AERZTE Steiermark 06 2014 - page 34

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Ærzte
Steiermark
 || 06|2014
promotion Herz-Kreislauf reha radegund
St. Radegund: Neue Reha-Klinik
der Pensionsversicherung in Betrieb
Im Oktober 2013 wurde der Neubau des Rehabilitationszentrums für Herz-Kreis-
lauf-Erkrankungen in St. Radegund an die NutzerInnen übergeben. Nach einer
kurzen Übergangsphase, in der keine PatientInnen aufgenommen werden konnten
und die Umsiedlung vom Altbau in den Neubau erfolgte, konnten im November die
ersten PatientInnen im neuen Gebäude zur Rehabilitation aufgenommen werden.
Die Herz-Kreislauf-Rehabili-
tation hat im Kurort St. Rade-
gund eine lange Tradition.
Schon 1960 wurde nach
umfangreichen Um- und Ad-
aptierungsarbeiten an den
Altgebäuden des ehema-
ligen Genesungsheimes die
erste Herz-Kreislauf-Heilstät-
te in Österreich eröffnet. Da-
mit konnte erstmals ein neuer
Weg in der Nachbetreuung
von HerzinfarktpatientInnen
durch dosierte Bewegungs-
und Belastungstherapien
beschritten werden. Das
Übungsprogramm erfolgte
damals nach dem soge-
nannten Ohlstädter Modell
und in enger Kooperation
mit der Uni-Klinik Innsbruck.
Der Betreiber musste jedoch
nach zehn Jahren erkennen,
dass ein größerer Betten-
bedarf gegeben war, als
bedient werden konnte. Des-
halb entschloss sich die Pen-
sionsversicherung zu einem
Neubau, der in den Jahren
1969 bis 1973 errichtet wur-
de. Das Gebäude, welches
für damalige Begriffe in einer
sehr modernen und anspre-
chenden architektonischen
Linie errichtet war, leistete
bis August 2013 für alle Be-
teiligten gute Dienste, wenn-
gleich zuletzt nicht mehr die
Ansprüche einer modernen
Unterbringung in der Reha-
bilitation erfüllt werden konn-
ten. Da eine substanzielle
Sanierung aufgrund der
nicht mehr normgerechten
Gang- und Türbreiten nicht
möglich war, entschloss sich
die Pensionsversicherung als
Trägerin zu einem Neubau,
welcher in den Jahren 2011
bis 2013 errichtet wurde.
Medizinischerseits wurde
das Rehabilitationszentrum
zu Beginn von Prim. Dr. Hein-
rich Kern geleitet und seit
1987 von Univ. Doz. Dr. Die-
ter Brandt sozusagen in die
Neuzeit geführt. Ab 2006
übernahm Priv. Doz. Mag.
DDr. Manfred Wonisch die
ärztliche Leitung. Seit Herbst
2012 wird der medizinische
Bereich von Prim. Dr. Ronald
Hödl geleitet, welcher eben-
so wie die zwei zuvor ge-
nannten seine Wurzeln an der
Klinischen Abteilung für Kar-
diologie der Universitätsklinik
für Innere Medizin in Graz hat.
Hotelkomponente
Neben der bereits bisher
hochwertigen medizinischen
Versorgung steht den Pati-
entInnen, aber auch den 140
MitarbeiterInnen jetzt das
modernste Rehabilitations-
zentrum für Herz-Kreislauf-
Erkrankungen in Österreich
zur Verfügung. Alle Patient­
Innenenzimmer im Regel-
stockwerk verfügen über ein
eigenes Bad, TV und WLAN-
Ausstattung, die Zimmer
werden einzeln belegt, es
können jedoch bedarfsweise
in acht PatientInnenzimmern
Begleitpersonen aufgenom-
men werden. PatientInnen,
die noch einen gewissen
Betreuungsbedarf bis zur
Erlangung der Selbststän-
digkeit benötigen, können
in ähnlicher Weise wie in
einem Krankenhaus auf einer
Bettenstation untergebracht
werden. Hierzu stehen 22
Betten als Ein- und Zwei-
bettzimmer zur Verfügung.
Zusätzlich können bis zu
fünf PatientInnen in einer Art
Intermediate Care überwacht
und betreut werden, was für
Herz-Kreislauf-PatientInnen
eine zusätzliche Sicherheit
bedeutet und dem Haus
auch eine gewisse Pufferka-
pazität ermöglicht. Obwohl
die Gesamtzahl von 150
systematisierten Betten auch
im Neubau beibehalten wur-
de, wurde die Nutzfläche auf
über 21.000 m² mehr als ver-
doppelt, was sich vor allem
durch die Verbauung von
Einzelzimmern erklärt.
Stichwort Sicherheit: Hin-
sichtlich Telemetrie von Re-
habilitandInnen wurde öster-
reichweit erstmalig ein Weg
beschritten, der PatientInnen
unter Telemetrie die freie
Beweglichkeit im Gebäude
ermöglicht. In enger Koo-
peration mit der Firma Drä-
ger wurden die bewährten
Telemetrie-Systeme, inklu-
sive erforderlicher Alarme
und Alarmfortleitungen, um
ein Ortungssystem erweitert.
Um telemetrierten Patient­
Innen die Teilnahme an di-
versen Therapien im Haus zu
ermöglichen und deren Be-
wegungsfreiheit nicht einzu-
schränken, können diese im
Alarmfall durch das WLAN-
Netz geortet werden, um die
notfallmäßige Versorgung zu
gewährleisten, auch wenn
die Patientin/der Patient nicht
mehr selbst in der Lage ist,
einen Notruf abzugeben.
Planung und
Bauausführung
Nach der Durchführung eines
Architekturwettbewerbes
wurde der Planungsauftrag
an den renommierten Kran-
kenhausplaner Univ. Prof.
Dr. DI Hans-Jörg Tschom
vergeben. Der Entwurf be-
sticht einerseits durch die
zeitgemäße Linienführung
und Struktur, anderseits
aber auch durch die natür-
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