundheitssystem
bedarf der Dynamik
Gemäß den curricularen Prozessen
wird der vorliegende LZK nun in de-
finierten Abständen überarbeitet. Die
vorliegende Version des Grazer LZK
dient auch der Weiterentwicklung
des Humanmedizin-Curriculums. Im
Zuge dieses Entwicklungsprozesses
sowie im Rahmen zahlreicher Ge-
spräche mit Fachverantwortlichen und
Lehrenden wurde deutlich, dass die-
ser Meilenstein in der Lehrplanung
an der Med Uni Graz wesentlich zur
Neuorientierung Studierender sowie
Lehrender beiträgt bzw. beitragen
wird. Die kontinuierliche Bearbeitung
des LZK im Sinne einer dynamischen
Adaptierung an sich ändernde Be-
dürfnisse wird es der Med Uni Graz
ermöglichen, auch in Zukunft die Aus-
bildungsqualität für ihre Studierenden
und somit auch für das Österreichische
Gesundheitssystem bedarfsgerecht
und nachhaltig zu steuern.
Weitere Informationen:
Univ.-Prof. Dr. Hans Peter
Dimai, Vizerektor für
Studium und Lehre
Medizinische Universität Graz
P
hysiothera-
peutInnen
begegnen
in ihrem beruf-
lichen Alltag häu-
fig der Diagno-
se „Depression“.
Meist als Neben-
diagnose zu einer
gängigen Zuwei-
sung, seltener als
Hauptdiagnose im
Rahmen von sta-
tionärer oder am-
bulanter Behand-
lung von Patien-
tInnen aus dem
klinischen Umfeld der Psychiatrie.
PatientInnen mit Veränderungen
im Verhalten und Erleben können
sehr von dem interprofessionellen
Miteinander profitieren, dabei
kommen von Seite der Physio-
therapie Maßnahmen aus dem
Bereich der Wahrnehmung und
Aktivierung zur Anwendung.
Während der letzten spätsommer-
lichen Tage kann man sich kaum
vorstellen, dass die Winterdepres-
sion vor der Türe lauert. Bewe-
gung und Aktivität sind positive
Beiträge zum Umgang mit dieser
Erkrankung. Hier können Physio-
therapeutInnen gute Tipps geben
und auch PatientInnen mit unter-
schiedlichen Grunderkrankungen
beraten, wie sie aktiv der dunklen
Jahreszeit trotzen können.
Weitere Informationen über den
Bundesverband der Physiothera-
peutInnen Österreichs finden Sie
unter
Der (Winter-)Depres­
sion aktiv begegnen
Beate Salchinger,
MMSc; Präsidi-
umsmitglied von
Physio Austria
und Leiterin des
Studiengangs
Physiotherapie
an der
FH JOANNEUM
1...,21,22,23,24,25,26,27,28,29,30 32,33,34,35,36,37,38,39,40,41,...64
Powered by FlippingBook