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ÆRZTE

Steiermark

 || 06|2017

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GESUNDHEITSVERSORGUNG

Foto: Shutterstock

Die ist im weitgehend urbanen,

flachen und am dichtesten be-

siedelten Land Europas recht

einfach zu organisieren: Rund

100 Einrichtungen („Huis-

artsenposten“), die ähnlich

organisiert sind wie der Wie-

ner Ärztefunkdienst und der

Ärztenotdienst in Graz, rei-

chen aus, um die bereitschafts­

ärztliche Versorgung in der

Nacht weitgehend flächende-

ckend sicherzustellen.

Das tun sie von 17 Uhr weg

bis zum nächsten Morgen um

MARTIN NOVAK

Den höchsten Berg des König-

reichs der Niederlande ken-

nen wohl nur wenige Hollän-

der. Er liegt gut 8.700 Kilome-

ter von Amsterdam entfernt

auf der Karibikinsel Saba und

ist auch nur 877 Meter hoch.

Da ist der 3.798 Meter hohe

Großglockner den Nieder-

ländern um ein Vielfaches

näher – fast 1,9 Millionen

niederländische Touristen

wählten laut Statistik Austria

im letzten Jahr Österreich als

8 Uhr. Ab fünf Uhr nachmit-

tags haben die 5.000 allge-

meinmedizinischen Praxen

(nach Angaben des Dutch

College of General Practiti-

oners NHG 50 Prozent Ein-

zelpraxen, 35 Prozent Zwei-

Ärzte-Ordinationen und 15

Prozent mit drei oder mehr

Ärzten) geschlossen.

Was aber nichts daran ändert,

dass die gesamte niederlän-

dische Gesundheitsversor-

gung strikt über Hausärzte

organisiert ist. Ohne Über-

Urlaubsziel. Nach den deut-

schen Gästen bilden sie damit

die zweitgrößte Gruppe.

Eine steirische Delegation,

die rund 20 VertreterInnen

aus Politik, Gesundheitsver-

waltung, Ärztekammer, So-

zialversicherung und Medien

umfasste, sorgte für ein wenig

Ausgleich in der Tourismus-

bilanz, sie befasste sich aber

nicht mit den landschaft-

lichen Schönheiten der Nie-

derlande, sondern mit deren

Gesundheitsversorgung.

Das niederländische Gesundheitssystem

mit seiner starken Betonung

der hausärztlichen Primärversorgung gilt vielen als Vorbild für Österreich.

Die Topografie macht dort aber vieles leichter, die Kosten für die Gesund-

heitsversorgung sind höher als in Österreich und der Output ist ähnlich.

Eindrücke einer Studienreise.

Der holländische Patient