Ærzte
Steiermark
 || 10|2013
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Promotion Devicetherapie
die Einführung der teleme-
dizinischen Nachsorge ist
eine regelmäßige, viertel-
bis halbjährliche Kontrolle
im Nachsorgezentrum nicht
mehr vonnöten. Die Daten
des ICD-Aggregates werden
automatisch, zumeist täglich,
von einem bei der Patientin/
beim Patienten zuhause
stehenden Kommunikati-
onsgerät abgefragt und per
Telefon-Standleitung bzw.
GSM-Netz an das Service-
center der jeweiligen Ge-
rätefirma übermittelt. Dort
erfolgt die Aufbereitung der
Daten, die dann vom Nach-
sorgezentrum über eine In-
ternetplattform abberufen
werden können. Die au-
tomatische Überwachung
ermöglicht nicht nur eine
vorzeitige Erkennung von
Geräte- oder Sondendys-
funktionen, sondern auch
die rasche Detektion von neu
aufgetretenem Vorhofflim-
mern. Bei entsprechendem
Risikoprofil kann frühzeitige
eine Thrombembolieprophy-
laxe eingeleitet werden und
folglich das Risiko eines
Schlaganfalles entscheidend
reduziert werden.
Trotz aller Vorteile des Kar-
dioverter-Defibrillators gibt
es auch Schattenseiten.
Sondendysfunktionen und
Systeminfektionen sind ge-
fürchtete Komplikationen der
ICD-Therapie. Eine mögliche
Alternative ist der komplett
subkutane ICD (S-ICD). Das
System besteht aus einem
Generator und einer Elektro-
de, die subkutan implantiert
werden. Zur Wahrnehmung
und Analyse des Herzrhyth-
mus werden zwei Pole an
der Elektrode sowie das
Gehäuse als dritter Pol ver-
wendet. Die Schockabgabe
erfolgt zwischen Schock-
wendel und Gerät. Vor der
Implantation ist eine spezielle
EKG-Messung erforderlich,
ob der Patient für ein S-ICD-
System geeignet ist. Nach
den ersten Erfahrungen er-
füllen etwa 5% aller ICD-
PatientInnen diese Kriterien
nicht. Das Gerät kann wie
ein konventioneller ICD pro-
grammiert werden. Im Falle
von ventrikulären Tachyar-
rhythmien ist die Abgabe
eines Schocks jedoch die
einzige Therapieoption. Eine
Überstimulation von Kam-
mertachykardien sowie eine
antibradykarde Stimulation
sind nicht möglich. Daraus
ergeben sich schon die Kon-
traindikationen, Patient­Innen
mit Notwendigkeit einer atri-
alen oder ventrikulären Sti-
mulation sowie PatientInnen
mit Kammertachykardien
in der Anamnese sind für
diese Therapieform nicht
geeignet. Ersten Untersu-
chungen zufolge profitieren
vor allem PatientInnen mit
Ionenkanalerkrankungen wie
Brugada oder langem QT-
Syndrom, PatientInnen mit
angeborenen Herzfehlern
oder fehlenden venösen
Zugangswegen. Das erste
System in Österreich wur-
de bei einem 31-jährigen
Patienten mit angeborenem
Herzfehler nach überlebtem
Herzkreislaufstillstand am
03.08.2012 an der Univ. Kli-
nik Graz implantiert.
Fazit
Die Implantation eines
Kardioverter-Defibrillator ist
eine effektive und kompli-
kationsarme Therapie in der
Prävention des plötzlichen
Herztodes. Die telemedizi-
nische Geräteüberwachung
erlaubt die vorzeitige Erken-
nung klinisch relevanter Pro-
bleme mit signifikanter Re-
duktion von Morbidität und
Mortalität dieser Patient­
Innen. Welchen Stellenwert
der S-ICD in Zukunft haben
wird, bleibt abzuwarten und
ist durch prospektive Studi-
en zu belegen.
Korrespondenzadresse
Dr. Peter Lercher
Klinische Abteilung für Kar-
diologie, Medizinische Uni-
versität Graz, Auenbrugger-
platz 15, 8036 Graz
Tel. +43 316 385 80540
Fax: +43 316 385 13733
E-Mail: peter.lercher@
medunigraz.at
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