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Ærzte

Steiermark

 || 02|2017

Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Fotos: Fotolia, Ärztekammer Steiermark/Schiffer

Beginnen wir mit dem Geld:

Das Gesamthonorarvolumen

steigt um mehr als drei Pro-

zent – das ist mehr als dreimal

so hoch wie die durchschnitt-

liche Inflationsrate 2016 von

0,94 Prozent.

Die Laborleistungen wurden

stabil gehalten (sie bleiben für

Labormediziner, Allgemein-

mediziner und Internisten

unverändert). Das bedeutet

für alle anderen Leistungen,

Fixbeträge etc. eine Erhöhung

um 2,87 Prozent und eini-

ge markante Veränderungen

nach oben in sensiblen Be-

reichen. Mit Ausnahme der

Laborleistungen beträgt die

Erhöhung also 3,26 Prozent

plus Ausgleichszulage (AGZ),

das sind dann 3,37 Prozent.

Weitere Ordinationen:

dritte Stufe beseitigt

Besonders signifikant: Die

letzte Staffel der weiteren

Ordination wurde beseitigt;

für die dritte Stufe der weite-

ren Ordinationen wurde das

Honorar von 4,02 auf 4,65

Euro hinaufgesetzt – das ist

eine Steigerung von 15,67

Prozent. Kurienobmann Jörg

Garazarolli und stv. Kurien-

obmann Norbert Meindl (der

in der letzten Phase die Ver-

handlungen seitens der Ärz-

tekammer geleitet hat) spre-

chen von einer „signifikanten

Stärkung der auf Kontinuität

ausgerichteten Grundversor-

Gleichzeitig kommt es für

Kinderärztinnen und Kinder-

ärzte zu einer Lockerung des

Limits beim CRP-Schnelltest

im zweiten und dritten Quar-

tal: Er kann nun bei 10 Pro-

zent der Patientinnen und

Patienten zur Anwendung

kommen. Die Senkung der

Barriere bei diesem Test hat

einen entscheidenden Vorteil:

Weil es nun leichter möglich

ist, zwischen einer viralen und

einer bakteriellen Infektion

zu unterscheiden und gegen-

über den Eltern den „Beweis“

anzutreten, wird wohl der oft

sinnlose Wunsch nach der

Verschreibung eines Antibioti-

kums seltener ertönen und es

wird leichter, ihn nicht zu er-

füllen, wenn ein Antibiotikum

gar nicht hilfreich sein kann.

Ab Mitte 2017 ist zwar die

Verwendung eines Öko-Tools

obligatorisch, es gibt aber

keine Verpflichtung für den

Arzt, das günstigste Medi-

gung in der Steiermark“, die

so gelungen sei.

Verbesserungen für

Kinderärzte

Ein Bereich, der ebenfalls im

Fokus stand, sind kinderärzt-

liche Leistungen. Hier wurde

der Fachgruppen-Zuschlag

um 0,25 Euro erhöht.

kament zu verordnen. Das

Ökonomieprinzip aus den

Richtlinien über die ökono-

mische Krankenbehandlung

wurde in den Gesamtvertrag

im Wortlaut übernommen.

Viertes Quartal wird

wohl nach neuen Tarifen

verrechnet

Nach Einschätzung der Ver-

handler kann das vierte

Quartal 2016 bereits nach den

neuen Tarifen abgerechnet

werden. Die Nachzahlungen

für die ersten drei Quartale

des Jahres 2016 werden vor­

aussichtlich bald nachbezahlt

werden.

Da die GKK-Gremien die

Neuregelung erst beschließen

und der Hauptverband ihn

noch genehmigen muss, sind

detaillierte und verbindliche

Informationen erst im An-

schluss möglich. Sie erfolgen

unmittelbar in Rundschrei-

ben der Ärztekammer.

GKK-Abschluss 2016: Mehr

als drei Prozent und mehr

In einem schwierigen

gesamtpolitischen Umfeld gelang es,

die GKK-Verhandlungen 2016 zu einem positiven Abschluss zu

bringen. Das Ergebnis ist nicht nur mehr dreimal so hoch wie

die Inflationsrate, es wurden auch merkliche strukturelle Ver-

besserungen erzielt.

„Das ist eine

signifikante Stärkung

der auf Kontinuität

ausgerichteten

Grundversorgung in

der Steiermark.“

Jörg Garzarolli, Norbert

Meindl

GKK-Abschluss

2016

3,26 % + AGZ =

3,37

Prozent

(mit Ausnahme Labor)