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ÆRZTE
Steiermark
|| 01|2017
FORSCHUNG STEIERMARK
Foto: MUG, Creativ Collection
MEDIA BASED MEDICINE
Spezialnudel schützt Hippocampus
Eine neu entwickelte Nudelsorte aus Gerste statt Hartwei-
zen schützt dank ihres hohen Gehalts an löslichem Beta-
Glucan den Hippocampus – wie Forscher des Istituto
die Neuroscienze und der Scuola Universitaria Superiore
Sant´Anna (beide in Pisa) im Laborversuch mit Mäusen
nachweisen konnten. Beta-Glucan kann Diabetes und
Stressanfälligkeit vorbeugen und bei fettreicher Ernäh-
rung die Cholesterinwerte stabil halten.
Quelle:
www.pressetext.com,5.12.2016
Täglich bekommen Patient-
Innen von den Medien neue
„Sensationen“ aus der Welt
der Medizin aufgetischt:
Frisch publiziert
Reversing Age Related Changes of the Laryngeal Muscles by
Chronic Electrostimulation of the Recurrent Laryngeal Nerve.
Von: Karbiener, M; Jarvis, JC; Perkins, JD; Lanmüller, H;
Schmoll, M; Rode, HS; Gerstenberger, C; Gugatschka, M.
PLoS One. 2016; 11(11): e0167367-e0167367. [OPEN AC-
CESS]
https://forschung.medunigraz.at/fodok/suchen.publikati-onen_mug_autoren?sprache_in=de&menue_id_in=&id_
in=&publikation_id_in=156097
Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen
Universität publizieren regelmäßig in internationalen
Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele.
Viele ältere Menschen leiden
an einem fortschreitenden
Verlust der Herzelastizität,
einhergehend mit einer Ver-
dickung der Herzwände. Die-
se sogenannte diastolische
Herzmuskelschwäche min-
dert die Lebensqualität und
führt zu Kurzatmigkeit und
Leistungsabfall. In Kombina-
tion mit erhöhtem Blutdruck
stellt diese Form der Herzin-
suffizienz, für die es bislang
keine wirksame Behandlung
gibt, eine der häufigsten To-
desursachen in der westlichen
Welt dar. Hoffnung machen
nun neue Forschungsergeb-
nisse.
Unter der Leitung von Assoz.
Prof. PD Dr. Simon Sedej und
Mahmoud Abdellatif, MSc,
von der Klinischen Abteilung
für Kardiologie der Medi-
zinischen Universität Graz
sowie Ass.-Prof. Dr. Tobias
Eisenberg und Univ.-Prof. Dr.
Frank Madeo vom Institut
für Molekulare Biowissen-
schaften der Karl-Franzens-
Universität Graz hat ein in-
ternationales Team aus 59
ForscherInnen von 36 Uni-
versitäten und Instituten aus
acht Ländern eine positive
Wirkung von Spermidin auf
das Herz nachgewiesen.
Spermidin erhöht
Herzelastizität
In Tiermodellen erhöhte
Spermidin bei Mäusen die
Herzelastizität und diasto-
lische Entspannung, während
die Verdickung der Herzwän-
de abnahm. Das bedeutet:
Der Herzmuskel kann sich
zwischen den Schlägen besser
entspannen und sich daher
wieder mit mehr Blut füllen.
Außerdem senkte Spermidin
erhöhten Blutdruck. Gemein-
sam mit Ao.Univ.-Prof. Dr.
Stefan Kiechl von der Medi-
zinischen Universität Inns-
bruck konnte das Team zei-
gen, dass Menschen, die viel
Spermidin über die Nahrung
zu sich nehmen – enthalten
in Weizenkeimen, Pilzen, be-
stimmten Käsesorten, Erb-
sen, Nüssen und anderem –,
deutlich seltener durch Herz-
erkrankungen sterben und
einen niedrigeren Blutdruck
aufweisen.
Die aktuellen Forschungen
sind Teil von BioTechMed-
Graz, der Initiative zur Koo-
peration und Vernetzung von
Karl-Franzens-Universität,
Medizinischer Universität
Graz und TU Graz mit dem
Ziel einer gemeinsamen For-
schung für Gesundheit. Die
Ergebnisse wurden Mitte No-
vember unter dem Titel „Car-
dioprotection and lifespan
extension by the natural poly-
amine spermidine” in Nature
Medicine online publiziert.
Kontakte:
Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo
Institut für Molekulare Bi-
owissenschaften der Karl-
Franzens-Universität Graz
Tel.: +43 316 380 8878
frank.madeo(at
)uni-graz.atAssoz. Prof. PD Dr. Simon
Sedej, Klinische Abteilung
für Kardiologie, Univ.-Klinik
für Innere Medizin, Medizi-
nische Universität Graz
Tel.: +43 316 385 72742
simon.sedej(at
)medunigraz.atBioTechMed-Graz: Unter der
Leitung von Grazer Wissen-
schafterInnen untersuchte ein internationales Team die Wir-
kung von Spermidin und konnte einen positiven Einfluss auf
die Herzgesundheit nachweisen. Die Ergebnisse wurden kürz-
lich in Nature Medicine publiziert.
Herzschützende Wirkung
von Spermidin
Assoz. Prof. PD
Dr. Simon Sedej