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Ærzte

Steiermark

 || 02|2017

Foto: Furgler

cover

traktivierungsmodelle für Ärz-

tinnen und Ärzte mit neuem

Gehaltsschema, zusätzlichen

neuen Karrieremodellen aber

auch verbesserten Angeboten z.

B. hinsichtlich Familienfreund-

lichkeit, Wiedereinstieg oder

für die Zielgruppe 50 plus.“

Dazu komme die steirische

Reformfreudigkeit auch im

Gesundheitswesen, was Per-

spektiven auf eine neue Struk-

tur eröffne, „die etwa attraktive

Ärzteausbildungsstellen und

eine hochqualifizierte Patien-

tenversorgung auch für die Zu-

kunft durch die Konzentration

auf Leit- und Schwerpunkt-

spitäler und das Zentrums-

spital LKH Universitätsklini-

kum bietet“. Er spricht aber

auch die Wissenschaft an: „Ein

Highlight ist der permanente

Fortschritt der Medizin, sei es

Zuständigkeit für physische,

psychische und soziale As-

pekte über viele Krankheits­

episoden. Die Langzeitbetreu-

ung hat hohe Qualität durch

die erlebte Anamnese und die

vom Patienten selbst gewählte

Beziehung. Sie unterstützt

Therapieadhärenz, reduziert

Überdiagnostik und Überbe-

handlung sowie Schnittstel-

lenprobleme und Fehler.“

Ähnlich sieht es Emmerich

Zeichen, Obmann der Fach-

gruppe Gynäkologie in der

Ärztekammer Steiermark:

„Wir haben in unserem Land

in der Grundversorgung noch

alle den gleichen Zugang und

sollten uns die freie Arztwahl

bewahren und junge Ärz-

tinnen und Ärzte motivieren,

insbesondere im ländlichen

Raum diese Grundversor-

gung aufrechtzuerhalten.“

Für den Landes- und Bun-

desfachgruppenobmann für

Chirurgie, Gerhard Wolf, ist

der größte positive Punkt,

„dass es im österreichischen

in technischer Hinsicht mit

immer mehr minimalinvasiven

Eingriffsmöglichkeiten, Hy-

brid-OPs, der OP-Saal-Robotik

oder das

,

Demenz-fit-machen‘

unserer Spitäler durch Farb-

gebungs- und Lichtkonzepte

und Spezialausbildungen für

die Mitarbeiter ebenso wie die

elektronische Fiebertafel, die

viel Papier ersparen kann. Di-

rekt vor der Tür steht aber auch

bereits der Ausbau der teleme-

dizinischen Möglichkeiten, der

den chronisch kranken Pati-

enten (z. B. bei Herzinsuffizi-

enz, Diabetes oder Krebs) viele

Fahrten in die Ambulanzen

ersparen kann.“

Spitze in der

Akutversorgung

Auch Pichlbauer, oft scharfer

Kritiker, sieht die Stärken

in Österreich: „In der Akut­

versorgung sind wir Spitze,

innerhalb kürzester Zeit be-

kommt man einen Termin.“

Pichlbauer wäre aber nicht

Pichlbauer, würde er nicht

auch auf Negatives hinweisen:

„In der Versorgung chronisch

Gesundheitssystem – noch

– nicht vorkommt, dass aus

Altersgründen etc. Begren-

zungen der Leistungen gefor-

dert sind“. Es stehe so gut wie

jedermann „das gesamte Me-

dizinsystem zur Verfügung“.

Dies, sagt Wolf, sei „in ande-

ren EU-Ländern keineswegs

mehr üblich“.

Für Karlheinz Tscheliessnigg,

den Vorstandsvorsitzenden der

KAGes, steht aus Spitalssicht

der Faktor Mensch im Vorder-

grund: „Grundsätzlich sind es

die hoch motivierten Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter und

die vielen positiven Entwick-

lungen im Verhältnis Dienstge-

ber/Dienstnehmer – wie etwa

die Entwicklung individueller,

dynamischer Dienstzeitmodel-

le – ebenso wie die neuen At-

Wasser, Sanitär, Hygiene:

Sterblichkeit durch

unsichere Serviceleistungen

Österreich

0,1

pro 100.000 Einwohner

Europäische Region:

0,6

Tod durch unbeabsichtigte

Vergiftung

Österreich

0,4

pro 100.000 Einwohner

Europäische Region:

2,3

Mortality rate attributed to exposure to unsafe WASH services

per 100.000 population (WHO Health Statistics 2016)

Mortality rate from unintentional poisoning per 100.000 population

(WHO Health Statistics 2016)

„Grundsätzlich sind es die hoch

motivierten Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter … “

Karlheinz Tscheliessnigg