

46
ÆRZTE
Steiermark
|| 04|2017
ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE
Fotos: Fotolia
Forschung – auch Forschung,
muss man wohl sagen – ist
immer noch eine Männer-
domäne. Allerdings: Gerade
die Medizin ist der Bereich,
in dem Forscherinnen die
größte Rolle spielen, die Zah-
len haben sich in den letzten
Jahren deutlich zugunsten der
Frauen verändert und zwar
in der Europäischen Union
deutlich mehr als in anderen
Teilen der Welt, den USA
etwa, vor allem aber Asien.
Eine Studie von Elsevier,
einem international führen-
den Informationsdienstleister
für die Bereiche Wissenschaft,
Gesundheit und Technologie,
zeigt das sehr deutlich.
Der Anteil der Forscherinnen
ist im Zeitraum 2011 bis 2015
gegenüber dem Vergleichs-
zeitraum 1996 bis 2000 in
der Europäischen Union von
32 auf 41 Prozent gestiegen,
in den USA von 31 auf 40.
Darüber liegt Brasilien, es
verzeichnet eine Steigerung
von 38 auf 49 Prozent. Deut-
lich geringer ist der Anteil der
Forscherinnen in Japan, hier
gibt es eine vergleichsweise
bescheidene Steigerung von
15 auf 20 Prozent.
Medizin und Gesundheits-
wissenschaften sind die Diszi-
plinen, in denen der Frauen-
anteil am höchsten ist. Fazit
der Studie: Frauen neigen eher
dazu, sich auf den biomedi-
zinischen Bereich zu spezi-
alisieren, Männer tendieren
eher zu physikalischen und
Ingenieurwissenschaften.
Frauen und Männer
forschen anders
Abseits der reinen Zahlen gibt
es laut Elsevier-Studie auch
Geschlechterunterschiede in
der Art des Forschens:
Demnach veröffentlichen
Frauen im Schnitt weniger
Forschungspapiere, das hat
aber keinen Einfluss darauf,
wie oft sie zitiert oder herun-
tergeladen werden.
Unter Frauen gibt es etwas
weniger internationale For-
schungszusammenarbeit. Sie
sind international weniger
mobil, dafür spielt interdiszi-
plinäre Forschung bei Frauen
eine größere Rolle als bei
Männern.
Deutlich schlechter als in der
Forschung insgesamt ist die
Position von Frauen, wenn es
um Erfindungen und Patente
geht. Selbst im Land mit dem
höchsten Frauenanteil, näm-
lich Brasilien, beträgt der
Anteil der Erfinderinnen im
Zeitraum 2011–2015 nur 26
Prozent, in der Europäischen
Union 12 und in den USA 14
Prozent. Als Männergesell-
Die Medizin ist weiblicher …
„Die Medizin ist
weiblich“ … dieser Stehsatz ist allgemein bekannt. Ein jüngst veröffent-
lichter Report über die Geschlechterverteilung in der internationalen Forschung bestätigt
aber, dass Frauen in der medizinischen Forschung eine deutlich größere Rolle spielen als
in anderen Disziplinen.
„Wir wollen uns täglich weiterentwickeln.“
Dr. Martin Wehrschütz, Vizepräsident und Obmann der Kurie Angestellte Ärzte
CIRSmedical_Inserat_end_.indd 1
18.03.2013 08:55:15
Der Anteil der Forscherinnen ist im
Zeitraum 2011 bis 2015 gegenüber dem
Vergleichszeitraum 1996 bis 2000 in der
Europäischen Union von 32 auf 41 Prozent
gestiegen.