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36

ÆRZTE

Steiermark

 || 07_08|2017

UMWELTMEDIZIN

Das 21. Jahrhundert brachte

eine globale Ökosystemkrise,

die in erster Linie durch den

Klimawandel und den Ver-

lust an Artenvielfalt gekenn-

zeichnet ist.

1

Diese massiven

Veränderungen kamen durch

den Einfluss des Menschen zu-

stande, durch die Produktion

von Treibhausgasen, landwirt-

schaftliche Übernutzung von

Bodenflächen, Abforstung von

Wäldern und die Überfischung

der Weltmeere. Die Art und

Weise unserer Nahrungsmit-

telproduktion spielt dabei eine

bedeutende Rolle.

2

Wir befinden

ist. Zusätzlich schädigt die

landwirtschaftliche Produkti-

on von tierischen Produkten

die Artenvielfalt aufgrund der

benötigten Bodenflächen.

2

Ärzte und Patienten sollten

sich deshalb für eine gesun-

de Ernährung aussprechen,

die vor allem aus einer lokal

produzierten, biologisch ange-

bauten, pflanzenreichen Diät

besteht. Dabei gilt es nicht nur

sich zu bemühen, die eigene

Ernährung umzustellen, son-

dern auch für einen Wandel

der Nahrungsmittelindustrie

einzutreten und Politiker zu

wählen, die einen solchen un-

terstützen. Gelingt uns das,

dann würden wir Menschen

gesünder leben und gleichzei-

tig würde sich das Ökosys­

tem Erde erholen und

stabilisieren.

3

Referenzen

1.

Brett R. Schef-

fers LDM, Tom

C. L. Bridge,

Ary A. Hoff-

mann, John

M. Pandol-

fi, Richard

T. Corlet t,

S t ua r t

H.

M. Butchart,

Paul Pearce-

Kelly, Kit M.

Kovacs, David

Dudgeon, Mi-

chela Pacifici,

Carlo Rondini-

uns in starker Abhängigkeit

vom Ökosystem Erde und un-

ser Überleben ist untrennbar

mit dem der Erde verbunden.

3

Ärzte in aller Welt beraten

täglich Millionen von Pati-

enten. Dies gibt Ärzten und

Patienten die Möglichkeit, eine

heilsame Rolle einzunehmen.

Wir sollten bedenken, dass

der Konsum von tierischen

Produkten nicht nur einen Ri-

sikofaktor für Herz-Kreislauf-

4

und Krebs-

5

Erkrankungen

darstellt, sondern deren Pro-

d u k t i o n

auch für

25 % der

globalen

Tr e i b -

hausgas-

p r o -

duk t i on

v e r a n t -

wor tlich

ni, Wendy B. Foden, Tara G.

Martin, Camilo Mora, David

Bickford, James E. M. Watson.

The broad footprint of climate

change from genes to biomes

to people.

Science 2016; 354(6313).

2.

Tilman D, Clark M. Global

diets link environmental su-

stainability and human health.

Nature 2014; 515(7528): 518-22.

3.

Whitmee S, Haines A, Beyrer

C, et al. Safeguarding human

health in the Anthropocene

epoch: report of The Rockefeller

Foundation-Lancet Commissi-

on on planetary health. Lancet

2015; 386(10007): 1973-2028.

4.

Koeth RA, Wang Z, Levison

BS, et al. Intestinal microbiota

metabolism of L-carnitine, a

nutrient in red meat, promotes

atherosclerosis. Nat Med 2013;

19(5): 576-85.

5.

Bouvard V, Loomis D, Guy-

ton KZ, et al. Carcinogenicity

of consumption of red and

processed meat. Lancet Oncol

2015; 16(16): 1599-600.

Original bei:

http://www.thelancet.com/

journals/lanplh/issue/vol1no2/

PIIS2542-5196(17)X0003-X

Unsere Gesundheit ist die

Gesundheit des Planeten

In der Maiausgabe

der Lancet erschien ein Kommentar über

die ökologische Verantwortung von ÄrztInnen. Die Autoren: der

Grazer Allgemeinmediziner Adrian Mathias Moser und

Florian L. Stigler sowie der neue Ärztekammer-Referent für

Umweltmedizin, Bernd Haditsch.

Foto: Creativ Collection