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Ærzte
Steiermark
|| 02|2017
Forschung Steiermark
Foto: MUG, Creativ Collection
MEDIA BASED MEDICINE
Gesichtserkennung im Alter besser
Mit zunehmendem Alter verändert sich das Gehirn auf
spezifische Weise: So vergrößert sich der Bereich, der für
die Gesichtserkennung zuständig ist noch – in Relation
zum Gesamtvolumen. Das fand ein internationales For-
scherteam der Stanford University School of Medicine
heraus. Die verbesserte Gesichtserkennung korreliert mit
einer per MRT sichtbar zu machenden Veränderung der
Gewebestruktur im Gyrus fusiformis.
Quelle:
aerzteblatt.de,6. Jänner 2017
Täglich bekommen Patient-
Innen von den Medien neue
„Sensationen“ aus der Welt
der Medizin aufgetischt:
Frisch publiziert
Reversing Age Related Changes of the Laryngeal Muscles by
Chronic Electrostimulation of the Recurrent Laryngeal Nerve.
Resilient microorganisms in dust samples of the International
Space Station-survival of the adaptation specialists.
Von: Mora, M; Perras, A; Alekhova, TA; Wink, L; Krause, R;
Aleksandrova, A; Novozhilova, T; Moissl-Eichinger, C.
Microbiome. 2016; 4(1):65-65 [OPEN ACCESS]
https://forschung.medunigraz.at/fodok/suchen.publikati-onen_mug_autoren?sprache_in=de&menue_id_in=&id_
in=&publikation_id_in=156556
Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen
Universität publizieren regelmäßig in internationalen
Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele.
So zeigen einige Mikroben
eine unerwartete Resistenz ge-
gen so manches Antibiotikum,
das sich im Arzneischrank der
ISS befindet. Zudem gelang
auch erstmalig der Nachweis,
dass Archaeen – Vertreter der
sogenannten dritten Domä-
ne des Lebens – auch au-
ßerhalb des Ökosystems der
Erde existieren können. Diese
wichtigen Entdeckungen flie-
ßen direkt in die Vorbereitung
längerer Raummissionen, wie
etwa zum Mars, ein. Daher
wird intensiv untersucht, wie
sich das Leben im All auf As-
tronautInnen, Raumfahrzeuge
und Raumstationen auswirkt.
Univ.-Prof.
in
Dr.i
n
Christine
Moissl-Eichinger, Professorin
für interaktive Mikrobiomfor-
schung im Rahmen der inte-
runiversitären Forschungskoo-
peration „BioTechMed-Graz“,
angesiedelt an der Med Uni
Graz, und ihr Team sind fe-
derführend in diese Thematik
eingebunden.
Im Rahmen des Forschungs-
projektes „Archaeelle und bak-
terielle Extremophile an Bord
der Internationalen Raumsta-
tion – ARBEX“ werden derzeit
die Auswirkungen der extre-
men Bedingungen in der ISS
auf die Diversität und Funktion
der Mikroorganismen an Bord
untersucht. Mikroorganismen
werden in der Raumstation
u. a. zu einem Risiko für die
Bordtechnik, da sie sowohl die
Crew wie auch Oberflächen
angreifen können. „Auch die
AstronautInnen stehen unter
Stress. Ihr Immunsystem leidet
während des Weltraumfluges
und so sind sie empfänglicher
für Infektionen“, so Christine
Moissl-Eichinger. Zudem wird
vermutet, dass die Wirksam-
keit mancher Medikamente,
darunter auch Antibiotika, im
Weltraum vermindert wird.
Dazu wurden nun ältere (8–12
Jahre) und neuere Staubproben
(4 Jahre) der ISS untersucht
und deutliche Hinweise ge-
wonnen, dass sich das Mikro-
biom über die Jahre hinweg
verändert hat. „Einige nicht
krankheitserregende Bakte-
rien der alten Proben zeigten
sich resistent gegenüber Aus-
trocknung und Hitzeschocks
und es stellt sich die Frage,
ob und wenn ja wie, sie diese
Fähigkeiten im All erworben
haben. Zudem zeigten diese
Mikroben eine unerwartete
Resistenz gegen manche Anti-
biotika, die sich auch im ISS-
Arzneischrank befinden“, fasst
Christine Moissl-Eichinger die
Ergebnisse zusammen.
Zum ersten Mal gelang auch
der Nachweis von Archaeen
außerhalb des Ökosystems
Erde. Diese Mikroben sind
Bestandteil des menschlichen
Mikrobioms und werden of-
fensichtlich auch in die ISS mit
übertragen.
Weitere Informationen:
Univ.-Prof.
in
Dr.
in
Christine
Moissl-Eichinger, Universi-
tätsklinik für Innere Medizin
Medizinische Universität
Graz, BioTechMed-Graz
Tel.: +43 316 385 72808
christine.moissl-eichinger@
medunigraz.athttp://microbiomejournal.
b i ome d c e n t ra l . c om/a r t i -
cles/10.1186/s40168-016-0217-7
Seit dem Jahr
2000 ist die internationale Raumstation ISS
dauerhaft bewohnt – doch nicht nur von AstronautInnen, son-
dern auch von Mikroorganismen. WissenschafterInnen der
Med Uni Graz haben nun herausgefunden, wie sich das Mikro-
biom in der ISS über die letzten Jahre hinweg verändert hat.
Resistente Mikroorganismen
an Bord der ISS
Univ.-Prof.in Dr.inChristine
Moissl-
Eichinger