AERZTE Steiermark 06 2014 - page 48

48
Ærzte
Steiermark
 || 06|2014
Foto:
Mammascreening:
Positive Änderung
Mit der e-card zum Brustkrebs-Früherkennungspro-
gramm:
Mussten nach dem Start des Mammascreening-Pro-
grammes zu Beginn des Jahres alle Frauen zwischen 45 und 69
Jahren auf eine Einladung zum Screening warten, so wurde der
Zugang zum Vorsorgeprogramm nun geändert.
Die Frauen müssen keine Einladung
mehr anfordern und benötigen auch
keine Zuweisung. Denn die e-cards
aller Frauen der Zielgruppe werden
vorab zur Früherkennungs-Mam-
mographie freigeschalten. Die Frau
entscheidet nun also selbst, wann sie
dieses Angebot in Anspruch nimmt,
indem sie einfach einen Mammogra-
phie-Termin vereinbart. Das Unter-
suchungsintervall von zwei Jahren
bleibt dabei weiter bestehen. Von den
Änderungen nicht betroffen sind die
Einladungsschreiben, die weiterhin
alle Frauen über die Möglichkeit einer
Früherkennungs-Mammographie in-
formieren und zu einer aktiven Ent-
scheidung einladen. „Sehr erfreulich,
dass man relativ rasch auf die Kritik
von Ärzteschaft und Patientinnen
gehört, die Schwächen erkannt und
Verbesserungen durchgeführt hat.
So sollte das wichtige Brustkrebs-
Früherkennungsprogramm hoffent-
lich doch noch zu einer Erfolgsstory
werden“, freut sich Jörg Garzarolli,
Obmann der niedergelassenen Ärzte.
Weiters wurde auch die Zielgruppe
auf ein Opt-In auf 70 plus erhöht. So-
mit können Frauen von 40 bis 44 Jah-
ren und ab 70 Jahren ihre persönliche
Einladung anfordern und werden in
Folge alle zwei Jahre zum Programm
eingeladen. Die Änderungen treten
mit 1. Juli 2014 in Kraft.
Damit reagieren die Verantwort-
lichen im Gesundheitsministerium
auf die zu geringe Teilnahme am
österreichischen Brustkrebs-Früher-
kennungsprogramm. Innerhalb der
ersten 18 Kalenderwochen 2014 ha-
ben 324.000 Frauen eine Einladung
zur Früherkennungs-Mammogra-
phie erhalten. Bis 2. Mai wurden
österreichweit 178.276 Mammogra-
phien durchgeführt. Der Anteil der
Früherkennungsmammographien
steigt seit Programmbeginn konti-
nuierlich an und machte zuletzt ein
Drittel aller durchgeführten Mam-
mographien aus. Sozialversicherung
und Ärztekammer haben gemeinsam
festgestellt, dass diese Teilnahmera-
ten noch zu gering und daher weitere
Anstrengungen nötig sind.
Trotz aller Freude über die Ände-
rungen im Programm bleibt ein
Aspekt weiterhin ungelöst: Wie wer-
den die Daten an die Gynäkologin/
„Sehr erfreulich, dass
man relativ rasch auf die
Kritik von Ärzteschaft
und Patientinnen gehört,
die Schwächen erkannt
und Verbesserungen
durchgeführt hat. So sollte
das wichtige Brustkrebs-
Früherkennungsprogramm
hoffentlich doch noch zu
einer Erfolgsstory werden.“
Jörg Garzarolli
Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
1...,38,39,40,41,42,43,44,45,46,47 49,50,51,52,53,54,55,56,57,58,...72
Powered by FlippingBook