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ÆRZTE

Steiermark

 || 09|2015

COVER

ben Spezialisierungen und

Differenzierungen …

… auch Einsparungsvorgaben

Drexler:

… zumindest Kos­

tendämpfungsvorgaben. Das

alles muss in einen solchen

großen Wurf einf ließen.

Wenn ich sage, Zielpunkt

ist eine Vision in 20 Jahren,

dann heißt das nicht, dass

wir bis zum elften Monat im

19. Jahr nichts tun und dann

ist auf einmal alles vom Him-

mel gefallen. Im Gegenteil:

Es muss eine kontinuierliche

Entwicklung in die richtige

Richtung geben, wo man-

che Maßnahmen früher und

manche später kommen. Das

wird gut abzustimmen sein.

Im Regierungsprogramm steht,

man muss den niedergelas-

senen Bereich im Auge haben.

Wenn man in den Spitälern

Entlastungen zustande brin-

gen will, wird man Ange-

bote außerhalb der Spitäler

machen müssen. Da klingt

„im Auge haben“ ein wenig

defensiv.

Drexler:

Man sollte solche

Formulierungen vielleicht

nicht auf die Goldwaage le-

gen. Wenn man über die Ent-

wicklung des intramuralen

Bereichs spricht, muss man

den extramuralen immer im

Fokus und damit im Auge

haben. Wir sehen, dass wir

auch in diesem Bereich zu-

nehmend Probleme haben,

ausreichend Ärztinnen und

Ärzte zu finden, die in etwas

entlegeneren Winkeln der

Steiermark als Allgemeinme-

diziner oder Fachärzte tätig

sein wollen. Das müssen wir

im Auge behalten. Hier geht

es auch darum, mit allen, die

an diesem System teilnehmen,

dem Land, den Gemeinden,

der Standesvertretung der

Ärztinnen und Ärzte, natür-

lich der Sozialversicherung

als ganz entscheidendem und

wesentlichem Player in die-

sem Bereich gemeinsam zu

Lösungen und zu sinnvollen

Modellen zu kommen – wo

das, was in der Gesundheits-

reform mit Primärversor-

gungszentren angesprochen

wurde, ergänzend zum klas-

sischen niedergelassenen Be-

reich geschaffen wird. Erst

das macht es möglich, die

Spitäler zu entlasten.

Sie haben die Partizipation

angesprochen. Dafür gibt es ja

Strukturen, Stichwort Gesund-

heitsfonds und Landesziel-

kommission. Wird man in

diesen Strukturen bleiben?

Drexler:

Würden wir in die-

sen Strukturen bleiben, ist

es nicht das, was ich mir

unter Partizipation vorstelle.

Vielleicht wären es auch die

falschen Gremien, weil ich

für reine Spitalsthemen die

gemeinschaftlichen Gremien

nicht für zuständig erachte.

Ich möchte einen sinnvollen

Diskussionsprozess machen

und dabei auch Fehler der

Vergangenheit vermeiden.

Das heißt nicht, dass wir

die Spitalsreform Workshop-

artig mit allen Beteiligten

erarbeiten werden können. Es

wird, wie gesagt, entschlos-

sene Vorschläge des Landes

geben, über die es dann eine

entsprechende Diskussion

gibt. Wahrscheinlich sogar

in unterschiedlichen Zusam-

mensetzungen bzw. Formaten,

weil es ja auch unterschied-

liche Interessen und Mei-

nungen abzubilden gibt. Das

beginnt bei den politischen

Mitbewerbern, nicht nur dem

Regierungspartner, das geht

„Mein Plan ist es, in den nächsten

ein- bis eineinhalb Jahren eine

Vision zu entwickeln, wie die

Spitalslandschaft in 20 Jahren

aussehen soll.“