AERZTE Steiermark | November - page 25

ÆRZTE
Steiermark
 || 11|2014
25
Foto: Furgler (beigestellt)
VORSORGEMEDIZIN
verschwinden. Transformie-
rende HPV-Infektionen sind
zu allermeist mit high-risk-
HPVs assoziiert und durch
eine signifikante Veränderung
des Genexpressionsprofils
von HPV charakterisiert. Es
entstehen mittelschwere- und
schwere Dysplasien. Durch
die starke Expression von E6
und E7 kommt es zum Ver-
lust der Zellzykluskontrolle im
Epithel, schrittweise werden
Mutationen angehäuft, es ent-
steht eine genetische Instabi-
lität. Molekulare Fakten, die
zu diesem transformierenden
Modus der viralen Genexpres-
sion führen, sind noch unzu-
reichend verstanden. Nicht
alle schweren Dysplasien füh-
ren zu invasiven Karzinomen.
Welche molekulare Mechanis-
men eine Invasion hervorru-
fen, ist bisher nicht bekannt.
HPV- & PAP-Test
im Vergleich
Die ätiologische Rolle von
HPV in der Genese des Zer-
vixkarzinoms macht denHPV
Test für die Krebsfrüherken-
nung (sekundäre Präventi-
on) interessant. Mittlerweile
konnte in großen Studien in
Schweden, den Niederlanden,
in England und in Italien
gezeigt werden, dass in der
Früherkennung von behand-
lungswürdigen Dysplasien
und invasiven Zervixkarzino-
men der HPV-Test dem Pap-
Test deutlich überlegen ist.
Für die Krebsvorsorge wird
deshalb ein Wechsel vom Pap-
Test zum HPV-Test ab dem
30. Lebensjahr mit Streckung
der Screeningintervalle für
HPV negative Frauen intensiv
diskutiert. Unter derzeitigen
Bedingungen kann ein zu-
sätzlich zum Pap-Test durch-
geführter HPV-Test ab dem
30. Lebensjahr mit Wiederho-
lung im Intervall von drei bis
fünf Jahren die Sicherheit der
Krebsfrüherkennung an der
Zervix deutlich optimieren.
Vaccine
HPV führt zu keiner Virämie.
Auch werden Viren in nur
terminal differenzierten Zellen
des Epithels gebildet, was zu
einer eingeschränkten Anti-
genpräsentation führt. Damit
hat das Immunsystem nur
eine eingeschränkte Möglich-
keit, sich mit HPV auseinan-
derzusetzen. Auch hat HPV
in der Evolution gelernt, der
Immunüberwachung aktiv zu
entgehen. Dazu gehören eine
durch E6/E7 hervorgerufene
Repression des Rezeptors TLR
9, die Beeinflussung von IFN
abhängigen Signalwegen und
die Reduktion der Migration
von Langerhans-Zellen.
Seit Jahren wird deshalb an der
Verbesserung der natürlichen
Immunantwort auf HPV
durch prophylaktische und
therapeutische HPV Impf-
stoffe geforscht. Derzeit sind
nur prophylaktische HPV-
Impfstoffe zugelassen.
Prophylaktische Vaccine ba-
sieren auf gentechnisch her-
gestellten virus-like particles
(VLPs), die mit L1 das haupt-
sächliche Kapsidprotein von
HPV enthalten. Diese VLPs
induzieren eine Immunant-
wort mit Bildung von Anti-
körpern. Aufgrund der Im-
munisierung im Muskel als
einem gut durchblutenden
Organ und der Verwendung
von Adjuvantien werden –
verglichen mit der natürlichen
Immunantwort durch die
HPV-Impfung – sehr hohe
Antikörpertiter erzielt. Nach
Transsudation in den zervi-
kalen Schleim und/oder durch
Anreicherung in der Lymphe
nach Verletzung des Epithels
sind HPV-Antikörper in der
Lage, typenspezifisch HPVs
zu binden und zu neutrali-
sieren. Der protektive Effekt
der HPV Impfung wird sehr
wahrscheinlich durch hohe
Antikörpertiter vermittelt und
führt typenspezifisch zu einer
primären Prävention HPV-
assoziierter Erkrankungen.
Impfstoffe &
Zulassungsstudien
Seit 2006 bzw. 2009 sind zwei
prophylaktische HPV-Impf-
stoffe zugelassen: Ein quadri-
valenter Impfstoff (Immuni-
sierung gegen HPV 6,11,16,18;
Gardasil®; Merk & Co) und ein
bivalenter Impfstoff (Immu-
nisierung gegen HPV 16,18;
Cervarix®, GlaxosmithKline,
Biologicals).
Univ.-Prof. Dr. Olaf Reich ist Facharzt für Frauenheilkunde und
Facharzt für Pathologie. Reich leitet die Dysplasieeinheit und die
Forschungseinheit für gynäkologische Zytologie und Morphologie der
Univ.-Frauenklinik Graz, er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft
für Kolposkopie in Österreich und Vorstandsmitglied der European
Federation for Colposcopy.
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Fachärztin/Facharzt für
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Das Leistungsspektrum der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
umfasst Allgemein- und Regionalanästhesien (ca. 6.000 Eingriffe pro Jahr) für
die operativen Fächer Chirurgie und Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten, intensiv-
medizinische Behandlung, postoperative Schmerztherapie, sowie die ambu-
lante und stationäre Schmerztherapie bei chronischen Schmerzpatienten.
Das Krankenhaus der Elisabethinen verfügt über 193 Betten mit einer Abtei-
lung für Innere Medizin mit Palliativmedizin, Abteilung für Chirurgie, Abteilung
für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten, Institut für Radiologie und die Abteilung für
Anästhesie u. Intensivmedizin mit Schmerzambulanz und Schmerzbetten.
Anstellungserfordernisse:
• abgeschlossener Facharztausbildung
• hohe soziale Kompetenz, Engagement und Freude am strukturierten und
prozessorientierten Arbeiten
• hohes Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit
• Wir erwarten eine den Werten eines Ordensspitals angemessene Einstellung.
• Die fremdenrechtlichen Anstellungserfordernisse bei Nicht-EU-BürgerInnen
müssen gewährleistet sein.
Wir bieten:
• Interessante vielfältige Tätigkeit als Facharzt/Fachärztin im Bereich Anästhe-
siologie und Intensiv- und Schmerzmedizin
• Integration in ein engagiertes Team
• Unterstützung bei Fort- und Weiterbildung
• Das monatliche Mindestentgelt für diese Verwendung beträgt derzeit EUR
3.604,40 brutto (14 x jährlich/ohne Zulagen) und kann sich durch die Anrech-
nung tätigkeitsspezifischer Vorerfahrungen sowie sonstige mit den Besonder-
heiten des Arbeitsplatzes verbundene Entgeltsbestandteile erhöhen.
Wir freuen uns auf Ihre
Bewerbung
an das Krankenhaus der Elisabethinen
GmbH, Ärztliche Direktion, zH. Hr. Univ. Prof. Ing. Dr. Gerhard Stark,
Elisabethinergasse 14, 8020 Graz
Per E-Mail:
Für nähere Informationen steht Ihnen Prim. Dr. Josef Neuhold unter der Tele-
fonnummer 0316/7063 – 6115 für persönliche Auskünfte gerne zur Verfügung.
Das Krankenhaus der Elisabethinen vergibt ab Jänner 2015 eine Vollzeitstelle als
www . e l i s a b e t h i n e n . a t
1...,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24 26,27,28,29,30,31,32,33,34,35,...64
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