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15. April 2020
 

Achtsam und im Gleichklang die Gesundheitsversorgung wieder hochfahren

Der steirische Ärztekammerpräsident Herwig Lindner verlangt verantwortungsbewusste Planung, um den Rückstau durch die Coronakrise auszugleichen.

Wegen der Coronakrise gibt es jenseits der Behandlung von COVID-19-Patientinnen und Patienten eine Art Stillstand. Viele Menschen haben wichtige, sogar lebenswichtige, Eingriffe und Untersuchungen verschoben. Es gibt also einen gewaltigen Rückstau in Krankenhäusern und Arztpraxen. Nur 60 Prozent der Operationen finden in den Landeskrankenhäusern derzeit statt, viele private Krankenhäuser und Sanatorien haben ihre Aktivitäten stark heruntergefahren. In so manchen Arztpraxen herrscht Leere, es findet oft nur das statt, was „telemedizinisch“, also per Video oder Telefon, möglich ist.

„Wir müssen jetzt daran denken, die Gesundheitsversorgung achtsam und möglichst im Gleichklang aller Bundesländer wieder hochzufahren“, sagt der steirische Ärztekammerpräsident Herwig Lindner. Achtsam heißt, unter Einhaltung aller notwendigen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen arzt- und patientenseitig, im Gleichklang bedeutet, dass möglichst nicht einzelne Länder, Spitäler und andere Anbieter vorpreschen sollten.

Dabei geht es um unterschiedlichste Operationen und andere Leistungen, Kontrolluntersuchungen, aber genauso die kontinuierliche Betreuung chronisch kranker Patientinnen und Patienten. Die brauchen neben der ärztlichen Betreuung auch andere Leistungen, von der medizinischen Fußpflege (ganz wichtig etwa für Diabetikerinnen und Diabetiker) bis zur Physiotherapie.

„Ich bin froh, dass es auch starke Bestrebungen des Gesundheitsministeriums gibt, das bedachtsame Wiederaufleben der Gesundheitsversorgung gemeinsam zu planen“, sagt Lindner. Es gäbe natürlich unterschiedliche fachliche Meinungen, wie rasch und in welcher Form das Hochfahren erfolgen könne. „Aber stattfinden muss es in absehbarer Zeit, sonst können wir den Verlust nicht ausgleichen“, warnt der Ärztechef. Von der Österreichischen Gesundheitskasse und den anderen sozialen Krankenversicherungen erwarte er sich, dass sie für einen notwendigen Zeitraum die Einschränkungen für die medizinische Behandlung aufheben, in den Krankenhäusern müssten die Kapazitäten verstärkt werden. Auch Nebenbeschäftigungsverbote, die von öffentlichen Spitalsträgern eingeführt wurden, um Coronavirus-Infektionen zu reduzieren, seien zum nächstmöglichen Zeitpunkt mit Augenmaß wieder zu lockern bzw. aufzuheben. „Wir müssen die Stärkung der Gesundheitsversorgung jetzt angehen, damit wir möglichst rasch die Patientinnen und Patienten versorgen können, die wegen der Coronakrise viel Geduld haben mussten und immer noch haben müssen“, fordert der steirische Ärztekammerpräsident.




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