AERZTE Steiermark 4_2015 - page 44-45

44
Ærzte
Steiermark
 || 04|2015
Ærzte
Steiermark
 || 04|2015
45
Gerd Wonisch, MPH
Diabetes mellitus und Hy-
pertonie sind chronische Er-
krankungen, die über eine
Schädigung der Blutgefäße
häufig schwerwiegende Spät-
folgen und Komplikationen
auslösen. Bei frühzeitiger
Erkennung, optimaler The-
rapie und aktiver Mitarbeit
der PatientInnen können di-
ese Folgen, wie Herzinfarkte,
Schlaganfälle, Amputationen,
Dialysen, Erblindungen etc.
in den meisten Fällen vermie-
den bzw. zumindest verzögert
werden.
Mit Jahresbeginn 2015 wur-
den die bereits seit Jahren
laufenden Diabetiker- und
Hypertonikerschulungen in
einer neuen Vereinbarung
geregelt. Die Schulung ist für
Kassen- und WahlärztInnen
mittels Direktverrechnung
möglich.
Schulung für
PatientInnen mit
Diabetes mellitus Typ 2
Die Gruppenschulungen wur-
den mit einer Gruppengröße
von mindestens sechs und
maximal zwölf Personen fest-
gelegt, wobei zusätzlich in
zweckmäßigen Fällen auch
Angehörige teilnehmen kön-
nen. Für das Zustandekom-
Die gemeinsame Schulung
durch Ärztin bzw. Arzt und
DiabetesberaterIn/Diätologin
bzw. Diätologen ist zu präfe-
rieren.
Bei der Schulung insu-
linpf lichtiger Diabetiker­
Innen gibt es eine Mindest-
schulungsverpflichtung der
Ärztin/des Arztes: 1 UE zu
Beginn, 1 UE in der Mitte, 1
UE am Ende des Hauptblocks.
Abrechnung
Für die Schulung von insu-
linpf lichtigen PatientInnen
werden € 1.064,- als Pau-
schalhonorar, abzüglich der
Stunden der Diabetesberater­
Innen/DiätologInnen (pro
Unterrichtseinheit € 43,60)
honoriert.
Hypertonikerschulung
herz.leben
Das Curriculum der „herz.
men der Schulung müssen
allerdings mindestens sechs
PatientInnen teilnehmen.
Das Curriculum der nicht
insulinpflichten Schulung ist
in 4 Module gegliedert.
1. Modul:
2 Unterrichtseinheiten (UE):
a.
Was ist Diabetes
Mellitus?
b.
Stoffwechsel-Selbst­
kontrolle
c.
Diabetes Tagebuch
2. Modul:
2 UE
a.
Erfahrungen der
letzten Woche
b.
Bildung und Wirkung
des körpereigenen Insulin,
Insulinresistenz
c.
Grundlagen der Ernäh-
rung bei Diabetes Mellitus
3. Modul:
2 UE
a.
Erfahrungen der
letzten Woche
b.
Wiederholung Ernäh-
rung und Zuckerersatz
c.
Körperliche Bewegung
d.
Fußpflege, Fußgym-
nastik inkl. praktischer
Durchführung
e.
Folgeschäden an Füßen
4. Modul:
3 UE
a.
Erfahrungen der
letzten Woche
b.
Folgeschäden durch
Diabetes Mellitus
c.
Vorsorgemaßnahmen
und notwendige Kontroll-
untersuchungen, Verlaufs-
kontrolle
leben“-Grundschulung ist
in folgende vier Module ge­
gliedert:
1. Modul:
2 UE
a.
Grundlagen zum
Blutdruck
b.
Folgeschäden
c.
Richtiges Blutdruck­
messen, Blutdruckpässe
2. Modul:
2 UE
a.
Erfahrungen und
Wiederholung der Inhalte
b.
Nicht-medikamentöse
Therapie (Gewicht, Ernäh-
rung, Bewegung)
3. Modul:
2 UE
a.
Erfahrungen und
Wiederholung der Inhalte
b.
Salzarme Ernährung
4. Medikamentöse Therapie
Modul:
2 UE
a.
Erfahrungen und Wie-
derholung der Inhalte
b.
Rauchen und
Bluthochdruck
c.
Hypertensive Krise
d.
Nachbesprechung (Blut-
Die gemeinsame Schulung
durch Ärztin bzw. Arzt und
DiabetesberaterIn/Diätologin
bzw. Diätologen ist zu präfe-
rieren.
