Ærzte
Steiermark
 || 04|2013
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Fotos: Furgler, beigestellt
„Mit dem Wegfall der Hausapotheke für
unseren Gemeindearzt wird dieser seine
Ordination schließen. Nur in Kombination –
Hausarzt mit Hausapotheke – können Ärzte
am Land in Rand-Bergregionen ihr finanzielles
Auslangen finden. Wenn wir in unserer
Bergregion keinen Arzt mit Apotheke mehr
haben, fehlt uns ein wesentlicher Bestandteil
unserer Infrastruktur, die Voraussetzung
für eine zukünftige Wohngemeinde ist. Die
Folgen wäre noch stärkere Abwanderung, die
Schließung von Kindergarten und Volksschule,
Schließung von Kaufhaus und Café, Gasthäuser
etc. Einfach eine Ausdünnung und ein Sterben
des ländlichen Bereiches und Wandlung
zum Wochenendtourismus. Bewohner der
Bergregion müssten bis zu 30 km zum nächsten
Arzt oder zur nächsten Apotheke fahren.
Wir werden solange einer Fusionierung mit
anderen Gemeinden nicht zustimmen, bis diese
Problematik behoben ist. Derzeit ist das nicht
der Fall.“
Günther Koinegg
Sankt Oswald ob Eibiswald
zuschlag, Leoben und Juden-
burg ist es zweistellig.
Für Erwin Dirnberger, seit
23 Jahren Bürgermeister der
1.700-Einwohner-Gemeinde
St. Johann-Köppling imBezirk
Voitsberg, ist das Grund, sich
Sorgen zu machen, vor allem
weil er auch Präsident des
steirischen Gemeindebundes,
der Vertretung aller Kommu-
nen, die keine Städte sind, ist.
„Gesund Älterwerden ist die
große Herausforderung“, sagt
der 56-jährige ÖVP-Politiker.
Er fordert daher mehr In-
vestitionen in die Vorsorge,
mehr Geld für ärztliche Be-
ratung, mehr Anstrengungen,
„Wir müssen uns Gedanken machen, ob
Veränderungen noch akzeptabel sind.“
Gemeindebundpräsident Dirnberger
Landmedizin
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