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ÆRZTE
Steiermark
|| 01|2017
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WIRTSCHAFT
&
ERFOLG
f a s s u n g s -
gabe zuge-
s c h r i e b e n ,
als vielmehr
dem Vor-
t r a g e nd e n
„umgehängt“.
Un d :
J e
höher die
Frustration
eines Hörers, der „nicht mit-
kommt“, umso größer die
„Kritik“ am Vortragenden.
Der umgangssprachliche
„Fachidiot“ oder die (ost-)stei-
rische Floskel „a so a Dokta“
drücken diesen Effekt ebenso
robust wie korrekt aus. Je
verständlicher und eingän-
giger die Darbringung also ist,
umso eher wird das Laienpu-
WALTER HOCH
Häufig werden Ärztinnen und
Ärzte von (Selbsthilfe-)Ver-
einen bzw. Körperschaften
wie etwa Schulen eingeladen,
über Erkrankungen, Beein-
trächtigungen oder auch Be-
handlungsmöglichkeiten bzw.
Präventionsmaßnahmen zu
sprechen. Manche führen aber
auch eigener Informationsver-
anstaltungen bzw. Vorträge
für Patientinnen und Pati-
enten, deren Angehörige und
andere Interessierte durch.
Verwenden sie dabei Begriffe
wie Hallux valgus oder par-
tielle Synovektomie, werden
nur die wenigsten wissen, was
diese Latinismen bedeuten.
blikum dem Vortragenden
Expertise zuschreiben.
Hilfreich in diesem Zusam-
menhang – und für Mediziner
so wie für alle Akademiker
oft gar nicht so einfach – ist
ein einfacher, kurzer Satzbau.
Attribute sparsam und Pausen
gezielt einzusetzen, logischer
Aufbau, Anschaulichkeit, rhe-
Medizinische Sachverhalte
mit sowohl fachlich korrekten
als auch allgemeinverständ-
lichen Worten zu erklären,
ist also das wichtigste Gebot
jedes gelungenen ärztlichen
Vortrages vor Laien.
Verständlichkeit
aus Eigennutz
Im Gegensatz zum Vortrag
vor Fachleuten, bei dem eine
Rednerin, ein Redner mit
Spezialausdrücken vielleicht
durchaus punkten kann, ha-
ben ärztliche Vorträge vor
Laien eindeutig eine päda-
gogische Zielstellung: Ein zu
schwieriger, unverständlicher
Vortrag wird vom Publikum
weniger der eigenen – viel-
leicht etwas beengten – Auf-
„A so a Dokta!“
Ärztinnen und Ärzte
sind nicht nur Behandler, immer
öfter sind sie auch als Vortragende im Einsatz – und
zwar durchaus nicht nur im vertrauten akademisch-me-
dizinischen Umfeld, sondern auch vor Laien, wie Patien-
tInnen, Eltern oder Angehörigen.
Egal, ob Ihr
Glas halb voll
oder halb leer ist –
sagen Sie es uns!
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„Hohe Ausbildungsqualität von heute ist hohe Behandlungsqualität von morgen.“
Dr. Eiko Meister, Präsidialreferent für Ausbildung und Qualitätssicherung