7. Jänner 2021

350 ärztliche „Teststationen“ in der Steiermark

Ärztekammer: 350 ärztliche COVID-19-Teststationen endlich vollwertig in die Gesamtstrategie aufnehmen

350 steirische Ärztinnen und Ärzten machen in ihren Ordinationen COVID-19-Antigen-Tests bei Gesunden, aber auch bei Menschen mit Symptomen. Die Patientinnen und Patienten sind dankbar dafür. Aber in der öffentlichen Diskussion, geht es in erster Linie um die wenigen „öffentlichen“ Teststraßen.

„Sechs öffentliche Teststraßen zu bejubeln und gleichzeitig 350 ärztliche AntigenTeststationen in der gesamten Steiermark zu ignorieren, ist ein politischer Schildbürgerstreich“, prangert der Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Christoph Schweighofer, die Ignoranz der öffentlichen Hand an.

Er kritisiert, dass so „die Bedürfnisse der Steirerinnen und Steirer von ihren politischen Vertretern nicht ernst genommen werden“. Dennoch sei der Andrang in den Arztpraxen, die sogenannte COVID-19-„Schnelltests“ anbieten hoch, sagte Schweighofer. „Die Menschen wissen die Qualität der ärztlichen Tests und die Nähe zu schätzen“, sagt der Ärztesprecher.

Bei Menschen mit Symptomen sind die Tests in Arztpraxen eine Kassenleistung, also kostenlos – allerdings nur in solchen mit Kassenvertrag. Schweighofer verlangt, dass die Tests auch in Wahlarztpraxen kostenlos werden: „Alles andere ist eine eklatante Ungleichbehandlung der betroffenen Patientinnen und Patienten“, beklagt Schweighofer.

Ebenso wenig sei einzusehen, dass die öffentliche Hand die Kosten für Schnelltests in Arztpraxen für Gesunde nicht übernimmt. Stattdessen würden aufwendige und teure Teststraßen mit teils unerfahrenem und nur oberflächlich geschultem Personal errichtet. In erster Linie auf die Tests in den Arztpraxen zu setzen, wäre ein immenser Gewinn für die Bevölkerung, die sich damit lange Anfahrtswege in wenige Städte erspare und eine bessere Testqualität an viel mehr Standorten bekomme.