AERZTE Steiermark 06 2014 - page 12

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Ærzte
Steiermark
 || 06|2014
frage des Monats
48 Stunden und nicht mehr
Grundgehalt erhöhen
Es gibt zu
wenig Ärzte
Grundgehalt erhöhen –
keine Gehaltseinbußen
Ohne Gehaltsverlust umsetzen
Freiwillige Mehrarbeit
40-Stunden-Woche
Tag Cloud*: Meinungsklima zur EU-Arbeitszeitrichtlinie
Befürworter (72%)
Zweifler … für Opting-out (16%)
Gegner (12%)
Ärztekammer bringt
sich zu wenig ein
Mit derzeitigen Ressourcen
nicht machbar
Früherwurde auch vielgearbeitet
Gut verhandeln
Super, sehr gut
Schlechtere Patientenbetreuung
Personalaufstockungen unumgänglich
Keinesfalls
Opting-out
Gehaltseinbußen
Spitalserhalter ist gefordert
Andernorts funktioniert es auch
Opt-outnur freiwilligund kurzfristig
Dienst max. 20–25 Stunden
Ausbildungsprobleme
Wann endlich kommtdieVerordnung?
*Die Schriftgröße zeigt die Zahl der freien Nennungen
AERZTE Steiermark | Frage des Monats Mai 2014 |
Online-Umfrage | n=508
Was halten Sie von der 48-Stunden-Woche?
Mehr als 500 Ärztinnen und Ärzte
haben online auf die Frage des Monats Mai geantwortet. Und zwar sehr eindeutig.
Martin Novak
72 Prozent antworteten mit
einem klaren Ja – 48 Stunden
sind genug. 16 Prozent sind
ebenfalls dafür, wollen sich
aber eine Opting-out-Mög-
lichkeit vorbehalten. Diesen
88 Prozent stehen 12 Prozent
gegenüber, die die Umsetzung
der EU-Arbeitszeitrichtlinie
nicht befürworten bzw. nicht
für möglich halten.
Meinungsklima
Ebenso interessant wie das
grundsätzliche Ergebnis ist
das Meinungsklima, das sich
in der außergewöhnlich ho-
hen Anzahl frei formulierten
Antworten ausdrückt. Die
wichtigste: Das Grundgehalt
muss erhöht werden, sagen
sowohl viele Befürworter als
auch Zweifler. Bei letzteren
pochen auch nicht wenige
darauf, dass es keine Gehalts-
einbußen geben darf. Das
Hauptargument der wenigen
entschiedenen Gegner: Es gibt
zu wenig Ärzte. Dem halten
Befürworter entgegen: An-
dernorts funktioniert es auch.
Einige gehen sogar weiter und
wollen die 40-Stunden-Woche.
Ohne Druck
Während viele Befürworter
ein Opting-out (das im Rah-
men einer Betriebsvereinba-
rung bzw. durch individuelle
Zustimmung längere Ar-
beitszeiten zulässt) grundle-
gend ablehnen, betonen viele
Zweif ler, dass sie sich ein
Opting-out nur dann vorstel-
len können, wenn es keinen
Druck durch den Dienstgeber
gibt sowie ein kurzfristiger
Widerruf möglich ist.
Dass für die Umsetzung mehr
Personal notwendig sein wird,
ist eine wichtige Anmerkung
aus allen Gruppen. Forderung
an die Ärztekammer: Ent-
schieden für die Umsetzung
eintreten und gut verhandeln.
Für Ärztekammerpräsident
Herwig Lindner ist der Auf-
trag klar:
„Die EU-Arbeits-
zeitrichtlinie muss unverzüg-
lich auch in Österreich umge-
setzt werden.“
Zum (befürch-
teten) Mehraufwand:
„Der
Personalbedarf wird längst
nicht so hoch ausfallen wie
die KAGes es verbreitet – und
in international konkurrenz-
fähige Ärztegrundgehälter zu
investieren, ist angesichts des
Ärztemangels ein Gebot der
Stunde.“
Auf den Punkt bringt es der
Obmann der Angestellten
Ärzte, Vizepräsident Martin
Wehrschütz:
„In marktkon-
forme Grundgehälter und Pa-
tientensicherheit zu investie-
ren, ist jedenfalls besser, als
laufend Millionenstrafen an
die EU zu bezahlen.“
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