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ÆRZTE

Steiermark

 || 09|2015

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Foto: BHB, Fotolia, Schiffer

OFFENE WORTE

Schicksalskeule Altenbetreuung

Wie ist die

Betreuung alter Menschen zu gewährleisten?

Diesem brisanten Thema widmet sich die Veranstaltungsreihe

„Offene Worte – Offene Räume“ am 23. September.

Prof. A. Gutschelhofer

Eine gesundheitspolitische

Diskussion ist ohne Hinweis

auf die Demografie („die

Gesellschaft wird immer äl-

ter“) kaum denkbar. Hinter

der Demografie-Floskel steht

aber eine harte Realität: 2005

lebten in Österreich knapp

626.000 Menschen im Alter

von 75 und mehr Jahren. 2015

sind es um 106.000 mehr.

Allein dieser Zuwachs ent-

spricht der Einwohnerzahl

von Klagenfurt und einigen

Umgebungsgemeinden.

Und Alter kann, auch wenn

Alte oft vital und gesund sind,

zum Schicksal werden. Denn

Einschränkungen von leichter

Gebrechlichkeit bis zur voll-

ständigen Abhängigkeit von

intensiver Pflege sind Realität.

Diese Einschränkungen sind

eine gewaltige Herausforde-

rung, nicht nur für die Betrof-

fenen selbst, sondern auch für

Angehörige. Es geht um den

Zeitaufwand, die teils erheb-

lichen und oft genug kaum er-

schwinglichen Kosten – und

letztlich um praktisch gar

September wird ein Öko-

nom die einleitende Keyno-

te halten: Alfred Gutschel-

hofer, Vorstand des Instituts

für Unternehmensführung

und Entrepreneurship sowie

ehemaliger Rektor der Karl-

Franzens-Universität Graz.

Für unterschiedliche Zugän-

ge sorgen dann die Disku-

tantinnen und Diskutanten:

Ingrid Gady, bis vor kurzem

VP-Landtagsabgeordnete und

Vorsitzende von „Lichtblick

– Verein für eine sozial nach-

haltige Hilfe für Menschen“,

Ingrid Lechner-Sonnek (Grü-

ne), ebenfalls kürzlich aus

nicht verfügbare Betreuungs­

angebote.

Das hat auch viel mit den

Möglichkeiten ärztlicher Be-

treuung zu tun: Es fehlen

Leistungen, regelmäßige, gar

fachärztliche Hausbesuche

sind de facto undenkbar, weil

es dafür keine angemessenen

Tarife gibt. Dazu kommt der

bekannte Problemkreis der

unzureichenden ärztlichen

Betreuung für Bewohner­

innen und Bewohner von

Pflege- und anderen Senio-

reneinrichtungen.

Was soll, was kann man tun?

Das ist auch eine brennende

Frage, insbesondere für Haus­

ärztinnen und Hausärzte,

die um Rat gefragt werden,

ihn aber nicht wirklich ge-

ben können. Dazu kommt die

medizinethische Frage, was

an Behandlung sinnvoll und

menschenwürdig ist.

Bei der Veranstaltung „Alte

Eisen – neue Wege“ in der

Reihe #offeneworte am 23.

dem Landtag ausgeschieden,

die sich intensiv mit Pflege-

fragen befasst, sowie Peter

Koch, Geschäftsführer des

Sozialhilfeverbandes Bruck-

Mürzzuschlag und SP-Stadt-

rat in Bruck an der Mur. Als

verantwortlicher Landes-Poli-

tiker ist Gesundheitslandesrat

Christopher Drexler einge-

laden. Von ärztlicher Seite

diskutieren Vizepräsident

Jörg Garzarolli als Obmann

der Kurie Niedergelassene

Ärzte und Prim. Peter Mrak,

Ärztlicher Direktor des LKH

Voitsberg und Vorstandsmit-

glied der Österreichischen

Gesellschaft für Geriatrie und

Gerontologie sowie Obmann

des Vereins Qualität in der

Geriatrie und Gerontologie.

#offeneworte

„Alte Eisen – neue Wege“

Mittwoch, 23.9.2015, 19 Uhr

Offene Räume der

Ärztekammer Steiermark,

Kaiserfeldgasse 29, 8010 Graz

Anmeldung bis 16.9.2015 an

presse@aekstmk.or.at