AERZTE Steiermark 09 | 2014 - page 21

Ærzte
Steiermark
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Foto: Parlamentsdirektion/Simonis
politik
Die sechste Ärztin
Bisherige politische Funktionen (Auszug)
• Stellvertretende Vorsitzende der Sozialdemokratischen Ärztinnen Österreichs seit 2011
• Vorsitzende der Sozialdemokratischen Ärztinnen Österreichs 2004–2011
• Vorsitzende des Personalgruppenausschusses Ärztinnen und Ärzte in der Gewerkschaft
der Gemeindebediensteten – Kunst, Medien, Sport, freie Berufe, Landesgruppe Wien,
Hauptgruppe II 2002–2007
• Vizepräsidentin des Österreichischen Gewerkschaftsbundes seit 2009
• Bundesfrauenvorsitzende des Österreichischen Gewerkschaftsbundes seit 2013
• Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Ärztinnen und Ärzte imÖsterreichischen
Gewerkschaftsbund 2003–2010
• Kammerrätin der Wiener Ärztekammer 1999–2006
• Mitglied des Sozial- und Gesundheitsforums Österreich 2007–2013
• Mitglied des Landessanitätsrates Wien 2002–2007
Sabine Oberhauser folgt Alois Stöger
als
Gesundheitsministerin. Damit ist die Wienerin die
sechste Ärztin an der Spitze des rot-weiß-roten
Gesundheitsministeriums.
Rochaden innerhalb der SPÖ-
Regierungsmannschaft erga-
ben, dass der bisherige Ge-
sundheitsminister Alois Stö-
ger das Infrastruktur-Ressort
übernimmt – seine Nachfolge-
rin ist die Kinder- und Jugend-
fachärztin Sabine Oberhauser.
Damit ist die 51-Jährige nach
Ingrid Leodolter, Kurt Stey-
rer, Michael Ausserwinkler,
Reinhart Waneck und Andrea
Kdolsky die sechste Ärztin an
der Spitze dieses Ministeriums.
Zwischen 2003 und 2006 fun-
gierte Oberhauser als Präsidi-
alreferentin der Wiener Ärzte-
kammer, legte diese Funktion
jedoch nach demEinzug in den
Nationalrat zurück. „Ich habe
für mich selbst bei der Annah-
me des Nationalratsmandates
entschieden, alle meine stan-
despolitischen Funktionen
und Mandate (Ärztekammer)
zurückzulegen, weil ich den
Unterschied zwischen ‚Ärzt­
Innen-Politik‘ und Gesund-
heitspolitik durchaus sehe und
auch zu leben versuche“, gab
die künftige Ministerin in
einem AERZTE Steiermark-
Gespräch im September 2013
zur Protokoll.
Der Einzug in den Nationalrat
im Jahr 2006 war für Oberhau-
ser „völliges Neuland“. Bei den
damaligen Verhandlungen
über die Krankenhausreform,
die sie hautnah bis zum Schei-
tern miterlebte, gab sie ge-
genüber AERZTE Steiermark
doppeldeutig an, „eine große
Erfahrung“ gemacht zu haben.
Der Reiz für sie, damals in
die Politik zu gehen: „Gerade
bei den Arbeitsbedingungen,
aber auch der Bezahlung der
Ärztinnen und Ärzte, Verbes-
serungen zu erzielen, hat mich
gereizt, den Weg in die Politik
einzuschlagen.“
Gerade dieser Punkt wird eine
der großen Baustellen für die
neue Gesundheitsministerin
sein. Aber auch das ELGA-
Projekt, das ja bekanntlich um
ein Jahr verschoben wurde,
die Umsetzung der großen
Gesundheitsreform, der Ärz-
temangel und der Nichtrau-
cherschutz wird Oberhauser
in den nächsten Monaten be-
schäftigen.
Laut dem Politikberater Tho-
mas Hofer betritt Oberhauser
einen Zirkus, den sie sehr
gut kennt. „Sie wird einiges
diplomatische Geschick und
Fachkenntnis für die Finanzie-
rungsströme brauchen, die im
Gesundheitswesen zum Kom-
pliziertesten gehören, was die
Innenpolitik zu bieten hat“, so
Hofer in der „Kronenzeitung“
über Oberhausers Bestellung.
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