AERZTE Steiermark | Jänner - page 42-43

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Ærzte
Steiermark
 || 01|2015
Ærzte
Steiermark
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Angestellte Ärztinnen und Ärzte
Angestellte Ärztinnen und Ärzte
Fotos: Shutterstock, Harald Schlossko
Es geht um die kollektiv-
vertragliche Einstufung von
MUG-bediensteten Ärz-
tinnen und Ärzten, die über
Jahre schlechter eingestuft
und damit auch bezahlt wur-
den als es ihnen laut Vertrag
zusteht.
Nachdem der Grazer Rechts-
anwalt Martin Meier sich
koordiniert der Interessen der
Betroffenen annahm, liegen
nun eine Reihe wichtiger Er-
gebnisse vor:
500.000 Euro wurden
durchgesetzt
„Für mehr als 50 betroffene
Ärzte gelang es, eine ver-
gleichsweise Bereinigung für
in einem „Of fenen
Brief“ erklärt der Kärnt-
ner Ärztekammerpräsi-
dent Josef Huber, wa-
rum das Land Kärnten
sich nur scheinbar am
„steirischen Modell“
orientiert.
(…) Seitens des Landes
Kärnten wurde immer argu-
mentiert, dass man sich bei
den Gehaltsverhandlungen
am Nachbarbundesland Stei-
ermark orientieren will.
Schon vor einigen Wochen ha-
die Vergangenheit zu erzielen,
wodurch insgesamt mehr als
500.000 Euro für die betrof-
fenen Ärzte durchgesetzt wer-
den konnten“, berichtet Meier.
Noch wichtiger sind die Aus-
wirkungen für die Zukunft:
35 Ärztinnen und Ärzte in
Facharztausbildung mit Alt-
verträgen, die nicht in den
Kollektivvertrag überführt
worden sind, wurden nun
nach Intervention der Ärzte-
kammer doch in den neuen
Vertrag überführt und erhal-
ten seit 1. Juli 2014 um 1.000
Euro brutto mehr pro Monat.
Nach einem Gerichtsurteil
vom Juni 2014 ist auch klar,
ben die Ärzte-Verhandler die
vom Land angebotene Sum-
me von 13,5 Mio. akzeptiert,
sofern dieses Geld in vollem
Umfang für die Erhöhung der
ärztlichen Grundgehälter zur
Verfügung gestellt und das
Volumen gleichmäßig auf alle
Ärzte aufgeteilt wird.
Dass wir dabei von unserer
ursprünglichen Forderung be-
reits sehr deutlich abgerückt
sind und gegenüber den Er-
gebnissen in unseren Nach-
barbundesländern auch be-
trächtliche Abstriche in Kauf
dass der Doktor-Grad nach
dem alten Rigorosums-Stu-
dium und dem neuen Dok-
toratsstudium der medizi-
nischen Wissenschaft ebenso
als „einschlägiges“ Doktorat
zu werten ist wie das wissen-
schaftliche Doktorat bzw. der
Titel „PHD“.
Die Medizinische Universi-
tät hatte es anders gesehen.
Seit 1. Dezember bringt sie
jedoch die von der Ärztekam-
mer Steiermark eingeforderte
höhere kollektivvertragliche
Entlohnung aufgrund des
einschlägigen Doktorates zur
Auszahlung.
Für die betroffenen ÄrztInnen
bedeutet das eine Gehalter-
nehmen, beweisen folgende
Rechenmodelle:
In der Steiermark wurde als
erster Schritt ein Volumen von
ca. 32 Mio. für die Erhöhung
der Ärztegehälter ab 2015 zur
Verfügung gestellt (Volumina
für die Primarärzte nicht ein-
gerechnet).
2018 und 2020 sollen noch
einmal fix paktierte 18 Mio.
und 9 Mio. fließen (entspricht
auf Basis 2014 jenen Geldern,
die durch die Überstundenre-
duktionen lt. neuem KA-AZG
schrittweise frei werden).
Legt man die Steiermark auf
Kärnten um, ist ein Faktor
von 2,1 anzuwenden (die Stei-
ermark hat also knapp doppelt
so viele Ärzte wie Kärnten). 32
Mio. dividiert durch 2,1 ergibt
also ca. 15,2 Mio. Tatsäch-
lich bietet das Land Kärnten
aber 13,5 Mio. an (Primarii
im Gegensatz zur Steiermark
miteingerechnet!).
