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ÆRZTE
Steiermark
|| 04|2017
Foto:
NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE
Mediendienst/Furgler, Fotolia
Für die Praxis in Hausmann-
stätten ist der Nachfolger ge-
funden. Seine Tätigkeit in
der Ärztekammer beendete
Jörg Garzarolli wenige Wo-
chen vor der Wahl. Vieles ist
gleichzeitig von ihm abgefal-
len. Er wirkt im besten Sinne
des Wortes erleichtert: „Ein
Leben ohne Kammer ist eine
neue Erfahrung“, sagt er ohne
Wehmut. Nicht, dass er diese
35 Jahre auch nur im Gerings-
ten bereut, in denen er so
viele Funktionen in der Ärz-
tekammer durchlaufen hat.
Begonnen hat er als Bezirks
ärztevertreter, war Referent
für Arbeitsmedizin, Mitglied
des Verwaltungsausschusses,
Vizepräsident, Finanzrefe-
rent, Sektionsobmann Allge-
meinmedizin und Kurienob-
mann der Niedergelassenen
Ärzte. Und natürlich Mitglied
der Vollversammlung, Kam-
merrat, 28 Jahre lang.
Seine – zumindest von man-
chen als solche empfundene
– Schwäche sieht er auch
als Stärke: die Konzilianz,
das Bemühen um Ausgleich:
„Ich bin nicht schlecht da-
mit gefahren“, bilanziert er.
Verhandeln heiße eben, dass
beide Partner ihre Positionen
darlegen und man dann eine
für beide Seiten vertretbare
Lösung suche.
Erfolge gab es genug: Als
er die Arbeitsmedizin über-
nahm, war sie bei den Un-
ternehmen als Kostenbringer
äußerst unbeliebt, dennoch
gelang es ihm zwei Jahre nach
Übernahme des Referats, mit
Jörg Gar
zarolli mit
seiner beein-
druckenden
Sammlung
antiker medi-
zinischer Ge-
rätschaften.
Als Leiter des
ÖÄK-Um-
weltreferats
engagierte
sich Garza
rolli gegen
das AKW
Temelin.
Es passt!
Nach 41 Jahren Arztsein und 35
Jahren in der Ärztekammer
ging
Jörg Garzarolli dieser Tage in den
sprichwörtlichen Unruhestand. Sein
Blick in die eigene Zukunft ist ro-
siger als jener in die der Ärzteschaft.