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dagegen nur bei 42 bis 44 Stunden. Drei
Viertel der Befragten wollen zumindest
eine Beschränkung der Dienstdauer auf
25 Stunden und der Wochenarbeitszeit
auf 60 Stunden.
Aus dem Büro von Sozialminister Ru-
dolf Hundstorfer hieß es zu diesem
Zeitpunkt, man wolle mit den Ländern
verhandeln. Vor zwei Jahren seien ge-
plante Änderungen amWiderstand von
Ober- und Niederösterreich gescheitert,
weil diese höhere Kosten befürchteten.
Hundstorfer ging davon aus, dass eine
Lösung erst nach der Nationalratswahl
gefunden werden könne.
Ermüdungsparagraph
2010 war der „Ermüdungsparagraf“
an der Meduni Graz als großer Erfolg
eingeführt worden. Aber Personaleng-
pässe, fehlendes Wissen und man-
gelndes Bewusstsein verhinderten
offenbar, dass er auch durchgehend
gelebt wurde. Das ging aus einer Um-
frage des wissenschaftlichen Betriebs-
rats hervor. Ärztinnen und Ärzte bzw.
Zahnärztinnen und Zahnärzte haben
laut MUG-Betriebsvereinbarung nach
der 25. Stunde den (Bereitschafts-)
Dienst zu beenden, „wenn die vo-
rangegangene dienstliche Beanspru-
chung so war, dass keine ausreichende
Ruhe vorlag“.
Eine Umfrage des Betriebsrats aus 2012
zeigte allerdings, dass der sogenannte
„Ermüdungsparagraf“ nur aus Sicht von
elf Prozent der betroffenen Mitarbeiter
Innen korrekt bzw. betriebsvereinba-
rungskonform gelebt wird.
Karlhein
Kornhäusl