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Ærzte

Steiermark

 || 02|2017

serie

Arzt im besonderen Dienst

Diese dienen der Flugstatistik,

die jeder Anhänger dieses

Hobbys führt. Mager fliegt

dann mit Flugzeugen oder

mit Fluglinien, mit denen er

bisher noch nicht geflogen ist.

Meist sind das Kurzflüge.

Seine Flugstatistik bis Stichtag

20. 1. 2017 ist beachtlich: 343

Flüge, 47 verschiedene Flug-

linien mit 52 Flugzeugtypen,

auf 61 Flughäfen in 24 Län-

dern, Flugstrecke insgesamt:

700.000 km. Das ist großzügig

gerechnet: einmal zum Mond

und wieder retour.

Neben mehreren anderen As-

pekten sind es vor allem zwei

Dinge, die Mager am Pla-

nespotting faszinieren: Das

Schweben in und über den

Wolken, das Fliegen an sich,

empfindet er noch immer als

Genuss. Und dann interes-

siert ihn die Technik dahin-

ter. Etwa die Frage: Welche

Kräfte sind notwendig, damit

ein Jumbo-Jet mit immer-

hin 400 Tonnen Gewicht in

die Luft gebracht wird? Ein

Großraumf lugzeug verleiht

ein eher behäbiges Fluggefühl,

die Steig- und Sinkraten sind

Walter Hoch

Manchmal wird die Entschei-

dung für ein Lebens-Hobby

vor der zu einem bestimmten

Beruf gefällt. Stefan Mager,

1972 in Lienz geboren, packte

im zarten Alter von 8 Jahren

die Faszination für Flug-

zeuge. Doch erst einige Zeit

später – mit 16 – kristallisier-

te sich dann die Liebe zum

Arztberuf heraus – erleichtert

durch Vorbilder in der Fami-

lie: sein Vater und sein Onkel

waren Ärzte.

Nach Schulzeit und Univer-

sität in Graz durchlief Ma-

ger die üblichen Turnus-

Stationen, wählte aber aus

eigenen Stücken zusätzlich

noch eine Turnusstelle in

Rottenmann auf der Anäs-

thesie. Diese führte 2005 zu

seiner Facharzt-Ausbildung

im Fach Anästhesie. Seit 2011

ist Mager mit Leib und See-

le Oberarzt der Anästhesie

im LKH Hochsteiermark in

Bruck/Mur. „Ich genieße das

kleinere Haus, hier hat man

zwar nicht so viele Kollegen,

dafür lernt man die aber viel

besser kennen und wird ver-

weit weniger zu merken als

bei einer kleinen Piper.

… und bringe tolle

Fotos mit!“

Für ein gelungenes Spotter-

Foto sollte außer dem Flug-

zeug nichts anderes im Bild

sein, also keine Plattform

oder Ähnliches. Das Wetter

muss klar sein, deswegen do-

miniert der Zeitraum April

bis Oktober. Meist wird vom

Boden aus, vom Rand des

Rollfeldes fotografiert.

Eine Stehleiter, um über den

Absperrzaun zu reichen, ist oft

unentbehrlich für eine gute

Sicht auf den Anflugbereich.

Immerhin bauen aber man-

che Flughäfen, z. B. Zürich,

eigens Löcher in die Zäune

– nur für die Spotter. Stimmt

alles, dann wird das Foto

in einem Spotter-Forum im

Internet veröffentlicht. Durch

den Vergleich eigener Fotos

und der eigenen Flugstatistik

mit jenen von anderen Spot-

tern eignet man sich auch ein

großes Fachwissen über das

Fliegen an.

Kleinere Sportflieger sind auf

traulicher als in einem großen

Spital“, so Mager.

„Ich gehe dann spotten …

Es war der erste Flug mit dem

Vater in den Urlaub nach

Griechenland 1980, der so

nachhaltig wirkte. In einem

Alter, in dem andere 8-Jährige

dem Lederball nachhetzen,

ging der kleine Stefan zum

Flughafen Graz-Thalerhof

„Flugzeug schauen“. Mit 13

wurde er zum klassischen

Spotter.

Ein Planespotter erfasst von

den Flugzeugen am Flugha-

fen vier markante Merkmale:

Zu welcher Fluglinie gehört

der Flieger, welches Flugzeug

ist es (eine Boeing 777, eine

Fokker 100, ein Airbus 320

oder welches sonst?), welches

Kennzeichen hat es (jeder

Flieger hat eines), ist es spezi-

ell bemalt?

Mit 15 kam zu den schrift-

lichen Aufzeichnungen das

Fotografieren hinzu. Und

seit er 20 war, genehmigt

sich Mager zusätzlich zu den

Urlaubsflügen 1 bis 3 Flüge

jährlich nur für sich allein.

Der Anästhesist Dr. Stefan Mager

ist ein lebendes Lexi-

kon, was Flugzeuge anbelangt. Für sein Hobby Plane-Spotting

sammelt er Flüge und Flugzeuge und hält sie in Daten und Fo-

tografien fest.

Einmal Mond und retour