AERZTE Steiermark | November - page 10

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ÆRZTE
Steiermark
 || 11|2014
Foto: Raggam, Schiffer, beigestellt
„Wir können die eingesparten Mittel
nun für die Erhöhungen bei den
Ärztebezügen einsetzen.“
Ernst Fartek
COVER
Die
neuen
Grundgehälter
Turnusärztin/-arzt:
EUR 2.861,00 bis 3.585,00
Assistenzärztin/-arzt:
EUR 2.884,00 bis 4.890,00
Stationsärztin/-arzt:
EUR 3.589,00 bis 6.895,00
Fachärztin/-arzt:
4.836,00 bis 8.495,00
ein Problem, das nach den
vorliegenden Prognosen in den
nächsten fünf bis zehn Jahren
ganz massiv auf uns zukom-
men wird, derzeit sehen wir
eine Ärzteflucht, die Kolle-
ginnen und Kollegen gingen
entweder in den privaten Be-
reich oder verließen das Land.“
Ärzteflucht
stoppen
Diesen Trend zu stoppen und
umzudrehen, ist das Ziel des
nun vereinbarten Dienst-
rechts (das allerdings noch
vom Landtag beschlossen wer-
den muss). Was es auszeich-
net, sind die Möglichkeiten,
die es bietet, so Spitalärzteob-
mann, Vizepräsident Martin
Wehrschütz: „Es ist die klare
Einladung zu einer Spitals-
laufbahn, beginnend mit einer
fundierten Ausbildung. Dann
gibt es mehrere Karrierestu-
fen, die jedem offen stehen.“
Abgerundet wird das System
mit Begleitmaßnahmen, die
insbesondere der besseren Ver-
einbarkeit einer beruflichen
Laufbahn imKrankenhaus mit
dem Familienleben dienen.
Jedenfalls ist das neue Dienst-
und Besoldungsrecht mehr als
eine Reaktion auf das neue
KA-AZG: „Wir haben gewusst,
dass wir in Zeiten des Ärz-
tinnen- und Ärztemangels als
Dienstgeber attraktiver wer-
den müssen, weil wir einem
Wettbewerb unterliegen. Da
hat es uns sehr geholfen, dass
wir, als der Brief aus Brüssel
gekommen ist, bereits ein Jahr
an Vorarbeit geleistet hatten“,
betonte auch KAGes-Vor-
standsvorsitzender Karlheinz
Tscheliessnigg bei der Präsen-
tation der Einigung. Und sieht
sie auch als Ergebnis der po-
litischen Kultur in der Steier-
mark: „Es waren offensichtlich
Leute am Werk, die sich ein
Beispiel an der Reformpartner-
schaft genommen haben!“
35 Millionen
Was in diesem Fall bedeutet,
dass man auch bereit war, ent-
sprechende Investitionen vor-
zunehmen, um eine qualitäts-
volle ärztliche Versorgung in
der Steiermark sicherzustellen,
so Spitalslandesrat Christopher
Drexler: „Das kostet viel Geld,
aber es war notwendig, um die
Versorgung der Patientinnen
und Patienten auf gewohnt ho-
hem Niveau langfristig sicher
zu stellen!“
Viel Geld sind konkret rund
35 Millionen pro Jahr, die sich
die Steiermark aber leisten
könne, wie der Finanzvor-
stand der KAGes, Ernst Fartek,
hervorhebt: „Wir haben die
wirtschaftliche Effizienz der
KAGes-Spitäler in den letzten
Jahren steigern können und
verzeichneten die geringsten
Kostenzuwächse aller landes-
eigenen Spitäler in Österreich.
Dadurch können wir die ein-
gesparten Mittel nun für die
Erhöhungen bei den Ärzte-
bezügen einsetzen und das
Geld kommt wiederum in der
Patientenversorgung an.“
Das bundesweite Krankenan-
staltenarbeitszeitgesetz hat die
Entscheidung inder Steiermark
beschleunigt, sindLindner und
GESCHAFFT!
DAS NEUE
DIENSTRECHT
IST FIX.
„Wir haben gewusst, dass wir in
Zeiten des ÄrztInnenmangels als
Dienstgeber attraktiver werden
müssen.“
Karlheinz Tscheliessnigg
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Michael Tripolt (KAGes-Betriebsrat), Herwig Lindner, Christopher
Drexler, Karlheinz Tscheliessnigg, Ernst Fartek, Christina Grünauer-
Leisenberger, Martin Wehrschütz
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