

Styriamed ist „das
Der ganz normale Praxiswahnsinn
A bisserl Selbstdenken
darf sein, oder?
Herr R. hält mir einen SVA-Gesundheitsziele-Zettel unter die
Nase. Die linke Seite ist gerade ausgefüllt und mit meinem
Stempel verziert. „Was mach ich jetzt damit?“, fragt er mich.
„In einem halben Jahr wiederkommen zur nochmaligen Über-
prüfung und dann den Zettel zur SVA schicken“, antworte
ich. „Aber das ist ja schon die Verlängerung. Jetzt hat mir die
SVA einen Brief geschickt und deshalb bin ich da“. „OK. Dann
brauche ich den von der Versicherung an Sie ergangenen
Zettel. Der hier ist für die Anfangsuntersuchungen.“ „Den
hab ich nimmer.“ „OK?“ „Ja habt´s Ihr solche Zettel net?“,
fragt er gereizt. „Nein, haben wir nicht. Denn auf dem ihnen
zugesandten Zettel stehen Ihre individuellen Daten und Ihr
individueller Zeitpunkt zur Weiterverlängerung drauf. Des-
halb haben ja auch Sie den zugeschickt bekommen.“ Wirklich
versöhnt ist er dadurch nicht.
Als Nächstes sehe ich mir seinen Impfpass an. „Da fehlt die
3. Hepatitis-Teilimpfung und seit 2005 die Zecken.“ „Wa-
rum?“ „Wahrscheinlich haben Sie Ihren Impfpass halt nicht
hergezeigt und ich konnte nicht nachschauen, was fehlt.“ „Ja
könnens da net einfach im Computer nachschauen und sich
melden, wenn was fehlt?“ „Nein, kann ich nicht. Wir melden
uns jedes Jahr bei Ihnen wegen der Vorsorgeuntersuchung.
Da sagen wir immer dazu: Bitte Impfpass mitbringen. Ein
bisschen muss der Patient schon auch mitarbeiten.“
„Na, aber es wär wirklich leichter, wenn Sie einfach nach-
schaun täten.“ Ich versuche noch mal zu erklären, warum es
unmöglich ist, bei mehreren Tausend Patienten in der Kartei
ständig automatisch deren Impfstatus zu checken. Unmöglich
für die Impfungen, die ich gegeben habe, und schon gar nicht
möglich für das, was vor Jahrzehnten der Kinderarzt geimpft
hat. Jedenfalls rezeptiere ich die fehlenden Impfungen und er
meint: „Da muss I jetzt a no selber in die Apotheke?“ „Ja. Und
nicht vergessen, im Frühling müssen wir noch einmal Blut-
werte kontrollieren.“ „Net sagen, dass I mir des jetzt selber
merken muss. Echt jetzt?“ „Echt jetzt!“
Dr. Ulrike Stelzl ist niedergelassene Ärztin für
Allgemeinmedizin.
Mehr von ihr gibt es im Buch „Hallo Doc!
Anekdoten aus der Sprechstunde“ (Goldegg Verlag 2014).
PRAKTISCH
TÄGLICH
Von Ulrike Stelzl
NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE
54
ÆRZTE
Steiermark
|| 11|2015
„Das Vorzeigemodell“, so lau-
tete der Titel der Österrei-
chischen Ärztezeitung nach
dem Pressegespräch in Wien
zu den steirischen Ärztenetz-
werken. Nicht zuletzt der Er-
folg bei zwei Preisen und die
PHC-Diskussion sorgen für
österreichweites Interesse an
Styriamed.net– das ohne
viel Auf hebens entstanden
und gewachsen ist. Der erste
Export über die Landesgren-
zen hinaus ist auch bereits
erfolgt
(pannoniamed.netim Burgenland), aber auch
in anderen Bundesländern
gibt es großes Interesse und
bald dürfte auch ein drit-
tes Bundesland sein eigenes
Netzwerk nach Styriamed.
net-Vorbild besitzen. Sogar
aus der Schweiz gibt es bereits
Anfragen, das steirische Mo-
dell vorzustellen.
Was macht die Attraktivität
von
Styriamed.netaus? Der
wichtigste Grund ist wohl der,
dass es weitgehend auf der be-
stehenden Infrastruktur auf-
baut und sie nutzt. Genauso
wichtig dürfte sein, dass zwar
Rahmenbedingungen gelten,
die für alle gleich sind, aber es
letztlich von den regionalen
Bei einem gut
besuchten Pressegespräch in
der Österreichischen Ärztekammer in Wien wur-
de
Styriamed.netösterreichweit vorgestellt.
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