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ÆRZTE
Steiermark
|| 11|2016
IMPFTAG
Fotos: Schiffer, Zeitler
Zum siebenten Mal fand im
Oktober der Grazer Impftag
statt, allein das ist schon ein
Zeichen, wie gut sich diese
Veranstaltung für Expertinnen
und Experten etabliert hat. 150
kamen in die neue „Location“,
den Grazer Congress, um aus-
gewiesenen Expertinnen und
Experten zuzuhören bzw. mit
ihnen zu diskutieren.
Veranstaltungsleiter Werner
Zenz und Initiator Jörg Pruck-
ner konnten sich mit den Re-
ferentinnen und Referenten
über ausgezeichnete Noten
freuen: Gesamtnote 1,46, jeder
Programmpunkt mit „eins
komma“ bewertet.
Der nach Noten erfolgreichs-
te Programmpunkt war die
Diskussion zum Thema Impf-
verweigerung. Besonders die
präzise rechtliche Analyse von
ÖÄK-Kammeramtsdirektor
Johannes Zahrl wurde einhel-
lig gelobt. Aber auch die me-
dizinische Einschätzung von
Werner Zenz und die Ausfüh-
rungen von Michael Prunbau-
er (NÖ Patientenanwaltschaft)
fanden Gefallen.
Prof. Ingomar Mutz stellte dar,
wie wenige Impfschäden tat-
sächlich zu verzeichnen sind.
Prof. Michael Kundi (Meduni
Wien), Maria Paulke-Korinek
vom Gesundheitsministerium
und ÖÄK-Impfreferent Ru-
dolf Schmitzberger sprachen
über Fachthemen. Pruckner
beschrieb die Impfdatenbank
des Landes Steiermark, Zenz
referierte am Beispiel des Uni-
versitätsklinikums Graz über
Infektionskrankheiten, die
durch Impfungen zu verhin-
dern gewesen wären.
Mit einem Highlight hatte der
Tag bereits begonnen. Univ.-
Prof. Ursula Wiedermann-
Schmidt, Leiterin des Instituts
für Medizinische Prophylaxe
der Medizinische Universi-
tät Wien, präsentierte die In-
halte der kürzlich erschie-
nenen Broschüre „Impfungen
bei Immundefekten/Immun-
suppression – Expertenstate-
ment und Empfehlungen“. Die
Broschüre ist eine Premiere:
„Bislang lagen in Österreich
keine vereinheitlichten Publi-
kationen vor, die vor dem Hin-
tergrund der steigenden An-
zahl an immunsuppressiven
Therapien übersichtliche und
konsensuelle Empfehlungen
zur Impfprävention bei den
entsprechenden Risikopopula-
tionen darstellen.“
Diese Empfehlungen von der
Forscherin persönlich präsen-
tiert zu bekommen, war ein
Privileg der Impftag-Teilneh-
merinnen und Teilnehmer.
Die im August 2016 erschie-
nene Broschüre ist aber allge-
mein als Download zugäng-
lich (Link unten).
Fazit: Der Grazer Impftag ist
weit mehr als ein lokales Ereig-
nis, sondern eine feste Größe
im nationalen und – innerhalb
des deutschsprachigen Raums
– internationalen Kontext.
http://bit.ly/Immunsuppression
Bestnoten für Grazer Impftag
Rund 150 Teilnehmer
waren beim Grazer Impftag 2016 dabei. Sie bekamen die
neuesten Informationen zum Thema Impfen serviert.
Ausgezeichne-
te Noten für
den Grazer
Impftag:
Pruckner
Zahrl, Zenz
Neu: Impf-
empfehlungen
bei Immun-
defekten und
Immunsup-
pression