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ÆRZTE

Steiermark

 || 11|2016

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ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE

Illustration: Conclusio

„Die Jungen sind nicht schuld“

Krankenanstaltenarbeitszeit-

gesetz, Ausbildungsoberärz-

tinnen und -ärzte, bessere

Rahmenbedingungen für die

Ausbildung – einiges ist in der

letzten Zeit geschehen, damit

junge Ärztinnen und Ärzte

in Österreich bleiben, statt ins

Ausland zu fliehen. Die jüngs-

ten Umfragen zeigen: Die Zu-

friedenheit ist gestiegen.

Dass das so bleibt und die

Entwicklung weitergeht, ist

aber nicht selbstverständlich.

Laut denken Politikerinnen

und Politiker darüber nach,

ob man nicht Absolventinnen

und Absolventen der Med­

unis, die ihre postpromoti-

onelle Ausbildung und Be-

schäftigung außerhalb Öster-

reichs suchen, nicht die Aus-

bildungskosten zahlen lassen

sollte. Die durchschnittlichen

Bundesausgaben je Absol-

ventIn betragen 400.000 oder

sogar 500.000 Euro, das wäre

also richtig viel Geld. Laut

Frage des Monats (siehe Seite

5 in diesem AERZTE Stei-

ermark) halten das gar nicht

so wenige für eine mögliche

Vorgangsweise, auch wenn die

Mehrheit dagegen ist.

„Bessere Arbeitsbedingungen“

bleibt für die meisten der

Schlüssel dafür, Ärztinnen

und Ärzte nicht zu vertreiben.

Bei den Anmerkungen zur

Frage des Monats ist das am

wichtigsten:

„Meiner Meinung

nach sollten nicht die Stu-

denten dafür bestraft werden,

dass die Arbeits- und Ausbil-

dungsbedingungen in Öster-

reich schlechter sind als im

Ausland! Ziel sollte sein, Ös-

terreich für Ärzte attraktiver

zu machen!“

– so oder ähnlich

lauten die Forderungen, „Die

Jungen sind nicht schuld“ –

eine klare Ansage.

Genau dieses Arbeitsumfeld

und die Wünsche dafür sind

auch das Thema der dritten

Konferenz der Ärztinnen und

Ärzte in Ausbildung, die am

Samstag, 26. November, ab

8.30 Uhr (Einlass) in der Ura-

nia in Wien stattfindet.

Wobei dauerha f t nach

Deutschland und andere Län-

der abwandernde, österrei-

chische Ärztinnen und Ärzte

tatsächlich ein Problem und

wohl auch ein Armutszeugnis

sind, ein wenig

Auslandserfahrung

aber natürlich kein Nachteil

ist – und die europäischen

Entwicklungen für junge Ärz-

tinnen und Ärzte von großer

Bedeutung sind. Deswegen ist

EU-Experte Marc Fähndrich

auch einer der Referenten.

Durch die Konferenz

führt übrigens TV-Moderato-

rin Corinna Milborn. Die stu-

dierte Politikwissenschafterin,

ehemalige ORF-Moderatorin

und stv. NEWS-Chefredak-

teurin ist seit drei Jahren

Informationsdirektorin bei

Puls 4.

Weitere Referentinnen und

Referenten: Ethikerin Chris­

tiane Druml („Zwischen Dr.

Google und der Autonomie

des Patienten“), Kommunika-

tionsexpertin Tatjana Lack-

ner („Be Boss – Stolpersteine

beim Führen und Kommuni-

zieren“) und der stellvertre-

tende Bundeskurienobmann

sowie Turnusärzteobmann

Karlheinz Kornhäusl.

Zum Abschluss gibt es ab 15

Uhr dann noch Networking

bei „PunschundCo“. Auch der

österreichische Ärztekam-

merpräsident Artur Wechsel-

berger hat sich angesagt.

Alle Infos und Anmeldung un-

ter

www.wirsinddiezukunft.at.

In der „Zukunftsbox“ kann

man sich auf der Website jetzt

schon inhaltlich einbringen.

Wie sind junge Ärztinnen und

Ärzte dazu zu motivieren, in

Österreich zu arbeiten? Durch

bessere Arbeitsbedingungen,

lautet die Antwort der meisten.

Veränderungen im Studium

(etwa die Abschaffung der

Eingangsprüfung, eine

Rückzahlungsdrohung oder

strengere Bedingungen für

ausländische Studieren-

de sind nur für wenige

eine Lösung);

offene Antworten zur

Frage des Monats

in AERZTE Stei-

ermark 10/2016;

Auswertung von

90 freien Ant-

worten;

#wirsinddiezukunft

ist der selbstbewusste Titel und Hashtag der Konferenz der

Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung zum Arztbild der Zukunft. Diese Zukunft gilt es

aber zu schützen …