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ÆRZTE

Steiermark

 || 04|2017

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„Ich bin der Garant dafür,

dass dieses Areal immer im

Dienste der Gesundheit blei-

ben wird.“

Ein Gesundheitsdorf

soll wachsen

„Ja, ich war schon enttäuscht,

dass mein ursprünglicher

Plan eines umfassenden Am-

bulatoriums nicht verwirk-

licht wurde“, gibt er zu. Aber

er bezeichnet sich als gedul-

digen Menschen, der auch

abwarten kann, bis sich et-

was Neues herauskristallisiert.

Nun wird eben kein Großbau

auf seinem Grundstück ent-

stehen, sondern der Gesund-

heitspark wie ein Dorf Stück

für Stück wachsen. Letztlich

soll hier für den Gesundheits-

bereich etwas entstehen, wie

es ein Einkaufszentrum für

den Handel ist. Ziel bleibt es,

dass die Ärztinnen und Ärzte

des Gesundheitsparks Rei-

ninghaus gemeinsam arbei-

ten werden, kostenintensive

Infrastruktur im Verbund

nutzen und Synergien schaf-

rurgisch versorgten Patienten

am nächsten Tag gleich noch

zur Kontrolle gehen, oder

wer eine weitere Anreise hat,

checkt schon am Vortag ein.“

Zurück an den Start

Wink lers ursprünglicher

Traum, als er das Grundstück

im Jahr 2005 gekauft hat, war

die Schaffung eines zusam-

menhängenden Zentrums ge-

wesen – mit allem, was auch

eine Spitalsambulanz bietet:

möglichst viele Fachrich-

tungen, entsprechende Öff-

nungszeiten, Betreuung der

Patienten durch ein eingespiel­

tes Ärzteteam und modernste

Infrastruktur, die durch die

gemeinsame Nutzung leichter

zu finanzieren wäre.

Für zehn Ambulatorien

hatte er bereits vom Land

Steiermark eine Genehmi-

gung zugesprochen bekom-

men. Nach einem Einspruch

durch die GKK Steiermark

hat jedoch der Verwaltungs-

gerichtshof die vorläufigen

fen. „Einzelkämpfer werden

es im zukünftigen Gesund-

heitssystem schwer haben“, ist

Winkler überzeugt.

Vor dem Genehmigungsdesas­

ter wollten sich bereits eini-

ge InteressentInnen an dem

Projekt beteiligen, die sich

dann anderweitig orientiert

haben. Jetzt, unter den neuen

Voraussetzungen, macht sich

Winkler neuerlich auf die Su-

che nach möglichen Koopera-

tionspartnern. „Wenn einmal

zwei oder drei zu bauen be-

ginnen, bekommt das Projekt

sicher eine Eigendynamik.“

Mit seinem eigenen hochmo-

dernen Dialysezentrum am

Standort ist Winkler rundum

zufrieden: „Wenn ich gewusst

hätte, wie sehr die neuen

Räumlichkeiten die Arbeits-

abläufe erleichtern würden,

hätte ich schon früher mit

dem Bau begonnen.“ Jetzt

sucht er nur noch Menschen,

die in ihren Fächern ähnliche

Ideen verwirklichen wollen.

Genehmigungen – wegen

Verfahrensfehlern – wieder

aufgehoben.

Aus diesem Grund hat Wink-

ler seine Pläne geändert und

setzt nun auf eigenständige

Ärztinnen und Ärzte, die aber

eng miteinander kooperieren

sollen. „Idealerweise sollte

im Gesundheitspark Reining-

haus innerhalb eines Tages

die Abklärung einer Krank-

heit durch verschiedene Fach-

ärzte samt Diagnose und

Therapievorschlag machbar

sein. Das wäre auch ein su-

per Service für Menschen

aus den Regionen, die sonst

zu verschiedenen Fachärzten

in unterschiedliche Städte

fahren müssten.“ Allein, was

da an beruflichen Fehlzeiten

eingespart werden könnte …

Auch eine ambulante Reha-

bilitation sähe Winkler gerne

integriert. Er selbst will sich

in Zukunft jedoch auf die

Vergabe der Baurechte auf

seinem Grund beschränken.

SERIE

Arzt im besonderen Dienst

Fotos: Harry Schiffer

Primar Hanns Manfred Winkler

hat eine Vision – und eine Grund-

fläche, größer als die des LKH

Weiz, um sie wahr zu machen.