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Ærzte
Steiermark
|| 02|2017
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wirtschaft
&
Erfolg
umfassende Bewertungskrite-
rien“
mit den Dimensionen
„Erfolg der Behandlung, All-
gemeine Zufriedenheit, Bereit-
schaft, den Arzt weiterzuemp-
fehlen“.
Gut, wenn die
Medizin spricht
Beim österreichischen Portal
Docfinder.atetwa muss der
Patient zunächst ein Regis-
trierungsformular ausfüllen.
Dann kann er einerseits seine
persönlichen Erfahrungen mit
dem betreffenden Arzt schil-
dern, wo fast immer folgende
oder ähnliche Worte stehen:
„Herr Doktor hat mir genau
zugehört und lange mit mir
geredet“, „Der Arzt hat Humor
und Kompetenz“, „Ich bin
schmerzfrei geworden“ oder
Walter Hoch
Die Vorzüge eines bestimm-
ten Arztes persönlich wei-
terzuempfehlen, zeugt auf
herkömmliche Art von Wert-
schätzung. Weit größeren Ra-
dius haben Arztbewertungs-
bzw. Arztsuchportale. Dort
sind recht ähnlich lautende
Fragebögen allgemeiner Stan-
dard. Die Crux: Noch bevor
der Patient bewertet, hat der
Betreiber der Plattformmit der
Auswahl und der Reihenfolge
der Fragen eine Bewertung
der Interessen der Patienten
vorgenommen.
Bewertungsdimensionen
Reimann und Strech vom In-
stitut für Geschichte, Ethik
und Philosophie der Medi-
„Der Arzt hat sich auch nach-
her um mich gekümmert“.
Anderseits kann der Patient
in acht Bewertungsbereichen
„Noten“ in Form von 0 bis 6
Arztköfferchen vergeben.
Nur: Die ersten drei betreffen
das Einfühlungsvermögen des
Arztes, gefolgt vom Vertrauen
zum Arzt und erst danach
die Zufriedenheit mit der Be-
handlung. Die restlichen fünf
Kriterien sind Serviceangebot,
Praxisausstattung/Räumlich-
keit, Betreuung durch Arzt-
helferInnen, Zufriedenheit mit
der Wartezeit auf einen Ter-
min und Zufriedenheit mit
der Wartezeit im Wartezim-
mer. Das eigentliche medi-
zinische Können wird nicht
explizit angesprochen. Selbst
zin, Medizinische Hochschule
Hannover haben in einer IHS
HealthEcon-Studie
1
Dimen
sionen von Arztbewertungs-
portalen herausgearbeitet: Un-
ter den Themenbereich „
Cha-
rakteristiken der Begegnung
zwischen Arzt und Patient“
fallen die Dimensionen „Arzt-
Patient-Beziehung, Kommuni-
kationsfähigkeiten, Vertrauen,
fachliche Kompetenz, Infor-
mation u. Ratschläge“. Unter
„Organisatorische Aspekte der
Arztpraxis“
fallen „Medizi-
nisch/technische Ausstattung,
Erreich-/Verfügbarkeit, Cha-
rakteristiken der Praxis (Sau-
berkeit etc.), Organisation der
Praxis (Wartezeiten etc.), Mit-
arbeiter in der Praxis (Freund-
lichkeit etc.)“. Den Abschluss
bildet der Themenbereich
„All-
„Wie geht es Ihnen heute?“
Nicht nur ältere
ÄrztInnen wissen: PatientInnen schätzen es
am meisten, wenn ihre Ärztin bzw. ihr Arzt recht einfühlsam
mit ihnen über ihre Probleme redet. Medizinische Expertise
hingegen macht ÄrztInnen aus Patientensicht nicht automa-
tisch attraktiver.
Egal, ob Ihr
Glas halb voll
oder halb leer ist –
sagen Sie es uns!
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„Hohe Ausbildungsqualität von heute ist hohe Behandlungsqualität von morgen.“
Dr. Eiko Meister, Präsidialreferent für Ausbildung und Qualitätssicherung