AERZTE Steiermark 06 2014 - page 51

Ærzte
Steiermark
 || 06|2014
51
Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
Psychische Belastungen
auf den Grund gehen
Nach den Vorgaben des ArbeitnehmerIn-
nenschutzgesetzes
hat die Ärztin/der Arzt
als Arbeitgeber/in als Ergänzung zur allgemei-
nen Arbeitsplatzevaluierung auch die Ermitt-
lung und Beurteilung von Maßnahmen von
psychischen Belastungen durchzuführen bzw.
durchführen zu lassen.
Dr. Friederike
Sachornig-Tumlirz
Gerade im sozialen Bereich,
im Umgang mit Menschen,
sind für die dort tätigen
Personen psychische Be-
lastungen vorhanden, die
keinesfalls zu Fehlbeanspru-
chungen führen dürfen. Da-
her ist es notwendig, diese
Ursachen nach „genormten
Methoden“ zu ermitteln.
Nach der entsprechenden
DIN-Norm EN 10075 sind
vier Dimensionen zu be-
rücksichtigen, die die The-
men
y
Aufgaben, Anforderungen
und Tätigkeiten,
y
Sozial- und Organisations-
klima
y
Arbeitsumgebung
y
Arbeitsabläufe und Ar-
beitsorganisation betref-
fen.
In der gängigen Praxis hat
sich für Klein- und Mittel-
betriebe gezeigt, dass sich
Workshops, wie z. B. durch
die ABS-Methode der AUVA
angeleitet, bewähren. Auch
andere Verfahren wie der
Impulstest 2 oder sonstige
Methoden, wie in der BAua-
Toolbox (von der Homepage
abrufbar) werden, zeitspa-
rend und einfach durch-
führbar, gerne verwendet.
Es ist bei der Durchfüh-
rung darauf zu achten, dass
alle ArbeitnehmerInnen
über die Möglichkeit der
Teilnahme informiert sind
und auch daran teilneh-
men können. Es ist darauf
hinzuweisen, dass die Ano-
nymität gewahrt wird, um
repräsentative Ergebnisse zu
erhalten. Es ist wichtig, die
MitarbeiterInnen über die
Notwendigkeit, die Durch-
führung und die Ergebnisse
zu informieren – und sie
miteinzubeziehen, sodass
nach Abschluss der Evalu-
ierung und nach Durchfüh-
rung der festgelegten Maß-
nahmen eine sogenannte
„Win-win-Situation“ für alle
Beteiligten als Ziel heraus-
kommt.
Da viele Klein- und Mittel-
betriebe durch die AUVA
„sicher“ arbeitsmedizinisch
und sicherheitstechnisch be-
treut werden, stehen auch
diese Ansprechpartner­
Innen zur Unterstützung
von ArbeitgeberInnen und
ArbeitnehmerInnen zur
Verfügung. Auch das Ar-
beitsinspektorat ist beratend
tätig. Infos unter
beitsinspektion.gv.at
HR Dr. Friederike Sachornig-
Tumlirz ist Arbeitsinspekti-
onsärztin in Graz.
Amboss
Anti-Mobbing-Burn-out-
Supervisions-Stelle
Wir haben ein offenes Ohr für Ihre
Probleme, kontaktieren Sie uns!
Anonyme
Telefon-Sprechstunde
:
jeden Donnerstag
von 17.00 bis 18.00 Uhr
0664 / 96 577 49
Montag bis Freitag
9.00 bis 13.00 Uhr
Kontakt:
Barbara Kellner
per E-Mail
per Telefon
(0316) 8044-43
per Fax
(0316) 815671
Die Ombudsleute der Ärztekammer bieten Hilfe bei:
Berufsbedingten Beschwerde- oder Belastungssituationen von
ÄrztInnen
Mobbing
Burn-out
Zwischenmenschlichen Pro-
blemen zwischen ÄrztInnen, zwischen ÄrztInnen und PatientInnen
oder ÄrztInnen und JournalistInnen
Konfliktsituationen mit Pati-
entInnen, Kassen, Versicherungsträgern, Vorgesetzten oder Ärzt-
Innen
Fällen, bei denen erwartet wird, dass sich PatientInnen an
externe Stellen – etwa die PatientInnenombudschaft, Medien oder
das Gericht – wenden werden (anonyme Meldungen sind möglich)
Telefon-Sprechstunde
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