AERZTE Steiermark | März 2015 - page 10

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Ærzte
Steiermark
 || 03|2015
COVER
(bis zu einem Jahr) einkom-
mensbezogenes Kinderbe-
treuungsgeld bezieht, bleibt
in der Ärzteliste und ist von
Wohlfahrtsfondszahlungen
befreit. Aber gerade für nie-
dergelassene Ärztinnen und
Ärzte, die in dieser Zeit ihrem
Beruf nicht nachgehen kön-
nen, stellt sich das Problem
wirtschaftlicher Einbußen.
Erleichterung für Kassenver-
tragsärztinnen und -ärzte
bringt das Angebot der erwei-
terten Stellvertretung.
Durch die Möglichkeit des
Job-Sharings, an dem gerade
gearbeitet wird, und anderen
Kooperationsmodellen sollte
es aber einfacher werden,
Kind und Beruf zu vereinba-
ren, drängt Sieder: „Es darf
keine rechtlichen Graube-
reiche geben.“
Der Hebel dafür ist aber we-
niger die stärkere Zuwendung
der Väter zu ihren Kindern,
sondern die Tatsache, dass
die Medizin weiblich wird.
Und es geht nicht nur um
das Thema Karenz, sondern
vor allem auch um die Kin-
derbetreuung: „Das ist die
Zukunft“, ist Christian Lagger,
Geschäftsführer des Kran-
kenhauses der Elisabethinen
in Graz, überzeugt. Die Eli-
sabethinen gehören zu jenen
Arbeitgebern, die ein erfolg-
reiches Audit „berufundfami-
lie“ hinter sich haben. Bei der
Kinderbetreuung kooperieren
die Elisabethinen mit der
Grazer GGZ. Eine Betreuung
auch für die Sommermonate
fehlt noch, soll aber laut Ziel-
vereinbarung mit den Au-
ditoren geschaffen werden.
Die Barmherzigen Brüder in
Eggenberg haben bereits eine
eigene Kinderkrippe und ei-
nen Kindergarten. Seit fünf
Jahren leitet Angelika Greiler-
Kottar die Einrichtung und
hat sie so umgebaut, dass der
klassische Pfarrkindergarten
nun den Bedürfnissen der
Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter gerecht wird – nicht nur
der eigenen, sondern auch der
in den benachbarten Kran-
kenhäusern LKH Graz-West
und UKH. Geöffnet wird um
6 Uhr morgens, „das ist der
springende Punkt“, sagt Grei-
ler-Kottar. Auch während der
Sommermonate seien Krippe
und Kindergarten „bumm-
voll“. Dazu gibt es noch ein
„Goody“: Beide Kindergarten-
gruppen werden mit speziell
qualifiziertem Personal zwei-
sprachig – deutsch und eng-
lisch – geführt. Noch ist die
Einrichtung öffentlich, aber
man denkt daran, „stärker
in Richtung Betriebskinder-
garten zu gehen“, was auch
die Möglichkeit der Anpas-
sung an die Arbeitszeiten
erleichtert. Kindergärten dür-
fen ohne zusätzliche Nach-
weise die Kinder maximal
acht Stunden pro Tag be-
treuen.
Kinderbetreuung:
Bedarf und Bedürfnis
Dieses Problem kennt man
auch bei anderen privaten Ar-
beitgebern, etwa beim Grazer
Logistikunternehmen Knapp
AG. Seit 2013 gibt es dort eine
„Kinderwelt“. Die Nachfrage
ist höher als das Angebot – ab
Herbst 2015 werden statt der
Bruck an der Mur
Bad Aussee
Rottenmann
Mürzzuschlag
Leoben
Eisenerz
Mariazell
Stolzalpe
Judenburg
Knittelfeld
Hartberg
Weiz
Voitsberg
Bad
Fürstenfeld
Feldbach
Deutschlandsberg
Kinderkrippe und/oder Kindergarten
(eigenes Angebot oder Kooperation)
Schwanberg
Wagna
Graz West
LKH-Univ.-Klinikum Graz
LSF Graz
Radkersburg
Hörgas-Enzenbach
Kindberg
Mautern
Kein eigenes Kinderbetreuungsangebot
Quelle: KAGes/Grafik: Conclusio
KAGes-Kinderbetreuungsangebote
Zwillingsvater
Kogelnik: „Ich
würde es jedem
empfehlen.“
Elisabethinen-
GF Lagger
und Team mit
„berufundfami-
lie-Zertifikat:
„Es ist die Zu-
kunft.“
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