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mache, weil die MitarbeiterInnen dabei
nicht länger mitspielen würden. Der zu
Beginn der Verhandlungen vereinbarte
Zeitplan reicht bis ins Jahr 2015.
25 Stunden sind genug
In einem Pressegespräch forderte die
Bundeskurie Angestellte Ärzte eine
Herabsetzung der Dienstzeiten. Un-
ter der derzeitigen Situation würden
Behandlungsqualität und Gesundheit
der Ärztinnen und Ärzte leiden. Die
Forderungen: Maximale durchgehende
Dienstdauer von höchstens 25 Stun-
den, unbedingte Einhaltung von Er-
holungsphasen, arbeitsmedizinisches
Monitoring, um gesundheitlichen Pro-
blemen vorzubeugen und flexible Ar-
beitszeitmodelle, die Rücksicht auf die
Lebensrealitäten der Ärzte nehmen.
ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurien-
obmann Harald Mayer sah durch die
Arbeitszeitenregelung eine „potenzielle
Gefahr für unsere Patienten und gene-
ralisierten Raubbau an der Gesundheit
der Ärzteschaft.“ Der stellvertretende
Obmann der Bundeskurie Angestellte
Ärzte und Obmann der Bundessektion
Turnusärzte, Karlheinz Kornhäusl, er-
gänzte, dass vor allem TurnusärztInnen
bei überlangen Dienstzeiten oft zum
Handkuss kämen: „Das Kontrollamt
hat Anfang des Jahres festgestellt, dass
zu zwei Dritteln wir Turnusärzte unter
Arbeitszeitüberschreitungen leiden“, so
Kornhäusl. Auch die Spitalserhalter
müssen laut Bundeskurie in die Pflicht
genommen werden.
Eine 2013 durchgeführte Umfrage un-
ter steirischen SpitalsärztInnen zeigte,
dass 37 Prozent der Befragten 60 bis
69 Stunden pro Woche arbeiten (siehe
Grafik). 57 Wochenstunden arbeiten
steirische SpitalsärztInnen im Schnitt –
die Höchstarbeitszeit betrug 71 Stunden
pro Woche. Die Wunscharbeitszeit liegt
6–29 Stunden
2
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
40%
35%
30–39 Stunden
3
40–49 Stunden
12
50–59 Stunden
33
60–69 Stunden
37
70 Stunden+
12
k.A/Weiß nicht
1
Arbeitszeit der steirischen SpitalsärztInnen