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ÆRZTE
Steiermark
|| 07_08|2017
Foto: MUG, Creativ Collection
FORSCHUNG STEIERMARK
MEDIA BASED MEDICINE
Parkinson durch Magermilch
Der tägliche Genuss von drei Por-
tionen entrahmter Milch erhöht
das Risiko, an Morbus Parkinson
zu erkranken, um 34 Prozent. Das
ergab eine Neuanalyse der Nurse´s Health Study sowie
der Health Professionals Follow-up Study durch Kathe-
rine Hughes von der Harvard T.H. Chan School of Public
Health in Boston. Vermutet wird ein Konnex mit dem
Harnsäurespiegel; unklar ist die Rolle des Fettgehalts.
Quelle:
aerzteblatt.de, 12.06. 2017
Täglich bekommen PatientInnen von
den Medien neue „Sensationen“ aus
der Welt der Medizin aufgetischt:
Frisch publiziert
Surface radiation do se comparison of a dedicated extremi-
ty cone beam computed tomography (CBCT) device and a
multidetector computed tomography (MDCT) machine in
pediatric ankle and wrist phantoms.
Von: Tschauner, S; Marterer, R; Nagy, E; Apfaltrer, G; Ricca-
bona, M; Singer, G; Stücklschweiger, G; Guss, H; Sorantin, E.
PLoS One. 2017; 12(6): e0178747-e0178747.
[OPEN ACCESS]
https://forschung.medunigraz.at/fodok/pub?id=28570626Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen
Universität publizieren regelmäßig in internationalen
Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele.
Im Zuge dessen haben sie ei-
nen elektronisch-mechanisch
druckgesteuerten Ballonka-
theder patentieren lassen.
WissenschafterInnen aus zehn
Ländern erforschen im EU-
Projekt NanoArthero Mög-
lichkeiten, mittels Nanotech-
nologie die Diagnostik und
Therapie bei Herzinfarkt und
Schlaganfall zu verbessern. Ei-
ner der Projektpartner ist das
Klinische Institut für Medizi-
nische und Chemische Labor-
diagnostik der Med Uni Graz.
Derzeit bestehen vor allem
Defizite in der Früherken-
nung vulnerabler Plaques mit
besonders dünner Deckplat-
te, die sich häufig entzün-
den. „Erschwerend bei deren
Diagnose ist, dass sie meist
nicht stenotisch sind“, erklärt
Univ.-Prof. Dr. Harald Mang-
ge vom Klinischen Institut für
Medizinische und Chemische
Labordiagnostik. Durch deren
Früherkennung könnte die
kritische Entzündung jedoch
stabilisiert und so ein kardio-
vaskuläres Ereignis verhindert
werden. „So bereits ein akutes
kardiovaskuläres Ereignis ein-
getreten ist, muss sofort ge-
handelt werden, um Spätfolgen
zu vermeiden. Trotz großer
Fortschritte sind die medi-
kamentöse thrombolytische
Therapie oder eine manuelle
Entfernung des Thrombus in
den Gehirnarterien oft sehr
schwierig“, so Harald Mangge
weiter. Hier arbeitet das Gra-
zer Team an der Verbesserung
der Blutversorgung von In-
farktarealen via Nanopartikel.
Diese können aufgrund ihrer
geringen Größe Medikamente
oder Kontrastmittel zu Krank-
heitsherden transportieren. Sie
akkumulieren besonders gut
und werden auch über den
EPR (Enhanced Permeabili-
sation and Retention)-Effekt
im krankhaften Gewebe an-
gereichert. Werden an diese
Nanopartikel Zielmoleküle
(Targeting-Proteine) „ange-
baut“, entstehen zielgerichtete
Transportvehikel zu vulne-
rablen Plaques. Das Konsor-
tium arbeitet zudem daran,
Thrombolytika wirksamer
und verträglicher zu ma-
chen, beispielsweise mittels
Fucoidan-Nanokonstrukten,
die einen antithrombotischen
Wirkstoff aus braunen Seeal-
gen enthalten.
Grazer Patent
Die Hauptaufgabe der Grazer
in der NanoAthero-Gruppe
besteht in der Entwicklung
und präklinischen Validie-
rung von Nanokonstrukten
für Diagnose und Therapie.
Dazu haben sie einen elek-
tronisch-mechanisch druck-
gesteuerten Ballonkatheder
kreiert. Für die Entwicklung
dieses Patents erhielten die
ForscherInnen der Med Uni
Graz eine Förderungsaufsto-
ckung von 70.000 Euro. Eine
mögliche Weiterentwicklung
zur drucküberwachten, elek-
tronisch gesteuerten Ballon-
Thrombektomie ist für die
Gefäßchirurgie von Interesse,
weil derartige Eingriffe häu-
fig durchgeführt werden, die
Technik leicht zu erlernen ist
und sogar die PatientInnen-
Sicherheit erhöht.
Weitere Informationen:
Univ.-Prof. Dr. Harald Man-
gge, Klinisches Institut für
Medizinische und Chemische
Labordiagnostik, Medizi-
nische Universität Graz , Tel.:
+43 316 385 83340, harald.
mangge@medunigraz.atIm EU-Projekt NanoAthero
entwickeln ExpertInnen der Med Uni Graz
Nanopartikel zur Diagnose und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen.
Patententwicklung zur
Atheroskleroseforschung
Univ.-Prof. Dr. Harald Mangge