Bei der Schulung nicht in-
sulinpf lichtiger Diabetiker­
Innen gibt es eine Mindest-
schulungsverpflichtung der/
des ÄrztIn: 1 UE zu Beginn, 2
UE am Ende.
Abrechnung
Die Abrechnung der Schu-
lungen erfolgt zu folgenden
Tarifen:
Für die Schulung von Patient­
Innen mit Diabetes mellitus
Typ 2 werden ​€ 690,39 als
Pauschalhonorar, abzüglich
der Stunden der Diabetes-
beraterInnen/DiätologInnen
(d.s. pro Unterrichtseinheit
€ 43,60) honoriert.
Schulung für
insulinpflichtige
PatientInnen
Die Gruppenschulungen wur-
den mit einer Gruppengrö-
ße von mindestens drei und
maximal fünf Personen fest-
gelegt, wobei zusätzlich in
zweckmäßigen Fällen auch
Angehörige teilnehmen kön-
nen. Für das Zustandekom-
men der Schulung müssen
allerdings mindestens drei
PatientInnen teilnehmen.
druckkontrolle, Medika-
mente, Ernährung, Selbst-
messung)
Bei gemeinsamer Abhaltung
der Schulungen durch Ärzt­
innen/Ärzte und diplomierte
Fachkräfte bei (teilweiser) De-
legation an die diplomierten
Fachkräfte muss die Ärztin/
der Arzt zumindest in der 2.
Unterrichtseinheit des 3. und
des 4. Moduls anwesend sein
und schulen.
Abrechnung
Für die Grundschulung wer-
den € 608,- als Pauschalho-
norar, abzüglich der Stunden
der eingesetzten diplomierten
Fachkräfte (pro Unterrichts-
einheit € 43,60) honoriert.
Die Nachschulung (Gruppen-
schulung) besteht aus einem
Modul (2 UE).
Diese kann aber auch als in-
dividuelle Wiederholung der
Das Curriculum der insu-
linpflichten Schulung ist in
folgende fünf Module gegli-
edert:
1. Modul:
3 UE
a.
Was ist
Diabetes mellitus?
b.
Insulin,
Insulintherapie
c.
Spritztechnik
2. Modul:
3 UE
a.
Stoffwechsel-
Selbstkontrolle
b.
Diabetestagebuch
c.
Hypoglykämie
d.
Grundlagen der Er-
nährung, BE-Berechnung
(wenn nötig)
3. Modul:
3 UE
a.
Erfahrungen der
letzten Woche
b.
Wiederholung und Ver-
tiefung der Ernährung
c.
Zuckerersatz
4. Modul:
3 UE
a.
Erfahrungen der
letzten Woche
b.
Körperliche Bewegung
c.
Fußpflege und Fußgym-
nastik inkl. praktische
Durchführung
d.
Folgeschäden an Füßen
5. Modul:
2 UE
a.
Erfahrungen der
letzten Woche
b.
Folgeschäden durch
Diabetes Mellitus
c.
Vorsorgemaßnahmen
und notwendige Kontroll-
untersuchungen, Verlaufs-
kontrolle
Inhalte mit einzelnen Patient­
Innen durchgeführt werden
und ist im Zeitraum von
sechs bis zwölf Monaten nach
der Grundschulung durchzu-
führen.
Nach der Nachschulung
(Gruppenschulung) wird ein
Pauschalhonorar von € 152,-
bzw. nach der individuellen
PatientInnenwiederholung/
Nachuntersuchung werden
€ 25,- je PatientIn ausbezahlt.
Die strukturierte Datener-
hebung erfolgt an Hand je
eines Dokumentationsbogens
im Zusammenhang mit der
Grundschulung und Nach-
untersuchung. Das Honorar
beträgt € 14,53 je Dokumen-
tationsbogen.
Die vollständige Vereinbarung
können Sie von unserer Home-
page unter
-
mk.or.at/436 downloaden.
PatientInnenschulungen sind besonders
wichtige
Maßnahmen um PatientInnen über ihre Erkrankung zu in-
formieren und im richtigen Umgang mit der Erkrankung zu
schulen. In der Steiermark werden derzeit Schulungen für
PatientInnen mit Diabetes mellitus Typ 2 und Hypertonie
angeboten.
Diabetiker- und
Hypertonikerschulungen
Foto: Fotolia
1...,24-25,26-27,28-29,30-31,32-33,34-35,36-37,38-39,40-41,42-43 46-47,48-49,50-51,52-53,54-55,56-57,58-59,60
Powered by FlippingBook