AERZTE Steiermark | November - page 15

ÆRZTE
Steiermark
 || 11|2014
15
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immer skeptisch zu hinterfragen:
Waren die Menschen, über de-
ren wunderbare Heilung berichtet
werde, tatsächlich krank? Gibt es
wirklich keine plausible, medizi-
nische Erklärung für die Gesun-
dung? Auch die katholische Kirche
verlange ja Untersuchungen von
unabhängigen Ärzten, bevor sie
eine Wunder-„Heilung“, wie sie
etwa Bedingung für eine „Heilig“-
Sprechung (sic!) sei, anerkenne.
In seiner Diplomarbeit hat er es
so formuliert: „Während der wis-
senschaftliche Blick auf der einen
Seite nicht getrübt werden darf,
steht dem gegenüber die Grenze des
Machbaren, die unheilbare Todeser-
krankung, der Punkt, an welchem
die Hoffnung auf Heilung durch
analytische Wissenschaft langsam
blasser wird und Glaube und Re-
ligion dem Menschen helfen, sein
Schicksal zu ertragen.“
Skepsis
Bei den Grazer Fortbildungstagen
hat Richard Pichler großes Interesse
bei den Kolleginnen und Kollegen
erfahren: „Es gab sehr viele Rück-
fragen.“ Skepsis gehöre dazu.
Als er sich nach dem Medizinstu-
dium dazu entschloss, zusätzlich
ein Theologiestudium zu beginnen,
sei er aber auch auf Unverständnis
gestoßen, aber auch auf Menschen,
die den „positiven Wert“ gesehen
hätten.
Irremachen lässt er sich jedenfalls
nicht: „Es ist ein großer Schatz,
wenn man als Behandler nicht
nur den Blick auf das Organische
hat, sondern auch auf das, was im
Verborgenen liegt“. Worauf er sich
konzentrieren wird, soll sich bald
entscheiden.
SERIE
Arzt im besonderen Dienst
„Es ist ein großer Schatz, wenn man als Behandler nicht nur
den Blick auf das Organische hat, sondern auch auf das, was im
Verborgenen liegt“.
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