Ærzte
Steiermark
 || 11|2013
43
Angestellte Ärztinnen und Ärzte
Fotos: Fotolia, Schiffer
Orientierungsphase
„Bestmögliche Arbeitsbedingungen für Ärzte“
ist das Ziel der
Gespräche in einem Projekt, das KAGes, MUG und Ärztekammer
gemeinsam tragen. Ende Oktober gab es den „Take-off“
Take-off war die von der
KAGes gewählte Metapher
für den Auftakt des Pro-
jekts „Lebensphasenorien-
tiertes Attraktivitätsmodell
für den ärztlichen Bereich
in der Steiermärkischen
Krankenanstaltenges.m.b.H
in Kooperation mit der MUG
und der Ärztekammer Steier-
mark“, so der etwas sperrige
Titel.
An die 100 Ärztinnen und
Ärzte, Vertreterinnen und
Vertreter des Pflegepersonals
und der Verwaltung nahmen
Ende Oktober am Start teil,
für den das Hörsaalzentrum
der Meduni als Abflughalle
fungierte. Es war eine Mi-
schung aus Großgruppena-
nimation (dafür hatte man
sich ein Moderatorenteam
der Beratergruppe Neuwal-
degg geholt), aus nüchterner
Information und Verhand-
lungsbeg i nn. Ka rl hei nz
Tscheliessnigg für die KAGes,
Vizerektorin Andrea Lang-
mann für die Meduni und
Vizepräsident Martin Wehr-
schütz für die Ärztekammer
betonten in ihren Eingangs-
statements die Bereitschaft
zur konstruktiven Zusam-
menarbeit, lobten das koo-
perative Klima, sprachen
aber auch die Probleme
an. Die erläuterte Pro-
grammleiterin und
KAGes-Personal-
chefin Christi-
na Grünauer-
Leisenberger
dann aus-
führlicher.
Dabei nahm sie auch Reiz-
worte wie „Fachärztemangel“
und die sehr kurz gewor-
denen Wartelisten bei Tur-
nusärztinnen und -ärzten in
den Mund („manche begin-
nen schon zwei, drei Tage
nach der Promotion mit dem
Dienst“), sprach den Frauen-
anteil von über 70 Prozent in
manchen ärztlichen Gruppen
an und wies auf den ge-
sellschaftlichen Wandel hin,
der Wochenarbeitszeiten von
weit über 60 Stunden (ohne
Berücksichtigung der Nacht-
und Wochenenddienste) nicht
mehr möglich macht, weil die
Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter dabei nicht länger
mitspielen.
Eine zehnköpfige Programm-
steuerung mit Tscheliessnig,
seinem Vorstandskollegen
Ernst Fartek, Rektor Josef
Smolle, Grünauer-Leisen-
berger, der KAGes-Strategie-
Verantwortlichen Gerhild
Paukovitsch, ÄK-Präsident
Lindner, Wehrschütz, Kam-
meramtsdirektor Johannes
Greimel sowie den Betriebsrä-
ten Michael Tripolt und Franz
Krainer soll das Projekt auf
Reisehöhe halten, um in der
Flug-Metapher zu bleiben.
Dahinter gibt es neun Teil-
projekte (darunter Ausbil-
dungsqualität, Entlastung
von Verwaltungsaufgaben,
Vereinbarkeit von Beruf und
Familie, Arbeitsbelastung in
den Journaldiensten und Ge-
haltssituation), für die jeweils
bis zu zehn Mitglieder no-
miniert sind. Der derzeitige
Zeitplan reicht bis ins Jahr
2015. Ganz dürfte das Projekt
bis dahin nicht abgeschlossen
sein, weil die Harmonisierung
der Dienstrechte zwischen
KAGes und Meduni nachge-
lagert behandelt werden soll.
So fröhlich wie bei einem
Take-off zu einem Flug in den
Urlaub war die Stimmung
beim Start zwar nicht, aber
die Bereitschaft, das Reiseziel
zu erreichen, war spürbar. Wie
komplikationsfrei oder auch
nicht der Flug verläuft, werden
die kommenden Monate
zeigen. Jedenfalls hat das
Projekt auch einen Kurz-
titel: „Lebensphasen-
orientierung Ärzte
– Bestmögliche Ar-
beitsbedingungen
für Ärzte“. Und
der klingt ja
ganz gut.
KAGes-Vorstand Tscheliessnig
Vizerektorin Langmann
ÄK-Vizepräsident Wehrschütz
Grünauer-Leisenberger
1...,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42 44,45,46,47,48,49,50,51,52,53,...60