

ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE
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ÆRZTE
Steiermark
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Bevor der Regionale Struk-
turplan Gesundheit Steier-
mark 2025 offiziell präsen-
tiert wurde, gab es allerhand
Gerüchte: Nur mehr sieben
oder zehn Spitalsstandorte
sollten es werden. Tatsäch-
lich sollen laut Planung aber
nur vier Standorte, Rotten-
mann und Bad Aussee sowie
Schladming und Hörgas als
bettenführende Häuser zu
bestehen aufhören. Da im
Bezirk Liezen gleichzeitig ein
neues Krankenhaus namens
Ennstal entstehen soll, geht
es nur um drei Standorte.
Alle weiteren Veränderungen
betreffen Kooperationen, die
zwar das Profil der einzelnen
Standorte verändern, sie aber
nicht grundsätzlich in Frage
stellen. Ob es ein mehr oder
minder geglückter Kunstgriff
war, mehr zu kolportieren, als
letztlich tatsächlich angekün-
digt wird, ob manches nicht
realisierbar war (Stichwort
Kooperation Hartberg–Ober-
wart) oder ob die Gerüchte-
köche einfach über das Ziel
hinausschossen, sei dahinge-
stellt und spielt keine Rolle.
Faktum ist aber, dass für die
Häuser, die ihre bisherige
Funktion verlieren, ein neuer
Begriff geprägt wurde: Fach-
Facharztzentren. Das sind in
der Diktion mancher RSG-
Planer „Krankenhäuser ohne
Betten“. Was in der Vergan-
genheit nur unter der Hand
kolportiert wurde, bekommt
damit Sinn. Aus ehemaligen
„richtigen“ Krankenhäusern
sollen „Reservate“ für Fach-
ärztinnen und Fachärzte wer-
den.
Im RSG heißt es dazu:
„Im
vorliegendem RSG-St 2025
werden die Standorte Hörgas,
Rottenmann und Schladming
als Ambulatorien ausgewie-
sen. Unabhängig davon er-
scheint es sinnvoll, generell
in der ambulanten Fachver-
sorgung die Entwicklung von
multiprofessionellen und/oder
interdisziplinären Versor-
gungsformen zu unterstützen.
Es wird also angeregt, dass
Fachärztinnen und Fachärzte
unterschiedlicher Fächer, die
in näherer Umgebung zuei-
nander ihre Ordinationen
führen, schrittweise in Fach-
arztzentren zusammengehen,
um synergistische Effekte zu
nutzen und den fachlichen
Austausch auch in der inter-
disziplinären Betreuung von
Patientinnen und Patienten
besser pflegen zu können. Im
Sinne eines versorgungstech-
nisch gut abgestimmten Fach-
arztzentrums wird angeregt,
zumindest die Fächer IM,
GYN, OR/TR, KIJU, RAD
nach Möglichkeit zu bündeln.“
„Umwandlung“
als Trostpflaster
Dass bestehende Standorte,
die aus Planersicht überflüssig
geworden sind, in Ambula-
torien umgewandelt werden
sollen, kann man aus zwei
Perspektiven verstehen. Ei-
nerseits sind sie ein Trost-
pf laster für die regionale
und lokale Politik: besser ein
Rottenmann, Bad Aussee
und Hörgas sollen „Facharztzentren“ werden.
Niedergelassene Fachärztinnen und Fachärzte mit Kassenvertrag sollen
sich „freiwillig“ in Zentren zusammenschließen. Wie es um die Freiwilligkeit
tatsächlich bestellt ist, wäre zumindest zu hinterfragen.
Krankenhäuser ohne Betten