AERZTE Steiermark 06 2014 - page 14

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Ærzte
Steiermark
 || 06|2014
… was die
Ärzte
wollen
Dem Wohlfahrtsfonds der Ärzte­
kammer Steiermark
geht es
gut. Viel besser als vergleichbaren
Einrichtungen. Trotzdem will der
Vorsitzende des Verwaltungsaus-
schusses Veränderungen. Die Flexi-
bilität soll bedürfnisgerecht ausge-
baut, die Stabilität erhalten werden.
Keine einfache Aufgabe, angesichts
der soziodemografischen Rahmen-
bedingungen.
Wer die Verantwortlichen für
die ASVG-Pensionen spre-
chen will, muss sich in den
Ministerrat einschleichen.
Wer den Vorstand einer pri-
vaten Versicherung zur Rede
stellen will, kann versuchen,
einen Termin im obersten
Stockwerk des Headquarters
zu bekommen. Beides sind
einigermaßen unrealistische
Projekte. Wer den Vorsit-
zenden des Wohlfahrtsfonds
der steirischen Ärztekammer,
Peter Schedlbauer, treffen will,
findet den Radiologen nahezu
täglich am LKH-Universi-
tätsklinikum Graz – oder
mehrmals in der Woche in
der Ärztekammer.
Nach zwei Jahren Verwal-
tungsausschuss-Vorsitz fasst
er zusammen: Nach der ersten
Etappe geht es ihm darum,
den Fonds nun weiterzuent-
wickeln, bedürfnisgerecht zu
gestalten. Die Situation, in
der sich der Fonds befindet,
lässt sich am besten mit den
Worten einer Versicherungs-
mathematikerin beschreiben:
Der steirische ist einer der
besten Wohlfahrtsfonds Ös-
terreichs, aber die Stimmung
unter den Kolleginnen und
Kollegen ist nicht gut …
Herausforderung
Demografie
Schedlbauer weiß natürlich,
was die Ärztinnen und Ärzte
wollen: weniger einzahlen
und mehr herausbekommen.
Wenn das nur so einfach wäre.
Denn die allgemeine demo-
grafische Entwicklung ist eine
gewaltige Herausforderung.
Die heute 45–54-jährigen Ärz-
tinnen und Ärzte sind die bei
weitem größte Gruppe. Sie
werden aus Beitragszahlern
in den nächsten zehn bis 20
Jahren zu Leistungsbeziehern
werden. Der Anteil der Frauen
im ärztlichen Beruf ist in den
letzten 30 Jahren von rund 23
auf fast 44 Prozent gewach-
sen. Und auch, wenn ‚glei-
cher Lohn für gleiche Leistung‘
gilt, schmälern Kinderzeiten
das Lebenseinkommen von
Frauen. Dramatisch im besten
Sinne des Wortes hat sich auch
die durchschnittliche Lebens-
erwartung entwickelt, was ja
im Grunde erfreulich ist. Im
Jahr 1989 lag die Prognose für
Wohlfahrtsfonds
1...,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13 15,16,17,18,19,20,21,22,23,24,...72
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