Höchst interessant auch der
Blick auf das Salzburger Mo-
dell: Auch hier hat man sich
die Steiermark zum Vorbild
genommen. (…)
höhung von 600 Euro pro
Monat. Für die Vergangenheit
wurden Vergleichszahlungen
angeboten.
Gerichtlich zu klären bleibt
noch die Frage des Verfalls­
einwandes bzw. die Frage,
wie lange zurückliegend eine
Nachzahlungsverpf lichtung
seitens der MUG besteht: Hier
sind die laufenden Gerichts-
verfahren noch nicht abge-
schlossen. Bisher liegt keine
oberstgerichtliche Rechtspre-
chung vor. Die MUG macht
einen Verfallseinwand („Ver-
jährung von Ansprüchen) gel-
tend, der aus Sicht der Kläger
ab „wider Treu und Glauben“
erhoben wird.
MUG-Verträge: Alle Medizin-
Doktorate „einschlägig“
Substanzielle Entscheidungen zugunsten
der Kläger sind
gefallen. Mit entsprechenden Konsequenzen: Es gibt Nachzah-
lungen auf dem Vergleichsweg von insgesamt 500.000 Euro.
Die höhere Einstufung bringt höherer Monatsgehälter zwischen
600 und 1.000 Euro pro Monat und Person seit Juli bzw. De-
zember 2014.
Um die notärztliche Versorgung auch unter den Bedingungen
des neuen KA-AZG zu gewährleisten, wurden vom Land Stei-
ermark 38 neue Notarzt-Dienstposten bei den KAGes-Spitälern
genehmigt – das ist Gegenstand einer Rahmenvereinbarung
mit der KAGes. „Auch künftig sollen die KAGes-Ärzte die
tragende Säule des Systems darstellen und die überwiegende
Mehrzahl der Notarztdienste personell abdecken“, heißt es dazu
in einer Aussendung von Landeshauptmann Franz Voves.
Weiters werden auch Vereinbarungen mit anderen Spitalsträ-
gern in Auge gefasst, für Personalengpässe soll ein Pool an
niedergelassenen ÄrztInnen geschaffen werden.
Dafür wurde vom Land ein zusätzliches Budget von insgesamt
6,8 Millionen Euro beschlossen.
Quelle: Ärztekammer Steiermark
Lehrpraxis-Barometer
Wie geht es der Lehrpraxis?
Diese Frage wird heftig
diskutiert. Im „Lehrpraxis-Barometer“ wird nicht diskutiert,
sondern konstatiert.
Gesamtzahl der Lehrpraxisstellen:
15
Zahl der geförderten Lehrpraxisstellen:
9
Anteil der geförderten Lehrpraxisstellen
an der Gesamtzahl in Prozent:
60,00
Stand: Dezember 2014
Rechtsvertreter
Martin Meier: Ein
großer Teil der An-
sprüche gegen die
MUG wurde be-
reits durchgesetzt.
Kärnten: Der „Steirische-Modell“ Schwindel
92 Ärztinnen und Ärzte („Vollzeitäquivalente)“ werden von der
KAGes gesucht, die meisten noch in diesem Quartal.
Eigentlich sind es ja mehr als 92 Menschen, denn in allen Pla-
nungsregionen (außer Graz) geht es auch um Teilzeitstellen. 14
Stellen sind es in der Region Süd-West, 18,5 in der Region Süd-
Ost, 33,5 in der Region Nord und 26 in Graz.
Am größten ist der Bedarf an Fachärztinnen und Fachärzten
für Innere Medizin und Chirurgie (jeweils 17,5) sowie Anäs-
thesie (13). Weiter auf der Liste: Unfallchirurgie, Geburtshilfe
und Frauenheilkunde, Pulmologie, Neurologie, HNO und
Radiologie. Bei den 26 Stellen in Graz ist die Fächerzuordnung
noch offen.
92 38
Die KAGes sucht
Ärztinnen und
Ärzte. Ausschrei-
bungen gibt es lau-
fend am KAGes-
Jobportal (www.
kages.at > Jobs&
Ausbildung).
1...,22-23,24-25,26-27,28-29,30-31,32-33,34-35,36-37,38-39,40-41 44-45,46-47,48-49,50-51,52-53,54-55,56-57,58-59,60
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