Previous Page  42 / 60 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 42 / 60 Next Page
Page Background

ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE

42

ÆRZTE

Steiermark

 || 07_08|2017

CIRSmedical_Inserat_end_.indd 1

18.03.2013 08:55:15

Bevor der Regionale Struk-

turplan Gesundheit Steier-

mark 2025 offiziell präsen-

tiert wurde, gab es allerhand

Gerüchte: Nur mehr sieben

oder zehn Spitalsstandorte

sollten es werden. Tatsäch-

lich sollen laut Planung aber

nur vier Standorte, Rotten-

mann und Bad Aussee sowie

Schladming und Hörgas als

bettenführende Häuser zu

bestehen aufhören. Da im

Bezirk Liezen gleichzeitig ein

neues Krankenhaus namens

Ennstal entstehen soll, geht

es nur um drei Standorte.

Alle weiteren Veränderungen

betreffen Kooperationen, die

zwar das Profil der einzelnen

Standorte verändern, sie aber

nicht grundsätzlich in Frage

stellen. Ob es ein mehr oder

minder geglückter Kunstgriff

war, mehr zu kolportieren, als

letztlich tatsächlich angekün-

digt wird, ob manches nicht

realisierbar war (Stichwort

Kooperation Hartberg–Ober-

wart) oder ob die Gerüchte-

köche einfach über das Ziel

hinausschossen, sei dahinge-

stellt und spielt keine Rolle.

Faktum ist aber, dass für die

Häuser, die ihre bisherige

Funktion verlieren, ein neuer

Begriff geprägt wurde: Fach-

Facharztzentren. Das sind in

der Diktion mancher RSG-

Planer „Krankenhäuser ohne

Betten“. Was in der Vergan-

genheit nur unter der Hand

kolportiert wurde, bekommt

damit Sinn. Aus ehemaligen

„richtigen“ Krankenhäusern

sollen „Reservate“ für Fach-

ärztinnen und Fachärzte wer-

den.

Im RSG heißt es dazu:

„Im

vorliegendem RSG-St 2025

werden die Standorte Hörgas,

Rottenmann und Schladming

als Ambulatorien ausgewie-

sen. Unabhängig davon er-

scheint es sinnvoll, generell

in der ambulanten Fachver-

sorgung die Entwicklung von

multiprofessionellen und/oder

interdisziplinären Versor-

gungsformen zu unterstützen.

Es wird also angeregt, dass

Fachärztinnen und Fachärzte

unterschiedlicher Fächer, die

in näherer Umgebung zuei-

nander ihre Ordinationen

führen, schrittweise in Fach-

arztzentren zusammengehen,

um synergistische Effekte zu

nutzen und den fachlichen

Austausch auch in der inter-

disziplinären Betreuung von

Patientinnen und Patienten

besser pflegen zu können. Im

Sinne eines versorgungstech-

nisch gut abgestimmten Fach-

arztzentrums wird angeregt,

zumindest die Fächer IM,

GYN, OR/TR, KIJU, RAD

nach Möglichkeit zu bündeln.“

„Umwandlung“

als Trostpflaster

Dass bestehende Standorte,

die aus Planersicht überflüssig

geworden sind, in Ambula-

torien umgewandelt werden

sollen, kann man aus zwei

Perspektiven verstehen. Ei-

nerseits sind sie ein Trost-

pf laster für die regionale

und lokale Politik: besser ein

Rottenmann, Bad Aussee

und Hörgas sollen „Facharztzentren“ werden.

Niedergelassene Fachärztinnen und Fachärzte mit Kassenvertrag sollen

sich „freiwillig“ in Zentren zusammenschließen. Wie es um die Freiwilligkeit

tatsächlich bestellt ist, wäre zumindest zu hinterfragen.

Krankenhäuser ohne Betten