

ÆRZTE
Steiermark
|| 09|2015
33
Gesetz droht
GESUNDHEITSPOLITIK
tientInnen können koordi-
niert und kontinuierlich im
Team behandelt werden, statt
überfüllte Ambulanzen auf-
zusuchen“, lobt SP-Gesund-
heitssprecher Erwin Spin-
delberger. Der Obmann der
Bundeskurie Niedergelassene
Ärzte, ÖÄK-Vizepräsident Jo-
hannes Steinhart warnt: „Es
muss auch jedem klar sein,
dass nach dem ersten Schritt
der gesetzlichen Verankerung
großer Primärversorgungs-
Einheiten, so wie sie von
der Gesundheitspolitik trotz
aller Warnungen der Ärz-
teschaft vielfach gewünscht
werden, weitere Schritte un-
ausweichlich folgen werden:
Das kann zum einen eine
rigide Staatsmedizin sein,
bei der Gesundheitspolitik
und Kassenbürokratie bis ins
Detail bei Diagnosen und
Therapien den Ton angeben.
Zum anderen kann der Trend
in die Richtung gehen, dass
sich große internationale Ge-
sundheitskonzerne die neue
Chance nicht entgehen lassen,
sich Versorgungszentren ein-
zuverleiben und diese nach
ausschließlich betriebswirt-
schaftlichen Überlegungen
führen.“ Teilweise ÖVP-
Politiker, wie der Gesund-
heitssprecher und Arzt Erwin
Rasinger, aber auch Oppositi-
onspolitiker von FP, Grünen,
Neos und Team Stronach,
üben ebenfalls Kritik. Versor-
gungsforscher und Gesund-
heitspolitikpublizist Ernest
Pichlbauer lobt zwar „die
Idee, künftig ,Primärversor-
gungszentren, einzurichten,
die rund um die Uhr besetzt
sind und unter einem Dach
Ärzte, Therapeuten und Pfle-
gefachkräfte vereinen“. Bei
dem derzeitigen Tempo werde
es allerdings „600 Jahre dau-
ern, bis das flächendeckend
funktioniert“.
Das führt zur Kernfrage: Be-
stehende oder vorbereitete
Projekte wie die regionalen
Styriamed-Netzwerke, Grup-
penpraxen und Ärztezentren
auszubauen bzw. umzusetzen,
ginge wesentlich rascher. Und
würde breite Zustimmung
finden. Nur die Hegemonie
des Staates und der Kran-
kenversicherungen würde so
nicht ausgebaut. Übrigens:
„Rund-um-die-Uhr-Versor-
gung“ bieten PHC-Zentren
nicht. Das Wiener Pilot-
Projekt hat von 8.30 bis 19
Uhr offen …
ÆRZTE
St iermark
|| 04|2011
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