

ÆRZTE
Steiermark
|| 09|2015
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NEWS
Foto: Universität Frankfurt
Meduni-Graz-Team holt den Sieg
beim Goethe-Contest 2015
Missverständliche Pensions-Beratung
AKUT
Impfpflicht bei Tätowierern
Seit eine Krankenschwestern-
schülerin (die entgegen der
eigenen Überzeugung nicht
geimpft war) während des
Praktikums an der Grazer
Kinderklinik an Masern er-
krankte, gibt es wieder eine
Impfpflichtdiskussion für
Krankenhauspersonal, zumin-
dest in sensiblen Bereichen
(Kinderabteilungen, Infek-
tionsstationen und -ambu-
lanzen …). Gegen diese spricht,
dass damit Grundrechte von
Arbeitnehmerinnen und Ar-
beitnehmern verletzt werden
könnten.
Der steirische Gesundheits-
landesrat Christopher Drexler
hat den Verfassungsdienst des
Landes mit einer rechtlichen
Prüfung beauftragt. Und die
JuristInnen des Landes Stei-
ermark haben einen erstaun-
lichen Präzedenzfall gefunden,
nämlich die „Verordnung des
Bundesministers für Wirt-
schaft und Arbeit über Aus-
übungsregeln für Fußpflege,
Kosmetik und Massage durch
Gewerbetreibende“. Dort heißt
es nämlich, dass in Studios,
die Tattoos, Piercings und
Permanent-Makeups anbieten,
die Durchführenden gegen He-
patitis B geimpft sein müssen.
Das heißt im Klartext: Für Tä-
towierer et al. gilt eine eindeu-
tige (wenn auch punktuelle)
Impfpflicht, für Beschäftigte in
Krankenhäusern und anderen
Gesundheitseinrichtungen je-
doch nicht.
Das wirft die Frage auf, ob
Kundinnen und Kunden von
Tatoo-Studios und die dort Ar-
beitenden mehr Schutz brau-
chen als Kranke bzw. Mitar-
beiterinnen und Mitarbeiter in
Krankenhäusern.
ZITAT
„Die Ärztekammer ist ein Bollwerk gegen Gesundheitsökonomen,
Kassenbürokraten und Gesundheitspolitiker mit Rotstift- und
Leistungskürzungs-Phantasien, die unser soziales Gesundheitssystem
längst kaputtreformiert hätten.“
ÖÄK-Vizepräsident Johannes Steinhart in seinem Blog
www.johannessteinhart.at„Medbros“ schlugen
deutsche Konkurrenz.
Die „Medbros“ – Florian
Schmalze, Christian Haider,
Gregor Mayer, Abakar Ma-
gomedov und Stefan Weikl
– fünf Studenten der Human-
medizin an der Meduni Graz,
traten den Weg zum Goe-
the-Contest 2015 in Frank-
furt an, um sich mit zehn
weiteren deutschsprachigen
Teams von Medizinstudie-
renden zu messen.
Am Wettbewerb können
fünfköpfige Teams Medizi-
nischer Universitäten bzw.
Fakultäten aus dem deutsch-
sprachigen Raum teilnehmen.
Im Fokus stehen das Lösen
kurioser Fälle, das gezielte
Stellen von Diagnosen sowie
die Beantwortung medizi-
Vorsorge-Beratung
kann gut sein. Wenn
allerdings der falsche
Eindruck entsteht, die
Beratung würde von
der Ärztekammer kom-
men, tatsächlich han-
delt es sich aber um
einen privaten Berater,
ist das weniger gut.
„Guten Tag, es geht um ihre
ärztliche Vorsorge …“. Diese
Begrüßung hören Ärztinnen
und Ärzte immer wieder, in
der Ordination oder sogar
am Freeset im Krankenhaus.
In letzter Zeit kam es wieder-
holt zu Klagen von ÄrztInnen,
dass bei diesen Gesprächen
der falsche Eindruck entstan-
den sei, dass die Anruferin
bzw. der Anrufer von der
Ärztekammer beauftragt sei,
obwohl dies gar nicht der Fall
war. Die betreffende „Kanzlei“
wurde mit den Vorwürfen
konfrontiert und beteuerte, es
müsse sich um ein Missver-
ständnis handeln.
Empfehlung: Sehr genau nach-
fragen, woher die Beratung
kommt, um alle Missverständ-
nisse auszuräumen. Und drei-
mal überlegen, bevor man per-
sönliche Finanzdaten preisgibt
oder irgendeine Art von Voll-
macht unterschreibt.
nischer Fragestellungen aus
allen sechs Studienjahren. Im
Finale fanden die „Medbros“
am schnellsten die richtigen
Befunde und Diagnosen – sie
holten sich souverän den Sieg
vor den Teams aus Mainz,
München und den Frankfur-
ter Gastgebern. Außer der
Ehre und einer Urkunde gab
es für jeden der Grazer Teil-
nehmer auch ein iPad.
Univ.-Prof. Hans Peter Dimai,
Vizerektor für Studium und
Lehre, zeigte sich stolz auf die
Leistung „seiner“ Studierenden
im medizinischen Wettstreit:
„Der erste Platz in diesem pres
tigeträchtigen Wettbewerb ist
ein deutliches Signal dafür,
dass die studentische Ausbil-
dung an unserer Medizinuni-
versität auf höchstem Niveau
stattfindet.“
Das Grazer Team im vollen Einsatz.