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ÆRZTE

Steiermark

 || 11|2015

27

GRAZER IMPFTAG

Impftag 2015: Impfschutz im

Gesundheitswesen gefordert

Med. & Chem. Labordiagnostik

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05.10.15 12:05

Besondere Aktualität hatte

der Grazer Impftag 2015. Ei-

nerseits gab es den Masern-

Ausbruch in Deutschland

und Österreich, bei dem zu-

sätzliche Brisanz entstand,

weil sich auch Krankenhaus-

Mitarbeiterinnen infizierten.

Und es gab die Stellungnah-

me der Bioethik-Kommissi-

on, die eine Impfpflicht für

eben dieses Krankenhaus-

personal behandelte. Ent-

sprechend groß war auch die

Resonanz auf die Veranstal-

tung unter Ärztinnen und

Ärzten, Apothekerinnen und

Apothekern, Pflegepersonal

und anderen Gesundheits-

berufen.

Tagungsleiter Univ.-Prof.

Werner Zenz konnte wiede-

rum prominente Referen-

tinnen und Referenten be-

grüßen. Daniel Desgrand-

champs (Pfizer) gab einen

Überblick zur Zukunft des

Impfens aus Sicht der Phar-

maindustrie und berichtete

neue Erkenntnisse und (be-

vorstehende) Entwicklungen.

Andreas Trobisch von der

Klinischen Abteilung für all-

gemeine Pädiatrie der Med-

uni Graz schilderte die Ver-

breitung der Masern in der

Steiermark und beleuchtete

dabei vor allem die Rolle der

Impfgegner. Privatdozentin

Maria Paulke-Korinek, Leite-

rin der Impfabteilung im Ge-

sundheitsministerium ging

(in Vertretung der Leiterin

der Sektion Öffentliche Ge-

sundheit und medizinische

Kerschbaumer sprach sich

ganz klar für das Impfen aus,

erklärte aber auch, warum

Medien einer kontroversen

Diskussion Raum geben.

In der Nachmittags-Session

sprachen Expertinnen und

Experten über spezifische

Impfthemen – Daniela Klo-

bassa, Prof. Ingomar Mutz,

Univ.-Prof. Ursula Wieder-

mann-Schmidt, Astrid Sonn-

leiter und Univ.-Prof. El-

mar Joura. Der steirische

Apothekerkammerpräsident

Angelegenheiten, Pamela

Rendi-Wagner) auf das sen-

sible Thema des Impfens von

Personal im Gesundheitswe-

sen ein.

Tagungsleiter Zenz sprach

über die Argumente der

Impfgegner und deren Ge-

wichtung durch die Öffent-

lichkeit. Obwohl der Erfolg

des Impfens international

durch Studien so gut abge-

sichert sei, wie nur wenig in

der Medizin, entstehe in der

Öffentlichkeit oft ein ganz

anderer Eindruck: „Wenn

man sich in einer Buchhand-

lung Bücher über das Impfen

geben lässt, bekommt man

50 Prozent, die sich dafür,

und 50 Prozent, die sich da-

gegen aussprechen“, so Zenz.

Diese „Ausgewogenheit“, die

aber nicht die Wirklichkeit

widerspiegle, setze sich oft

auch in den medialen Impf-

debatten fort. Besonderes

Gewicht komme dabei laut

einer Studie den wenigen

impf kritischen Ärztinnen

und Ärzten zu.

Die Impf kommunikation

war dann auch Thema ei-

ner Podiumsdiskussion mit

Paulke-Korinek, Zenz, dem

steirischen Gesundheitslan-

desrat Christopher Drexler

und der Kleine Zeitung-

Journalistin Carina Kersch-

baumer. Drexler sprach sich

ganz klar für den obligato-

rischen Impfschutz aus und

kündigte eine diesbezügliche

rechtliche Initiative an. Auch

Gerhard Kobinger thema-

tisierte Lieferengpässe bei

Impfstoffen und anderen

Arzneimitteln.

Auf Initiative des steirischen

Ärztekammer präsidenten

Herwig Lindner verabschie-

dete der Impftag eine Reso-

lution, in der ein gesetzlicher

Impfschutz für Personen, die

in Gesundheitseinrichtungen

entsprechend den Impfemp-

fehlungen des Bundesmini-

steriums für Gesundheit aus-

drücklich gefordert wurde.

Der diesjährige Grazer

Impftag stand nicht nur im Zeichen medizinisch-

wissenschaftlicher Vorträge, sondern forderte auch einen gesetzlichen

Impfschutz für Personen in Gesundheitseinrichtungen.