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ÆRZTE

Steiermark

 || 01|2017

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NEWS

„Nie war die Technikgläubigkeit bei Patienten grösser als heute. Dies hat mit

den spektakulären Fortschritten in der Medizin zu tun, aber auch mit der

Skepsis gegenüber Experten.“

NZZ am Sonntag, 8. 1. 2017

Foto: Fischer, Schiffer

AKUT

Angriff aus dem Dunklen

Das Lukaskrankenhaus im

rheinländischen Neuss gilt als

deutscher Vorzeigespitalsbe-

trieb in Sachen Digitalisie-

rung. Im Vorjahr erlebte das

vorbildliche Krankenhaus die

Schattenseiten der IT. Die

Computer wurden langsamer,

die E-Mail-Software stürzte ab,

letztlich versagte die gesamte

IT-Architektur. „Wir mussten

wieder lernen, nur mit Bleistift

zu arbeiten“, zitierten deutsche

Medien einen Arzt des Kran-

kenhauses.

Der kaufmännische Leiter des

städtischen Krankenhauses

schilderte das Ereignis bei

einem Vortrag als „Angriff aus

dem Dunklen“. Tatsächlich

war es ein Cyberangriff mit

Schadprogrammen.

Nicht weil das Spital zu wenig

Augenmerk auf die Sicher-

heit gelegt hatte. Tatsächlich

wird überdurchschnittlich viel

Geld in IT-Sicherheit inves­

tiert. Und trotzdem offenbar

zu wenig.

Hintergrund der Aktion: Un-

bekannte Täter wollten das

Krankenhaus erpressen. Das

Spital ging aber in die Offensive,

fuhr die Computer herunter

und arbeitete vier Tage mit Stift,

Papier und Fax. Am vierten

Tag war man wieder virenfrei,

mit Unterstützung des Cyber-

crime-Kompetenzzentrums im

Landeskriminalamt und ex-

terner IT-Berater. Kosten der

erfolgreichen Abwehr: rund

vier Millionen Euro.

Gerade noch rechtzeitig konn-

te die EDV wiederhergestellt

werden. Denn Medikamenten-

bestellungen waren nur online

möglich. Und die Medika-

mente auch für 100 Tumorpa-

tienten waren schon knapp.

ZITAT

Plattform Steirische Gesundheits­

wirtschaft hat sich vernetzt

Kürzlich gründete die stei-

rische Wirtschaftskammer

gemeinsam mit dem Wirt-

schafts- und dem Gesund-

heitsressort des Landes die

„Plattform für Gesundheits-

wirtschaft“; zahlreiche Koo-

perationspartner machen mit.

Jeder und jede sechste in

der Steiermark Beschäftigte

arbeitet für die Gesundheits-

wirtschaft, die rund 80.000

Arbeitsplätze bietet. Alle

Akteure des Gesundheitsbe-

reiches schaffen zusammen

10,3 Prozent der steirischen

Wertschöpfung und auch die

Zukunftsprognosen sind viel-

versprechend: So hat eine

Studie des IHS für den pri-

vaten Gesundheitsmarkt ein

durchschnittliches Wachs-

tum prognostiziert, das um

1,4 Prozent über dem der

Gesamtwirtschaft liegt. Eine

Chance, die es zu nutzen gilt.

Um sämtliche stei-

rischen Akteure und In-

stitutionen des Gesund-

heitsbereichs optimal

miteinander zu vernet-

zen, haben die steirische

Wirtschaftskammer so-

wie die beiden Landes-

räte für Wirtschaft und

für Gesundheit Ende

Dezember die Plattform

für Gesundheitswirt-

schaft ins Leben gerufen.

Die KAGes, der Humantech-

nologiecluster, die GKK, die

Meduni Graz, die FH Jo-

anneum, die Ärztekammer

für Steiermark, die steirische

Industriellenvereinigung, die

SVA und das Internationa-

lisierungscenter Steiermark

konnten bereits als Kooperati-

onspartner gewonnen werden.

Ziel der Plattform ist es, das

Innovationspotenzial der

steirischen Gesundheitswirt-

schaft zu heben, die Steier-

mark als Gesundheitsregion

der Zukunft zu positionieren

und die Gesundheitspolitik

aktiv mitzugestalten.

„Die Plattform Gesundheits-

wirtschaft wird ein wertvoller

Beitrag sein, um die Steier-

mark als Gesundheitsdestina-

tion innerhalb und außerhalb

Österreichs noch sichtbarer zu

machen“, betonte Gesundheits-

landesrat Christopher Drexler

anlässlich der Gründung.

Elfriede Stöcklmair hat per

31.12.2016 die ÄK verlassen.

Angelika Schön (rechts) ersetzt sie

in der Buchhaltung. Ihre Tätigkeit:

Rechnungswesen und Zahlungsver-

kehr Kammerverwaltung.

Neu in

der Ärzte­

kammer

LR Drexler, WIKA-Vize Herz, LR Buchmann